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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Frau.
    »Königin. Ja«, brummte ich.
    »Eines sage ich Euch, wenn mein Mann mir gegenüber nur halb so aufmerksam gewesen wäre, hätte ich mir vielleicht mehr Mühe gegeben, ihn am Leben zu erhalten, als er krank wurde.«
    Mir war übel vor Eifersucht. Ich stellte meinen Krug beiseite. »Ja. Danke. Ich muss jetzt gehen.«
    »Wenn Ihr Euch beeilt, könntet Ihr sie wohl noch heute Abend einholen. So ein Wagen ist nun einmal langsam.«
    Ein Wagen!, dachte ich. Kein Wunder, dass sie ewig brauchte, um zum Palast zu kommen. Die perfekte kleine Prinzessin konnte also nicht reiten. Sie brauchte einen Wagen. »Das glaube ich gern«, sagte ich und versuchte gar nicht mehr, meine Bitterkeit zu verbergen. »Danke sehr.«
    »Hoffentlich findet Ihr Euren Vater und Eure Schwester. Viel Glück!«
    »Ja. Danke.« Ich wandte mich ab, ehe sie noch etwas sagen konnte, und stapfte quer durch den Raum zu Duncan hinüber. Kochend blieb ich hinter seinem Stuhl stehen. Der Mann ignorierte mich und machte mich damit noch zorniger. »Komm, Duncan«, sagte ich und zupfte ihn am Ärmel. »Wir müssen gehen.«
    Duncan erhob sich aufreizend langsam und zog zum Abschied kurz den Hut vor der liederlichen Frau. Sie grinste mich beinahe höhnisch an – zweifellos hielt sie mich für die eifersüchtige Ehefrau. Aber weshalb sollte ich eifersüchtig auf sie sein? Sie hatte schmutzige Füße, jeder so groß wie eine dicke Ente.
    »Sie haben die vergangene Nacht hier verbracht«, sagte ich und zog ihn zur Tür.
    Duncan reckte den Boden seines Humpens der Decke entgegen und trank gierig die letzten Schlucke. »Ich weiß«, erwiderte er, als er Luft holen musste. »Schoh, schmeckt das gut.«
    »Woher weißt du das?«, fragte ich und blickte hinter uns, als die vor dem Kamin herumfläzende Gruppe laut lachte, vermutlich über mich.
    »Thadd spielt gern Würfel.«
    »Thadd? Wer ist Thadd?« Ich nahm ihm den leeren Krug ab und stellte ihn auf einen Tisch, ehe ich ihn hinaus in die Sonne und zu den Pferden drängte.
    »Thadd ist ihr Ziegenhirte«, sagte er. »Eigentlich ist er Bildhauer. Er liefert eine Statue ab. Daher der Wagen.«
    »Ziegenhirte?« Ich kniff gegen die grelle Sonne die Augen zusammen und sah ihn verständnislos an.
    Duncan band Tuck los und rülpste, womit er bei mir Ekel und bei dem kleinen Jungen, der ganz in der Nähe die Hühner auf der Straße mit Steinchen bewarf, große Bewunderung hervorrief. »Ja. Ziegenhirte. Du weißt schon, der Held, der in all den Geschichten der Prinzessin hilft, das Königreich zu retten.« Mit hämischem Grinsen fügte er hinzu: »Er ist in sie vernarrt. Der arme Kerl. Ob er wohl weiß, wer sie wirklich ist?«
    Ziegenhirte? In meine Gedanken versunken, schwang ich mich auf Jecks Pferd und zog Kleid und Umhang zurecht. Wie kam die Prinzessin denn an einen Bildhauer?
    Wir ritten schnell aus dem Ort hinaus. Hinter mir hörte ich einige Rülpser von dem Stallburschen, der Duncan zu übertreffen versuchte. »Sieh nur, was du da angerichtet hast«, sagte ich angewidert.
    Duncan grinste, und sein rötlich schwarzer Bart wirkte abscheulicher denn je. »Weißt du denn nicht, wie man seiner Wertschätzung für ein so großartiges Bier angemessen Ausdruck verleiht? Und hat man schon jemals von einem Meuchler gehört, der nicht rülpsen kann?«
    Mein Magen krampfte sich ängstlich zusammen, und ich blickte über die Schulter zurück, um mich zu vergewissern, dass ihn niemand gehört hatte. »Du bist ein Vollidiot, weißt du das?«
    »Und du bist eine Meuchlerin, Tess«, entgegnete Duncan fröhlich, als gefiele ihm diese Vorstellung. »Keine Diebin oder Falschspielerin. Du bist eine Meuchlerin. Und gemeinsam werden wir ein Vermögen machen. Wenn du das Königreich gerettet hast und so weiter.«
    »Du bist mir vielleicht ein Betrüger«, schalt ich. »Ein Bier, und du verlierst auch noch den letzten Rest Verstand.«
    »Ich bin nicht betrunken«, behauptete er, und seine Augen blickten so klar, dass ich ihm glaubte. »Denk nur einmal darüber nach. Wozu bist du denn sonst nütze?«
    Ja, wozu?, dachte ich, als wir den stinkenden Hafen von Brenton hinter uns ließen. Im leichten Galopp machten wir uns auf den Weg zur Hauptstadt. Ich fragte mich, was es zu bedeuten hatte, dass die Fähigkeiten einer Prinzessin und die einer Meuchlerin so dicht beieinanderlagen, dass niemand einen Unterschied bemerkt hatte.
     
    21
     
    W as soll ich nur mit der Prinzessin machen? Der dumpfe Hufschlag von Jecks Pferd hämmerte den Gedanken

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