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Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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gefahren!«
    »Verdammt!«
    Die Gegenfahrbahn war mit einer Leitplanke abgetrennt. James hielt nach einer Gelegenheit zum Wenden Ausschau.
    »Hast du nicht gesagt, du hättest den Radiosender eingestellt?«, fragte James.
    »Oh ja«, erinnerte sich Lauren und schaltete das Radio an.
    »Auf dem Parkplatz vom Gefängnis haben wir den Superintendent von unserem Zellenblock gesehen«, erklärte James. »Das heißt, wir bekommen nicht annähernd die vier Stunden Vorsprung, auf die wir gehofft hatten. Wenn wir Glück haben, dauert es noch zwanzig Minuten, bis wir die Polizei an den Hacken haben.«
    Er entdeckte eine Lücke in der Leitplanke und lenkte den großen Wagen in einem weiten Bogen über den mit Sträuchern bewachsenen Mittelstreifen hinweg auf die andere Fahrbahnseite. Eine Limousine hupte sie wütend an, weil sie eine Vollbremsung machen musste, um sie nicht zu rammen.

    »Ups«, machte James, trat das Gaspedal durch und beschleunigte. »Wie weit ist es noch bis zur Grenze von Kalifornien?«
    »Knapp sechzig Meilen«, erwiderte Lauren. »Und dann noch einmal zweihundert Meilen bis Los Angeles. Wenn wir unterwegs nicht anhalten müssen, sind es etwa fünf Stunden.«
    »Wir müssen aber mindestens einmal anhalten, um zu tanken.«
    Es war wenig Verkehr und die unbeleuchtete Straße führte schnurgerade durch die Nacht. Ein Blick auf den Tacho zeigte James, dass er achtzig Meilen pro Stunde fuhr, was zwar zu schnell war, sich aber im Vergleich mit den anderen Verkehrsteilnehmern zu dieser Tageszeit im Rahmen hielt. Wenn er schneller fuhr, würde er Verdacht erregen.
    Der Radiosender brachte eine Fragestunde zu den Themen Sind die Aliens unter uns? und Wer ist der größte Popmusiker aller Zeiten? Soweit James es mitkriegte, waren die meisten Anrufer der Meinung, die Antwort auf beide Fragen sei Elvis Presley.
    Die Digitaluhr im Armaturenbrett zeigte 3:43 Uhr, als der DJ einen Anrufer abwürgte und aufgeregt berichtete:
    »… Gerade erreicht uns die Nachricht von einer Flucht aus dem Arizona Max. Zwei männliche Flüchtlinge, beide vierzehn. Jawohl, Leute, eins-vier, nicht
vier-null! … Dabei ist ein Gefängnisangestellter ums Leben gekommen. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um weiße Skinheads mit den Namen James Rose und Curtis Oxford. Beide sind verurteilte Mörder. Die Polizei warnt, bei den beiden genauso vorsichtig zu sein wie bei gefährlichen erwachsenen Kriminellen. … Das sind brandheiße Neuigkeiten, Leute, also bleibt dran, wir werden euch die ganze Nacht auf dem Laufenden halten …«
    »Ihr habt jemanden umgebracht ?«, stieß Lauren entsetzt hervor.
    Scott Warrens angeblicher Tod gehörte zum Plan, aber vor Curtis musste sie überrascht wirken.
    »Wir haben niemanden umgebracht«, bestritt Curtis.
    »Vielleicht hat einer der Schließer einen Herzanfall bekommen, oder so«, vermutete James.
    »Das ist total scheiße«, knurrte Curtis. »Wenn du einen Schließer tötest, bist du am Ende. Sie stecken dich in Einzelhaft und machen dir das Leben zur Hölle: Sie spucken in dein Essen, spielen vor deiner Zelle so laut Musik, dass es dich wahnsinnig macht …«
    »Dann sollten wir uns besser nicht schnappen lassen«, schloss James daraus.
    »Oh mein Gott«, schluchzte Curtis.
    »Was soll ich denn tun?«, schrie James ihn an. »Soll ich zurückgehen und pusten, damit es ihm wieder besser geht?«

    »Was ist, wenn wir in eine Straßensperre geraten?«, fragte Curtis. »Wir haben nur eine richtige Kanone. Die schießen uns in Fetzen, wenn wir versuchen, durchzubrechen.«
    »Bleib mal ganz ruhig und lass mich nachdenken«, verlangte James. »Lauren, wie weit sind wir noch von der kalifornischen Grenze entfernt?«
    Lauren sah auf die Karte in ihrem Schoß. »Etwa fünfunddreißig Meilen.«
    »Auch in Kalifornien kann es Straßensperren geben«, warf Curtis ein.
    »Klar«, gab James zu. »Aber hier draußen in der Wüste gibt es bestimmt nicht so viele Bullen, und sie wissen nicht, in welche Richtung wir geflüchtet sind. Je weiter wir kommen, desto mehr Straßen müssten sie blockieren. Deshalb glaube ich, wenn überhaupt, dann stoßen wir ziemlich bald auf eine Straßensperre.«
    Noch ein paar Minuten lang folgte James der Kette der Rücklichter vor ihm. Im Radiosender rief eine Frau an und verlangte, dass die Flüchtlinge die Todesstrafe erhielten, obwohl sie erst vierzehn waren. Die nachfolgenden Anrufer stimmten ihr zu.
    »… O.K., Leute. Es gibt Neuigkeiten zum Gefängnisausbruch. Die Polizei sucht

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