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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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James.
    Hannah antwortete nicht. »Du hast doch keine Freundin, oder, James?«
    James schüttelte den Kopf. »Was ist denn …?«
    Bevor er aussprechen konnte, schlang ihm Hannah die Arme um den Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Erst nach einer halben Minute ließ sie von ihm ab.
    »Was ist los? Und was ist das für eine merkwürdige Uniform?«
    Hannah sprach gehetzt. »Ich hasse dieses Ding. Nach Wills Tod bin ich von der Schule geflogen und meine Eltern haben mich in so eine Privatschule gesteckt. Wie ist deine Handynummer?«
    Hannah schrieb sich die Nummer, die James ihr sagte, auf das Handgelenk.
    »Ich musste heute im Unterricht ständig an dich denken, James. Es war so toll, wie du uns am Samstag verteidigt hast. Aber mein Dad ist ausgerastet, als er mich von der Polizeiwache abholen musste, und hat mir superstrengen Hausarrest aufgebrummt. Er hasst es, wenn ich mit den hiesigen Kids herumhänge, und ich glaube, ich werde mich aus dem Hausarrest wohl für die nächste Woche kaum herauswinden können. Aber ich rufe dich später an, ja?«
    »Ja, klar.« James lächelte.
    Hannah küsste James noch einmal. »Wenn mein Dad
uns schnappt, kannst du ihm immer noch den Arm brechen.«
    Sie nahm den Rucksack vom Boden, wirbelte in ihrem Faltenrock herum und rannte über den Außengang zu ihrer Wohnung.

    Nach der Schule spielte James mit Max und Charlie Fußball und wurde zu den Tarasovs zum Essen eingeladen. Nach seiner vorherigen Erfahrung mit dem russischen Vier-Gänge-Menü schlug James alle Angebote von Sacha ab, ihm einen Nachschlag zu geben.
    Als er wieder nach Hause kam, saßen Dave und Sonya im Wohnzimmer vor dem Fernseher, doch zum Glück waren sie ausnahmsweise mal beide bekleidet. James ging in sein Zimmer und sah, dass er eine SMS von Hannah erhalten hatte.
    BIST DU SCHWINDELFREI? HANNAH:)
    James hielt das für eine merkwürdige Nachricht und antwortete mit: JA, WARUM?
    Hannah war auf ihr Zimmer verbannt und hatte ihr Telefon gleich neben sich. Sie antwortete sofort:
    WILLST DU EIN SPIEL SPIELEN?
    Jetzt war James neugierig: JA
    Für die nächste Nachricht brauchte Hannah etwas länger. GEH IN DEN 2. STOCK UND NACH LINKS ZUM ENDE DES GANGS. SAG, WENN DU DA BIST.
    James hatte keine Ahnung, was Hannah vorhatte, aber er wollte das Spiel mitspielen. Also nahm er seinen
Schlüssel und das Handy und stieg die Betontreppe zum zweiten Stockwerk hinauf.
    BIN DA, simste James, als er auf die Betonwand am Ende des Ganges zuging. Sekunden später klingelte sein Handy.
    »Hannah?«, fragte James verschmitzt. »Was soll das?«
    »Kannst du den Notausgang sehen?«
    »Ja.«
    »Geh da durch.«
    »Hannah, was zum Teufel soll das?«
    Sie kicherte. »Geh durch die Tür, dann findest du es vielleicht heraus.«
    James hielt sich das Handy ans Ohr und trat durch die graffitibeschmierte Tür in ein Treppenhaus.
    »Oh Mann«, beschwerte er sich, »hier stinkt es nach Pisse!«
    »Steig die Leiter hoch und durch die Luke.«
    James sah die an der Wand befestigte Aluminiumleiter und die Luke in der Decke darüber.
    »Hannah, da ist ein mächtig großes Schloss dran.«
    »Kletter rauf und gib der Luke einen kräftigen Stoß«, riet ihm Hannah. »Ich muss Schluss machen, ich habe kaum noch Guthaben auf meiner Karte.«
    James hörte, wie aufgelegt wurde, steckte sein Telefon ein und kletterte die Leiter hinauf. Er hatte zwar keinen Schimmer, wie er an dem Vorhängeschloss vorbeikommen sollte, doch wie befohlen versetzte er dem Lukendeckel einen Stoß, und schon drang Sonnenlicht
durch einen Spalt. James stellte fest, dass wohl jemand die Schrauben der Scharniere auf der gegenüberliegenden Seite entfernt hatte. Er schob die Luke auf und zog sich durch die Öffnung hinaus aufs Dach. Die Sonne schien ihm in die Augen, dennoch erkannte er Hannah, die über den Asphalt auf ihn zukam.
    »Knastausbruch«, scherzte sie, als sie die Arme um ihn schlang. »In unserer Wohnung gibt es auch so eine Klappe. Sie ist im Flur vor meinem Zimmer und mein Vater sieht unten im ersten Stock fern.«
    Sie hatte die Schuluniform ausgezogen und trug Leggings und ein T-Shirt.
    »Du siehst klasse aus«, stellt James fest, dem plötzlich bewusst wurde, dass er selbst völlig verstrubbelt und vom Fußballspielen verschwitzt war.
    »Danke«, meinte Hannah. »Hast du schon von Will gehört?«
    James war etwas mulmig zumute. »Max hat davon erzählt. Er war dein Cousin, oder?«
    »Der dumme Kerl«, sagte Hannah traurig. »Komm mit, ich zeig dir

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