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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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und erschlug eine Stechmücke, die auf dem Hals seines Pferdes gelandet war. »Erzählt hübsche Geschichten.« Er warf mir einen Blick zu. Sein Bartansatz ließ das zornige Gesicht hässlich wirken. »Du bist eine gute Geschichtenerzählerin, Tess. Hast du schon mal daran gedacht, den Beruf zu wechseln?«
    Ich ignorierte ihn und hielt auf einen Vorhof aus gestampfter Erde zu, der ebenso auf eine Taverne hinwies wie das Schild über der Tür. »Du brauchst nicht mit reinzukommen, wenn du nicht willst«, sagte ich. Ich selbst hatte Wirtsstuben und Bier und die ohrenbetäubenden Bemerkungen von Männerstimmen an entgegenkommende Frauen mit vollen Krügen und üppigem Busen gründlich satt.
    Duncan schob Tucks Kopf aus dem Weg, um mich ansehen zu können. »Hast du noch genug Geld für etwas zu essen?«, fragte er. Bei der Aussicht auf Essen hatte er mir offenbar rasch verziehen.
    »Du hast die letzten zwei Tage in der Kombüse verbracht und bist hungrig?« Ich spürte ein nervöses Kribbeln. »Jeck ist uns auf den Fersen. Wir stellen nur schnell fest, ob und wann Kavenlow hier war. Dann reiten wir weiter.«
    »Oh, ja«, sagte er gedehnt. »Ich will unbedingt sehen, wie du da hineingehst und dich erkundigst, ob sie einen weisen alten Mann mit einer Prinzessin gesehen haben.«
    Ich runzelte die Stirn. »Man muss durch Brenton, wenn man zur Vogelinsel will. Er ist entweder vor uns oder schon auf dem Rückweg in die Hauptstadt. Ich muss wissen, welche Richtung ich einschlagen soll.«
    »Und Hauptmann Jeck wird genau das Gleiche tun, nicht wahr?«, erwiderte er. »Entweder verfolgt er uns übers Wasser, oder er wartet einfach ab, bis wir ihm auf dem Rückweg in die Arme laufen.«
    Einen Moment lang hörte ich nur das Blut in meinen Ohren rauschen. Warum habe ich nicht so weit vorausgedacht? »Halt den Mund, Duncan«, sagte ich mit einem eiskalten Gefühl in der Magengrube.
    »Für eine so talentierte Frau bist du nicht besonders klug.«
    Ich kniff die Lippen zusammen und band Jecks Pferd und Ruß am Pfosten vor dem Wirtshaus an. Der Stall war nur ein wackelig aussehender, offener Schuppen, der an einem Baum lehnte. Ich warf einen Blick zurück auf die Bucht und sah die Strandläufer unter vollen Segeln aufs offene Meer zuhalten, ohne mich. Die Angst – der Drang, schnell weiterzuziehen, der auf der Strandläufer einfach von mir abgefallen war – erfüllte mich nun von Neuem. Ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen, aber ich musste wissen, ob Kavenlow hier gewesen war. Garretts Verstärkung würde bald in der Hauptstadt eintreffen. Mir lief die Zeit davon.
    Duncan betrat vor mir die Wirtsstube. Ich folgte ihm, und ein Laut des Abscheus entschlüpfte mir beim ersten, flachen Atemzug. Es stank nach verdorbenem Fisch und fauligen Kartoffeln. Selbst Duncan rümpfte die Nase, während er den Blick von der Feuerstelle zu einem Grüppchen zu dünner Männer schweifen ließ, die hier ihr Bier tranken. Ich musterte die schlampig gekleidete Frau, die sich auf dem Schoß des lautesten Mannes räkelte, und verzog das Gesicht. Dieses Wirtshaus war nicht mit den Drei Krähen zu vergleichen. Da es das einzige am Ort war, gab es sich keine Mühe, einladend zu wirken. »Ein Wunder, dass überhaupt jemand hier ist«, brummte ich. »Es stinkt nach Fisch.«
    »Oh, Neuankömmlinge. Was wollt Ihr?«, fragte eine Frau, die aus einem Hinterzimmer trat. Ihr Blick glitt über Duncans nasse Kleidung. »Ein spätes Mittagessen? Vielleicht ein Zimmer? Hm? Ja?«
    Mein Herz machte einen erschrockenen Satz, als Duncan mich nachdenklich beäugte. »Zwei Bier, bitte«, sagte ich und legte den passenden Betrag vor sie hin. Vielleicht wird das Bier ihn erweichen, wenn es meine Worte schon nicht schaffen. Zumindest wird es ihn ablenken.
    Sie zog die Augenbrauen hoch, als sie meinen Akzent hörte. Duncan nahm den ersten Humpen. Ich hielt den Atem an und kostete vorsichtig. Ich blickte zu Duncan auf, als ich feststellte, dass das Bier überraschend gut schmeckte. Er schaute von mir zu den Männern am Kamin. »Ich warte da drüben, bis du fertig bist«, sagte er knapp und glitt auf die Gruppe zu wie Treibgut auf der Flut.
    »Ja, geh nur«, ermunterte ich ihn, denn solange er dort war, würde er meine vorsichtige Befragung hier nicht verderben. »Madam«, sagte ich, »Ihr braut ein gutes Bier.«
    Sie ließ erneut den Blick über mich schweifen und fragte sich offenkundig, was ich hier zu suchen hatte. »Mein Mann hat mir das beigebracht«, erklärte sie und zog

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