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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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schicke Klamotten und kaufen dir tolle Sachen für dein Zimmer, die Dave und ich uns nicht leisten können.«

    »Ich weiß«, seufzte Hannah, zog das Blech aus dem Ofen und versuchte, die Fischstäbchen so schnell umzudrehen, dass sie sich nicht die Finger verbrannte. »Ich liebe meine Eltern, James, natürlich tue ich das. Es ist nur, nach dem, was mit Will passiert ist, sind sie so streng geworden. Sie haben Angst, wenn ich mit den Kids von hier herumhänge. Sie denken, ich könnte mit Drogen zu tun bekommen und so.«
    »Leben Wills Eltern noch hier in der Gegend?«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Nein, mein Onkel und meine Tante konnten es hier nicht mehr aushalten. Sie haben alles verkauft und sind an die Küste gezogen.«
    Sie hielt inne und begann dann plötzlich zu strahlen. »Da fällt mir was ein!«, jubelte sie und wedelte mit dem Finger.
    »Was?«, fragte James.
    »Du hast mich gerade auf eine Idee gebracht, James. Als Tante Shelley weggezogen ist, wollte sie nichts von Will mitnehmen. Sie hat seinen ganzen Kram rausgeworfen, was mir leidgetan hat. Also bin ich hin und habe einiges davon gerettet. Mein Vater hat hinten in der Wohnung so einen Verschlag. Da sind einige Möbel drin, wie Wills Schreibtisch und sein Stuhl. Ich meine, das steht da doch nur rum und staubt ein.«

23
    Die muffige Luft kitzelte James in der Nase, als Hannah das Vorhängeschloss an dem Verschlag öffnete und eine nackte Glühbirne anschaltete.
    Der Raum war nur ein paar Quadratmeter groß und hätte dringend aufgeräumt werden müssen. Bis zur Decke stapelten sich Kisten, halb leere Farbdosen, alte Tapetenrollen, und ein Luftkissenrasenmäher stand auf einem alten Lehnsessel.
    »Dabei habt ihr nicht mal einen Garten«, bemerkte James amüsiert.
    Wills Sachen standen in einer Ecke: Kisten mit alten Schulbüchern, ein Bürostuhl, ein Holzschreibtisch voller alter Aufkleber von Action Man und den Power Rangers, ein Nachttisch, eine Schreibtischlampe und sogar ein alter Computer.
    »Was meinst du?«, fragte Hannah, während James über ein paar Klappstühle stieg, um sich Wills Sachen näher anzusehen.
    »Ja«, sagte James, »einen Stuhl und einen Schreibtisch könnte ich mit Sicherheit brauchen, schon für die Hausaufgaben.«
    »Du kannst auch seinen Computer mitnehmen. Computer sind schnell veraltet und hier steht er nur herum.«
    James hatte zwar einen Spitzenlaptop mit Wireless LAN in der Wohnung, aber sein Alter Ego, James
Holmes, war von der Aussicht auf einen kostenlosen Computer begeistert.
    »Cool«, meinte er. »Aber was ist mit deinen Eltern? Werden sie nichts dagegen haben, wenn du die Sachen verschenkst?«
    »Mein Vater wollte sowieso nicht, dass ich Wills Sachen behalte. Er sagte, das sei morbide.«
    James gab Hannah einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    »Das bedeutet mir wirklich viel«, sagte er und zog sein Handy aus der Tasche. »Ich rufe Dave an. Er ist im Wagenpark und kann uns tragen helfen.«

    Auch wenn James und Dave nur ein paar Wochen in Palm Hill sein sollten, um an Leon Tarasov heranzukommen, mussten sie doch den Eindruck erwecken, als wollten sie länger bleiben und sich häuslich einrichten. Nachdem Dave geholfen hatte, Wills Sachen in die Wohnung zu bringen, fuhren die beiden zu Ikea, um etwas von den dreihundertfünfundzwanzig Pfund auszugeben, die ein Verbündeter von Leon durch den Briefschlitz geschoben hatte, während sie fort waren.
    Der Mondeo lief problemlos und die frisch reparierte Klimaanlage machte ihre Sache gut. Unglücklicherweise gerieten sie auf der dreispurigen M25 in einen Stau und krochen im Schritttempo dahin.
    »Was hältst du von Millies Theorie, dass Leons Reichtum etwas mit Drogen zu tun hat?«, fragte James.

    Dave zuckte mit den Achseln, ließ den Wagen ein paar Meter vorrollen und trat dann auf die Bremse. »Wenn man Leon nicht mit einem Diebstahl in Verbindung bringen kann, ist das die wahrscheinlichste Möglichkeit. Er hat zwar noch keinerlei Vorstrafen in Bezug auf Drogen, aber er ist ein Opportunist. Du hast ja gesehen, wie schnell er uns in sein kleines Autodiebstahlschema eingepasst hat. Wenn Leon die Gelegenheit wittert, mit Drogen an richtig viel Geld zu kommen, dann wird er sie wahrscheinlich ergreifen.«
    »Allerdings bezog sich diese Liste mit Diebstählen nur auf das Gebiet der Stadtpolizei. Er könnte auch überall anders zugeschlagen haben.«
    Der Verkehr vermieste Dave die Laune. »Wie auch immer«, knurrte er gereizt. »Wir können den ganzen Tag lang

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