Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
Vom Netzwerk:
immer zu zweit.«
    »Aber ich muss …«, stammelte sie, und ihr Blick huschte zwischen mir und Thadd hin und her. »Komm mit, Thadd«, sagte sie dann und errötete noch tiefer. »Du wirst dich eben abwenden müssen.«
    Ich schnitt ihr hinter ihrem Rücken eine hässliche Grimasse und schmiegte die Hände um die Maus. Was kümmerte es mich, wenn die kleine Prinzessin mit den schlanken Fesseln sich lieber von Thadd als von mir, immerhin einer Frau, zu ihrer Morgentoilette begleiten lassen wollte? Die Maus knabberte an meiner Handfläche, und ich öffnete einen Spalt zwischen den Fingern.
    Kavenlow schüttelte die Blätter von der dicken, weichen Decke der Prinzessin und faltete sie zusammen. Er sah erholt aus, obwohl er weniger geschlafen hatte als sonst einer von uns. »Eine Maus?«, fragte er trocken.
    »Ich möchte ihn behalten«, sagte ich, und er seufzte, als bitte er um Kraft. »Er frisst nun wirklich nicht viel«, protestierte ich.
    »Lass sie frei, Tess«, sagte er. Er wandte mir den Rücken zu und stapelte die Decken der Prinzessin im Wagen auf. Meine schlechte Laune ließ nach, als er brummte: »Ich sollte wohl froh sein, dass das erste Tier, das sie gezähmt hat, kein Elch war.«
    Ich öffnete die Hände, und eine haarige Nasenspitze lugte hervor, um sich gleich wieder zurückzuziehen. Duncans Schatten fiel über mich, und ich blickte blinzelnd zu ihm auf. »Darf ich sie sehen?«, fragte er.
    Ich lächelte. Das fasste er als Einladung auf und setzte sich neben mich auf mein Lager. Die Erinnerung an unseren Kuss durchzuckte mich, und mit schlechtem Gewissen sah ich ihm forschend ins Gesicht. Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit Kavenlow zu, der die Stirn gerunzelt hatte. Duncan nahm meine hohlen Hände in seine, und ich erschrak und öffnete die Finger. Die Maus blieb einen Moment lang reglos sitzen und putzte sich dann die Tasthaare.
    »Er ist ein niedlicher kleiner Kerl«, bemerkte Duncan, und ich nickte angespannt. Seine Hände fühlten sich unter meinen Fingern so warm an. Mir stockte der Atem, Duncan hörte es, schaute auf, und unsere Blicke trafen sich. Ich erstarrte vor seinem intensiven Blick. Wann, wann?, schienen seine Augen zu fragen.
    »Frag nicht«, flüsterte ich und schloss die Hände um die Maus.
    Er zog nur schweigend die Augenbrauen hoch. Seine Hände, die meine immer noch umfingen, hielten ganz still, und ich brachte es nicht über mich, sie ihm zu entziehen. In Gedanken war ich bei seiner Berührung, bei seinen Händen, die mir im Rhythmus des schaukelnden Schiffs auf den Wellen die Schulter massierten, und dann bei jenem Kuss, der in mir ein Begehren geweckt hatte, das zu fühlen ich mir noch nie zuvor erlaubt hatte. Mein Herz schlug schneller. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Warum zögerte ich jetzt? Warum zog ich die Hände nicht zurück? Schohgruben, ich bin keine Prinzessin mehr. Ich kann tun, was ich will.
    Kavenlow räusperte sich, und meine Hände entglitten Duncans Fingern. Ich wich seinem Blick aus, öffnete die Hand und sah zu, wie die Maus zwischen den Blättern davonsauste. Duncan stand auf und reckte sich, und ich weigerte mich, ihn anzusehen. Wie war mein Leben nur so durcheinandergeraten? Nun konnte ich endlich eigene Entscheidungen treffen, aber niemand hatte mir gesagt, dass das so … so verwirrend sein würde.
    Langsam stand ich auf. Mir tat der Rücken weh, und ich betastete vorsichtig das Auge, das die Prinzessin getroffen hatte. »Müssen alle paarweise gehen, Kavenlow?«, fragte ich. Ich hatte ebenfalls meine Morgentoilette zu erledigen, und das konnte ich sehr gut allein, besten Dank.
    »Sogar du, Tess«, antwortete er. Ich warf einen Blick zu Duncan hinüber und sah Kavenlow dann flehend an. Sein Kiefer spannte sich, und er runzelte die Brauen. »Beeil dich«, sagte er, und ich ließ erleichtert die Schultern sinken.
    Ich berührte prüfend meinen Haarknoten, dann die Peitsche an meiner Seite und schließlich das Messer, das im Rücken unter meinem Gürtel steckte – eines von denen, die ich Jeck abgenommen hatte. Beruhigt raffte ich die Röcke und überquerte den Pfad, um ein wenig ungestörter zu sein.
    Meine Gedanken waren so aufgewühlt, dass ich kaum darauf achtete, wohin ich trat. Duncan war meilenweit entfernt von den ungefährlichen, gepflegten, linkischen jungen Adligen mit kalten Lippen und leichten Händen, die ich bisher gekannt hatte. Er roch. Er war kratzig. Er schrie mich an und sagte mir unverhohlen, dass ich unrecht hätte.
    Und er

Weitere Kostenlose Bücher