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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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nun keine Prinzessin mehr bin?«
    Er lachte leise und leerte seinen Becher. »Ich wollte dafür sorgen, dass sie dich zu ihrer Leibwächterin macht, aber das könnte schwierig werden, nachdem du sie verprügelt hast.«
    Ich war ziemlich sicher, dass mir die Vorstellung nicht gefiel, ein Teil ihres Gefolges zu werden. Das war demütigend, und obendrein würde ich vermutlich den ganzen Tag lang nähend hinter den Palastmauern sitzen. Gott steh mir bei, ich würde den Verstand verlieren, wenn ich noch ein einziges nutzloses Zierdeckchen besticken müsste. Kavenlow schenkte mir nach, ehe er seinen eigenen Becher auffüllte. Meine Finger kribbelten von der neuen Wärme in meinen Händen. »Kavenlow«, sagte ich nachdenklich. »Wie stark kann man eigentlich werden? Verabreicht man sich einfach immer höhere Dosen, um die Immunität zu steigern?«
    Er schüttelte energisch den Kopf. »Es gibt zwei gute Gründe, das nicht zu tun. Erstens muss man den Punta töten, um an das Gift zu kommen, und sie sind schwer zu finden und verteufelt schwer zu erlegen. Und zweitens: Spieler, die ein vernünftiges Maß überschreiten, sterben meist recht früh. Du wurdest zwar mit einer natürlichen Immunität geboren, die den meisten Leuten fehlt, aber dennoch gibt es Grenzen. Seltsamerweise braucht es mehr Gift, um einen Lehrling zu töten als einen Meister, aber ein Lehrling verliert früher das Bewusstsein, und das rettet ihm das Leben. Ein Meister fällt nicht so schnell, was den Eindruck erweckt, er wäre sicher – und dieser wiederum führt zu der gefährlichen Annahme, er könnte mehr vertragen, als tatsächlich der Fall ist.«
    »Was bedeutet …?«, fragte ich nach, denn ich verstand ihn nicht.
    »Je mehr Gift du aushalten kannst, ehe du das Bewusstsein verlierst – je stärker du also bist –, desto vorsichtiger musst du sein, wenn du dich der Todesschwelle näherst. Ein Lehrling wird vielleicht nach drei Pfeilen ohnmächtig, doch es brauchte zehn weitere, um ihn zu töten. Das sind zehn Pfeile, die kein Spieler für jemanden vergeuden wird, der schon ausgefallen ist. Ein Meister kann noch nach bis zu acht Pfeilen handlungsfähig sein, aber nur ein weiterer Pfeil, nachdem er das Bewusstsein verliert, könnte ausreichen, um ihn zu töten.«
    »Mehr Macht bringt also ein höheres Risiko und eine niedrigere Schwelle mit sich«, murmelte ich. Dann riss ich erschrocken den Kopf hoch und sah Kavenlow forschend ins Gesicht. War er etwa in Gefahr?
    »Nicht doch!«, rief er aus, und seine Zähne schimmerten im Feuerschein. »Ich komme nicht einmal in die Nähe einer Überdosis. Ich achte sorgfältig darauf, das Gleichgewicht zwischen meiner Sicherheit und meinen Kräften zu wahren. Und da wir gerade von Sicherheit sprechen – die hier brauchst du dringender als ich.« Er drehte sich um und griff hinter sich in sein Bündel. Wortlos legte er mir mehrere Pfeile auf die offene Hand, die so lang waren wie meine Handfläche. Sie bestanden aus Metall, nicht aus Knochen. Auf den bösartig spitzen Nadeln glänzte eine graue Ölschicht.
    »Ich habe sie vor fast zehn Jahren anfertigen lassen«, sagte er und hielt den Blick aufs Feuer gerichtet. »Diese drei sind die letzten, die ich noch habe. Sei vorsichtig. Sie enthalten sehr viel starkes Gift und töten einen großen Mann sehr schnell. Man benutzt sie dazu, einen Spieler zur Strecke zu bringen.« Meine Augen weiteten sich, als ich begriff.
    »Die sind für Jeck«, sagte ich. Mit geschürzten Lippen hielt ich ihm die Pfeile auf der flachen Hand hin. »Ich will ihn nicht töten. Ich will nur, dass er mich in Ruhe lässt.«
    Die Fältchen um seine Augen wurden tiefer, und er schloss meine Finger um die Pfeile. »Ich bin sicher, dass nicht genug Gift darin ist, um ihn zu töten – außer, er verabreicht sich oft höhere Dosen, um seine Fähigkeiten vorübergehend zu steigern. Du sollst ihn damit nur bewusstlos machen.«
    Beruhigt steckte ich die tödlichen Pfeile in meinen Haarknoten.
    »Tess«, sagte er langsam, und ich hörte ein neues Zögern in seiner Stimme. Ich klemmte die Hände zwischen die Knie, um sie zu wärmen. »All das hat seinen Preis. Und ich will ihn dir nennen, ehe es zu spät ist. Das Gift – es nimmt dir die Möglichkeit, Kinder zu bekommen.«
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an und erkannte die Wahrheit dieser Worte in seinem kummervollen Blick. »Keine Kinder? Niemals?«, fragte ich leise.
    Seine Miene wirkte gequält. »Es ist noch nicht zu spät. Ich glaube,

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