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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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entlockte mir mit nichts als einem Blick Gefühle, die ich nicht beherrschen konnte. Ich wusste gar nicht, was ich eigentlich empfand. Es war jedenfalls keine Liebe. So dumm war ich doch nicht. Duncan war ein Betrüger – nicht dass das noch eine Rolle spielte. Oder?
    Direkt vor meinen Füßen flog plötzlich laut flatternd eine Ente auf. Ich schnappte nach Luft und griff nach meinen Pfeilen, um dann in Lachen auszubrechen. Der Schreck hatte mir alle Gedanken an Duncan ausgetrieben. »Ach, was für ein Glück!«, sagte ich laut, als ich das Nest vor meinen Füßen entdeckte. Ich hockte mich hin, befühlte die warmen Eier und fragte mich, wie lange die Ente schon gebrütet haben mochte. Sicher nicht lange; der Frühling hatte eben erst begonnen. In der Überzeugung, ein kapitales Frühstück gefunden zu haben, raffte ich meinen obersten Rock zu einem Beutel und legte die Eier hinein. Fünf ließ ich für die Ente zurück.
    »Eier!«, rief ich triumphierend, als ich den Pfad wieder überquerte und das Lager betrat. »Ich habe ein Nest voller Eier gefunden!«
    Die Prinzessin war bereits mit Thadd zurückgekehrt und hatte sich an meinen gewohnten Platz am Feuer gesetzt. »Lass mal sehen«, sagte sie, und irgendwie klang es höhnisch und herrisch zugleich. Meine gute Laune verflog. Ich kam mir neben ihr wie eine Bettlerin vor. Sie hatte auf dem gleichen nackten Erdboden geschlafen wie ich. Wie konnte sie so sauber aussehen, nachdem sie im Dreck geschlafen hatte?
    Mein verletztes Auge pochte schmerzhaft vor Anspannung, als ich mich neben sie kniete und absichtlich zu dicht an sie heranrückte, um sie beiseitezudrängen. Sie rührte sich nicht, doch eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen, während sie zusah, wie ich vorsichtig die Eier auf meine andere Seite legte. Blitzschnell streckte sie den Arm an mir vorbei und schnappte sich eines. »Sie sind gut«, sagte sie, nachdem sie es mit der Fingerspitze angestupst hatte. »Die Henne hat eben erst angefangen zu brüten.«
    Ich runzelte ungläubig die Stirn. »Wie kannst du das wissen?«
    Sie musterte mich kurz von oben bis unten, und ich kam mir gleich noch schmutziger vor. »Das merkt man daran, wie sich das Gewicht in der Schale bewegt«, sagte sie mit kaum verhohlener Verachtung. »Ich bin auf der Vogelinsel aufgewachsen. Ich habe ständig Nester gefunden. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein Ei aufzuschlagen und einen Nestling darin zu finden. Es ist kinderleicht, zu lernen, wie sich ein gutes Ei anfühlt.«
    Ungläubig sah ich zu, wie sie sich ein Ei nach dem anderen nahm und sie auf ihre andere Seite legte. »Was tust du da?«, fragte ich empört.
    »Ich werde sie mit der Wasserkresse zubereiten, die ich am Fluss gesehen habe. Thadd? Würdest du mir etwas davon holen?«
    »Ja, Contessa.« Der gedrungene Bär von einem Mann stand auf und gab Duncan einen Wink, ihm zu folgen.
    »Ich kann sie zubereiten«, erklärte ich entrüstet.
    Duncan, der mit Thadd das Lager verließ, blieb abrupt stehen. »Nein, bloß das nicht!«, rief er aus. »Prinzessin? Lasst nicht zu, dass sie diese Eier anrührt. Bratet Ihr sie, bitte. Ich habe schon einmal etwas gegessen, das Tess gekocht hat. Davon bin ich kränker geworden als ein Hund, der fünf Tage altes Aas gefressen hat.«
    Ich warf Kavenlow einen bestürzten Blick zu, und er zuckte mit den Schultern. Offenbar war es ihm gelungen, Duncans Erinnerung an den wahren Grund für seine schweren Krämpfe zu vernebeln. Aber warum mussten meine Fähigkeiten als Köchin den Sündenbock abgeben? Ich drehte mich wieder um. Die Prinzessin summte vor sich hin und schrubbte selbstzufrieden einen großen, flachen Stein sauber – mit dem Wasser, von dem ich mir Tee hatte kochen wollen.
    »Kavenlow?«, sagte ich beleidigt, stand auf und ging zu ihm hinüber. »Ich will diese Eier kochen. Ich habe sie gefunden.«
    Er faltete meine Decke zusammen und legte sie neben die der Prinzessin in den Wagen. »Weißt du denn, wie man Eier zubereitet?«
    »So schwer kann das nicht sein«, erwiderte ich. »Ich habe schon oft genug Eier gegessen.«
    Sein Blick huschte zu dem widerwärtigen Bild häuslichen Fleißes, das die Prinzessin am Feuer abgab, »überlass das ihr«, sagte er. »Sie weiß anscheinend, was sie tut.«
    Ich wandte mich mit einem Schnauben ab und ging zu den Pferden, um sie zu bürsten. Sollte die Prinzessin doch die dummen Eier kochen. Ich hätte darauf gewettet, dass sie sie anbrennen lassen würde – oder wie auch immer man Eier beim Kochen

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