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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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hergelockt, sondern ihm auch gesagt, dass er wieder gehen soll! »War mir deshalb manchmal so schwindlig?«, fragte ich mit hämmerndem Herzen. »Heilige Glöckchen, in der Nacht, als ich aus dem Palast entkommen bin, wäre ich beinahe in Ohnmacht gefallen, als ich Banner befohlen habe zu bleiben. War das Magie? Ich dachte, er wäre einfach gehorsam.«
    Der bernsteinfarbene Schein des Feuers spiegelte sich in Kavenlows Augen, als er meinen Becher aufhob. »Das ist er, aber er ist nicht zuletzt deshalb so gehorsam, weil er es gewohnt ist, giftinduzierte Anweisungen von mir zu erhalten. Tiere stellen sich rasch darauf ein und sind dann noch empfänglicher dafür. Und deine Fähigkeiten werden stärker, während du deine Widerstandskraft gegen das Gift aufbaust. Du kannst sie auch vorübergehend steigern, indem du Gift zu dir nimmst, wie ich es dir eben verabreicht habe. Das ist allerdings auch eine gute Möglichkeit, ohnmächtig und hilflos am Boden zu enden. Dir kann schwindlig werden, wenn du mehr zu leisten versuchst, als deinen derzeitigen Fähigkeiten entspricht. Du könntest auch unter Muskelkrämpfen leiden – genau so, als hättest du gerade eine Überdosis Gift abbekommen. Dir haben die Knie gezittert, ehe ich dich mit dem Pfeil gestochen habe, nicht wahr?«
    »Oh!« Aufgeregt drehte ich mich um und warf einen Blick auf Jecks Pferd. »Kribbeln meine Hände deswegen so?«
    Seine Augen weiteten sich. »Deine Hände …« Er packte mich und schaute zwischen meinen Augen und meiner Handfläche hin und her, die in seiner Hand klein wirkte. »Ach, Tess«, sagte er leise und jagte mir damit wirklich Angst ein. »Ich hatte ja keine Ahnung. Sie sind tatsächlich … Wie lange kribbeln sie schon so?«
    »Seit Jeck versucht hat, mich mit ungefähr sechs Pfeilen aufzuhalten. Warum? Ist das … falsch?«
    Sein Lächeln wurde stolz. »Nein. Es ist genau richtig. Vielleicht liegt es daran, dass du so klein warst, als du zum ersten Mal getroffen wurdest, aber es ist sehr selten, dass jemand mit dieser speziellen Fähigkeit von der Schwelle des Todes zurückkehrt.« Er schluckte und runzelte die Stirn. »Sie kribbeln, sagst du? Tut das weh?«
    »Nein … eigentlich nicht.« Er sagte nichts, sondern presste die Lippen so fest zusammen, dass sein Oberlippenbart hervorragte. Er sah beinahe besorgt aus. »Kavenlow?«, fragte ich. »Ist das schlecht?«
    Er warf mir ein hastiges Lächeln zu, das mich keineswegs beruhigte. »Nein, nein, natürlich nicht. Ich überlege nur, wie ich dir etwas beibringen soll, das ich selbst nicht beherrsche, weiter nichts.«
    Es gefiel mir nicht, dass er sich anscheinend unzulänglich fühlte, also lächelte ich – vermutlich recht schief. »Was kann ich denn noch? In einem Wirbelwind verschwinden wie ein Punta in den Geschichten?«, scherzte ich.
    Er gluckste. »Nein. Als Novizin kannst du deine Gedanken höchstens ruhigen Tieren eingeben, die gerade an nichts anderes denken – wie dem Rappen dort. Ich habe eine größere Spannweite.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die nahen Bäume, und ich lauschte in die Nacht hinein und wartete darauf, dass etwas geschah. Mir stockte der Atem, als ein schwarzer Schatten gespenstisch über das Lager dahinglitt und sich ein Uhu auf meinem verlassenen Schlafplatz niederließ.
    »Oh, ist er nicht prachtvoll?«, flüsterte Kavenlow, der so freudig lächelte, dass er viel jünger aussah. Der Uhu trat auf seinen mächtigen Klauen hin und her und zischte uns an. »Wenn zwischen dem Spieler und dem Tier eine gute Übereinstimmung herrscht, ist es beinahe so, als könnte man mit ihnen sprechen.« Kavenlow streckte die Hand nach dem Uhu aus, und mit drei schweren Flügelschlägen erhob er sich in die Luft und verschwand. Wir seufzten wie aus einem Munde.
    »Menschen sind zu komplex, um sie auf diese Weise zu manipulieren«, fügte er hinzu, und seine Stimme war immer noch von leisem Staunen über den Uhu erfüllt. »Aber du kannst das Gedächtnis und die Sicht eines Menschen vernebeln. Und daher kommt dein wundersames Geschick im Versteckspielen.«
    »Ich wusste es!«, rief ich aus, schlug mir dann die Hand vor den Mund und ließ den Blick über die reglosen Gestalten der Menschen gleiten, die um uns herum schliefen. »Du hast mich darin geschult, aus dem Palast zu entkommen, nicht wahr?«
    Er nickte. »Magie hin oder her, Puntas sind nicht schneller als irgendein anderes Tier. Es hat nur den Anschein, als würden sie wie aus dem Nichts erscheinen und wieder

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