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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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Empfangsraum im Erdgeschoss. James lief zum Ausgang und zog Amandas Karte durch den Schlitz. Erleichtert hörte er, wie es Klick machte.
    »Schön ruhig bleiben«, mahnte James, als sie an die frische Luft kamen. »Denk dran, wir fallen auf, wenn wir rennen.«
    Noch einmal zog James die Karte durch und sie gelangten durch ein Tor im Zaun auf das Hauptgelände. Die Asphaltstraße verlief schnurgerade bis zum Hauptausgang, einzig von ein paar Lampen an den Drahtzäunen der Zellenblocks und den Wachtürmen am Rand des Geländes beleuchtet.
    Auf ihrem achtminütigen Weg zur Ausgangsschleuse begegnete ihnen nichts Aufregenderes als ein Müllwagen, und ein Schließer, der gerade Zigarettenpause machte, winkte ihnen zu. Aber James musste ständig an aufheulende Sirenen, Gewehrfeuer und die Prügel denken, die er zweifellos einstecken würde, wenn ihn die Schließer wieder in die Finger kriegten.
    Etwa hundert Meter vor dem Tor stand ein riesiges Schild, das alle Leute aufforderte, farbigen Linien im Asphalt zu folgen: rot für Insassen unter Bewachung, gelb für Besucher und grün für Personal. Das Gelände dahinter wurde von Scheinwerfern erhellt, und überall, wo man hinsah, gab es Überwachungskameras.

    »Da kommen wir nie durch«, behauptete Curtis mit zitternder Stimme.
    »Verhalte dich normal«, befahl James. »Wir sehen aus wie Angestellte und wir haben die Chipkarten. Wenn nicht der Alarm losgeht, gibt es keinen Grund für irgendjemanden, uns genau anzuschauen.«
    Die grüne Linie endete vor einer Tür zu einer kleinen Metallhütte mit der Aufschrift Nur für Personal . James sah durch ein Fenster in einen kleinen Raum mit ein paar Getränke- und Snackautomaten, vor denen ein einsamer Schließer teilnahmslos auf einem Plastikstuhl saß und aus einer winzigen Tasse trank. James zog seine Karte durch den Schlitz an der Eingangstür, ging die zwei Stufen hoch und lugte vorsichtig auf den schmalen, nach Putzmittel riechenden Gang.
    »Sieht gut aus«, flüsterte er.
    Sie gingen hinein, liefen an der Tür mit der Milchglasscheibe, die zu dem Raum mit den Automaten führte, vorbei und eilten dann weiter zum Personalausgang.
    James zog Amandas Karte durch den Schlitz. Aus dem Lautsprecher erklang die Stimme eines Mannes, von dem James hoffte, dass es der freundliche Mr Shorter im zentralen Kontrollraum war. Doch sicher sein konnte er nicht.
    »Sehen Sie in die Kamera und nennen Sie Namen und Personalnummer.«

    »Voss, Amanda, Y465«, sagte James und versuchte, wie ein Mädchen zu klingen.
    »Wer ist Ihr Kumpel?«, fragte die Lautsprecherstimme.
    Curtis blickte unsicher zur Kamera hoch. »Warren, Scott, KT318.«
    »He, Scottie, du klingst heute aber nicht gut. Hast du die Grippe?«
    »Ja«, antwortete Curtis unsicher.
    »Na, dann geh heim und schlaf dich aus.«
    Ein Summen sagte ihnen, dass die Tür jetzt entriegelt war. James und Curtis gingen hindurch und einen Weg zwischen zwei Zäunen entlang bis zur Sicherheitsschleuse. Vor dem Stoppschild blieben sie stehen, während eine massive Tür in der gepanzerten Wand sich geräuschvoll öffnete. Durch sie gelangten die Jungen in einen Tunnel.
    Sobald die Tür hinter ihnen zugegangen war, blinkte über der Tür am anderen Ende des Tunnels ein grünes Licht. Auch hier entdeckte James einen Schlitz für die Chipkarte. Er erinnerte sich nicht mehr, ob er hier noch einmal Fragen beantworten musste, und registrierte erleichtert, dass sich die Tür ohne Weiteres öffnete.
    Als sie den Sicherheitsbereich hinter sich gelassen hatten, sah James das Schild, das den Weg zum Angestelltenparkplatz wies. Schnell machte er sich auf den Weg. Curtis war so überwältigt, dass er kaum den Mund zukriegte.

    »Unglaublich …«, murmelte er. »Völlig unglaublich! James, du bist ein Genie!«
    »Freu dich nicht zu früh!«, meinte James, während sie einen gepflasterten Weg entlangliefen. »Das hier ist erst der Anfang.«

23
    James konnte es nicht riskieren, sich länger als nötig auf dem Parkplatz aufzuhalten, aber dort standen über fünfzig Autos, und er konnte schlecht direkt auf Scotts Wagen zusteuern, ohne dass sich Curtis wunderte, woher er den Wagen kannte. Mit der Fernbedienung zielte er auf jedes Auto, bis schließlich bei einem Honda Civic in der nächsten Reihe die Blinker aufleuchteten.
    Als sie sich zwischen den Autos hindurchschlängelten, fuhr ein verbeulter Pick-up über eine Bodenschwelle auf den Parkplatz. Instinktiv duckten sich die Jungen, als der Wagen ein paar Plätze

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