Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Top Secret - Der Ausbruch

Top Secret - Der Ausbruch

Titel: Top Secret - Der Ausbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
Vom Netzwerk:
neben dem Honda einparkte. Der Fahrer schwang die Beine aus der Tür und blieb einen Augenblick sitzen, um sich eine Zigarette anzuzünden. Im flackernden Licht des Streichholzes erkannte James den Mann.
    »Frey!«, flüsterte Curtis besorgt.
    James hatte Superintendent Freys Personalakte
gelesen. Dort stand zwar, dass er hart arbeitete und den Zellenblock T als sein persönliches Eigentum betrachtete, aber damit, dass er drei Stunden vor seiner Schicht hier auftauchte, hatte niemand gerechnet. Das war schlecht. James musste schnell nachdenken.
    Frey trug ein Footballhemd und Jeans, aber selbst wenn man die Zeit berücksichtigte, die er brauchte, um sich umzuziehen, vielleicht noch einen Kaffee im Aufenthaltsraum zu trinken und zum Zellenblock T zu gehen, würde er die gefesselten Schließer innerhalb der nächsten halben Stunde entdecken und Alarm auslösen.
    Am besten schien es, Frey auszuschalten. Doch die Jungen befanden sich auf offenem Gelände und überall hingen Überwachungskameras. James entschloss sich, Frey unbehelligt gehen zu lassen. Er war sich zwar alles andere als sicher, ob das die richtige Entscheidung war, aber er musste daran denken, wie das PERT-Team mit Dave umgegangen war. Er wollte unter keinen Umständen, dass Golding seine Drohung mit dem dunklen Loch und den Prügeln wahr machen konnte. Je weiter sie vom Gefängnis entfernt waren, wenn sie geschnappt wurden, desto größer war die Chance, dass das FBI-Team James aus der Sache herausholen konnte, bevor die Schließer ihn in die Finger bekamen.
    Sobald Frey seinen Pick-up abgeschlossen hatte und den kakteengesäumten Weg zum Personaleingang
entlanglief, rannten die Jungen zu dem kleinen Civic und sprangen hinein. Es war ein schickes Modell: Sportsitze, Speichenräder und eine kräftige Maschine. James zog den roten Sitzgurt fest und ließ den Motor an. Kurz musste er daran denken, was passiert war, als er das letzte Mal ein Auto gefahren war, doch sein Adrenalinspiegel war viel zu hoch, um lange darüber nachzugrübeln. Er hatte hier eine Aufgabe zu erledigen.
    Solange sie auf der Straße waren, die vom Gefängnis wegführte, fuhr er langsam, aber sobald er die Autobahn erreichte, gab er Gas. Der sportliche kleine Wagen lag gut auf der Straße, und James spürte ein Gefühl der Unbesiegbarkeit, als er sich in den laufenden Verkehr einfädelte.
    Nach weniger als zehn Minuten erreichten sie die Ausfahrt zur Landstraße. Dort stand ein paar hundert Meter weiter ein Ford Explorer mit Rammschutz und brennenden Scheinwerfern.
    »Nimm du die Waffen«, sagte James zu Curtis, parkte neben dem Ford und riss die Fahrertür auf.
    Lauren hatte den Motor des allradgetriebenen Ford laufen lassen und saß bereits angeschnallt auf dem Beifahrersitz. James kletterte hinters Steuer und trat aufs Gas, sobald Curtis im Wagen saß.
    »Bist du gut hierhergekommen mit dem Auto?«, erkundigte sich James bei Lauren und fuhr auf die Landstraße.
    »Onkel John ist nicht mal aufgewacht«, berichtete
Lauren. »Ich hab seine Straßenkarten mitgenommen und mir den Weg nach Los Angeles angesehen. Und du musst Curtis sein«, stellte sie mit einem Blick nach hinten fest.
    »Hallo«, erwiderte Curtis lächelnd. »Schön, dich kennenzulernen, Lauren. Wo hast du denn Autofahren gelernt?«
    »Dave und ich haben es ihr beigebracht«, klärte ihn James auf. »Wir haben sie ein paarmal mitgenommen, wenn wir unterwegs waren.«
    »Ich bin noch etwas zu klein, um richtig an die Pedale zu kommen«, ergänzte Lauren. »Aber bis hierher war kaum Verkehr.«
    »Was ist in dem Rucksack da?«, fragte Curtis.
    »Kleider, Geld und Waschzeug. Ich hab mich sogar ins Schlafzimmer geschlichen und John die Vierundvierziger geklaut.«
    »Wir haben eine richtige Knarre?«, fragte Curtis ungläubig. »Wo ist sie?«
    Im gleichen Moment sah er den großen Revolver auf der Armlehne zwischen den beiden Vordersitzen liegen.
    Nach dem spritzigen kleinen Honda gab einem der Geländewagen das Gefühl, als steuere man eine Schlaftablette. Als sie die Autobahn erreichten, trat James das Gaspedal durch, aber der Wagen zog kaum an.
    »Eine Vierundvierziger Magnum«, grinste Curtis und nahm den Revolver an sich. »Dirty Harrys Spezialwaffe.
Damit kann man jemanden in Stücke schießen.«
    Draußen vor dem Fenster sah Lauren den Donut-Imbiss vorbeiflitzen. »James, du Trottel! Du fährst in die falsche Richtung!«
    »Was?«, erschrak James.
    »Du bist in die falsche Richtung auf die Autobahn

Weitere Kostenlose Bücher