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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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du frieren. Willst du etwas Warmes trinken?«
    »Habt ihr Tee?«
    Ethan erreichte lachend die Küche. »Ihr Engländer trinkt viel Tee, nicht wahr? Ich glaube, wir haben nur Kaffee.«
    »Hauptsache, warm und nass«, meinte Ryan und rieb die Hände aneinander.
    Wie der Rest des Hauses war auch die Küche großzügig angelegt. Es gab eine eingebaute Kaffeemaschine, doch Ethan schien sich nicht sicher zu sein, wie sie funktionierte, und der Gipsarm machte es auch nicht besser.
    »Ich benutze sie nie«, entschuldigte er sich. »Ich hasse Kaffee.«
    »Ich kann das machen«, bot Ryan an. »In unserer Küche sieht es genauso aus.«
    »Warum bist du heute nicht in der Schule?«, fragte Ethan.
    »Asthma«, behauptete Ryan  – sie hatten sich auf Asthma geeinigt, weil auch Ethan darunter litt und sie somit ein weiteres mögliches Gesprächsthema hatten. »Meine Schwester musste mitten in der Nacht den Arzt rufen. Ich hatte schon seit Jahren keinen Anfall mehr. Der Arzt meint, es sei vielleicht der Stress: der Umzug in ein anderes Land, eine neue Schule und das mit dir.«
    »Ich hasse Asthma«, meinte Ethan. »Es macht einen panisch, wenn man keine Luft kriegt. Aber mir geht es auch so, ich habe es kaum noch, seit ich acht oder neun war.«
    »Es war nicht schlimm«, erzählte Ryan. »Aber der Arzt hat gesagt, ich bräuchte Ruhe, und das befolge ich doch gern. Ich hasse die Twin-Lakes-Schule. Ich kenne niemanden dort.«
    »Ist das Mädchen da mit dem Surfboard deine Schwester?«, erkundigte sich Ethan. »Ich dachte, sie sei vielleicht deine Mutter oder Stiefmutter.«
    »Amy ist meine Halbschwester. Sie ist zwölf Jahre älter als ich.«
    Ethan nahm eine Tüte Orangensaft aus dem Kühlschrank und sagte leicht verlegen: »Nichts für ungut, aber deine Schwester ist total heiß.«
    »Ich betrachte das als Kompliment«, gab Ryan zurück. »Du kannst sie ja um ein Date bitten. Sie fährt voll auf magere zwölfjährige Schachspieler ab.«
    Ethan musste lachen.
    »Schön wär′s. Setz dich doch.«
    Ryan nahm seine Kaffeetasse und folgte Ethan ins Wohnzimmer. Es war Flut und die Wellen brandeten kaum dreißig Meter vom Haus entfernt an den Strand. Die beiden Jungen ließen sich aufs Sofa fallen. Ethans entspannte Körperhaltung beruhigte Ryan einigermaßen.
    »Eigentlich glaube ich ja fast, dass mein Dad auf deine Mum steht«, erzählte er. »Als sie am Freitagabend bei uns war, um uns zu sagen, wie es dir geht, hat er sie total angeschleimt.«
    »Da hat er sich wohl die Falsche ausgesucht«, meinte Ethan. »Sie hatte im Laufe der letzten Jahre mehrere Partner. Eine Tante Theresa, Tante Helen, Tante Maritza aus Brasilien …«
    »Na, dann wird er sich wohl wieder aufs Online-Dating verlegen müssen«, grinste Ryan und nippte an seinem Kaffee. »Bist du allein zu Haus?«
    »Ja«, antwortete Ethan. »Mum wollte eigentlich zu Hause arbeiten, aber sie macht so einen Aufstand wegen mir, und außerdem steht ein großes Meeting an, also habe ich gesagt, los, geh, verschwinde hier . Ich brauche zum Überleben eh nur Pepsi, Pizza und Pillen.«
    »Habt ihr keine anderen Verwandten?«
    Ethan schüttelte den Kopf.
    »Die Familie meiner Mutter kommt vom Ende der Welt. Hast du den Film Borat gesehen? Sie sagt, dass es genau so ist  – Wellblechhütten, Pferd und Wagen und so ein Kram.«
    »In welchem Land leben sie?«, fragte Ryan. Er wusste zwar, dass Ryan über Kirgistan sprach, aber er wollte herausfinden, wie viel Ethan wusste oder zu wissen zugab.
    »Irgendeine Ex-Sowjetrepublik«, antwortete Ethan. »Mum macht total dicht, wenn man sie danach fragt.«
    »Warst du mal da?«
    »Nee«, erwiderte Ethan. »Ich habe meine Großmutter ein paarmal in Dubai getroffen, aber meine Onkel und mein Großvater haben meine Mutter praktisch verstoßen wegen dieser Lesbensache.«
    »Deine Mutter muss ja mindestens einen Mann gepoppt haben, damit du zum Vorschein kamst«, stellte Ryan fest, obwohl er sich fragte, ob er nicht zu forsch war mit seinen Fragen.
    »Mein Dad war ein Samenspender«, behauptete Ethan. »Aber erzähl das nicht in der Schule. Ist schon schlimm genug, der schachspielende, roboterbauende Freak mit dem fetten Freund zu sein, auch ohne die Lesbenmutter-Retortenbaby-Nummer.«
    »Du hast mindestens einen Freund mehr als ich«, seufzte Ryan.
    »Du wirst schon Freunde finden«, meinte Ethan. »Du bist cool. Und ich weiß mit Sicherheit, dass Brittany auf dich steht.«
    Die Vorstellung, dass ihn ein Mädchen gut fand, brachte Ryan aus dem

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