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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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ich konnte jetzt nicht innehalten.
    Eine Manneslänge hoch, dann noch eine. Der Kiefer tat mir weh, so fest biss ich die Zähne zusammen, und Schweiß trat mir auf die Stirn. Meine Hände verkrampften sich, während sich die Arme anfühlten wie nasse Lappen. Als ich endlich oben ankam, raste mein Herz. Ich versuchte, ein Bein über die Mauerkrone zu schwingen, verfehlte sie aber. Die plötzliche Last meines ganzen Gewichts an meinen Schultern entlockte mir einen lauten Aufschrei.
    Banner bellte eine begeisterte Begrüßung. Ich holte tief Luft und wünschte mir, er solle still sein. Ich hielt den Atem an, warf das Bein hoch und über den Rand, wobei ich mir heftig den Knöchel anstieß. Mit einem schluchzenden Laut stieß ich den Atem aus, doch gleich darauf lag ich auf der Mauerkrone. Ich presste die Wange an den kühlen Stein und versuchte, neue Kraft zu schöpfen. Meine Beine fühlten sich völlig kraftlos an, und meine Arme waren taub, aber ich hatte es geschafft.
    Ich blickte auf die Straße hinab und stellte erleichtert fest, dass mich niemand gesehen hatte. Banner bellte wieder – ein verspieltes, freudiges Bellen –, und ich wandte mich dem stillen Palast zu. Stolz breitete sich warm in mir aus, bis ich meinen Baum entdeckte, gefällt und achtlos liegen gelassen, das grüne Laub schon angefault. Es war nichts geblieben als ein drei Fuß hoher Stumpf, aus dem noch der Saft sickerte – und um den nachlässig mein Seil gewickelt war.
    Es waren keine Wachen zu sehen. Duncans Ablenkung hatte geklappt.
    »Hallo, Banner«, flüsterte ich, als er sich mit den Vorderpfoten an der Wand aufrichtete. »Guter Junge. Einen Augenblick noch. Ich bin gleich bei dir.« Der Schwanz des riesigen Hundes peitschte über den Boden.
    Ich zog das Seil von der Straße herauf und ließ es in den Park fallen. Dann holte ich tief Luft, schloss die Augen und glitt von der hohen Mauerkrone, obwohl ich solche Angst davor hatte, wie ich sie noch nie im Leben vor irgendetwas empfunden hatte.
    Einen blinden Augenblick lang sackte mir der Magen in die Kniekehlen. Ich riss die Augen auf, weil ich das Gefühl hatte, dass ich inzwischen auf dem Boden hätte aufschlagen müssen. Erschreckend plötzlich schob mir der Boden die Füße hoch und rammte mir die Knie gegen das Kinn. Sterne blitzten vor meinen Augen auf. Ich kippte zur Seite. Schmerz pochte in meiner Hüfte und an meinem Mund. Ich schmeckte Blut; offenbar hatte ich mir auf die Lippe gebissen. Banner fuhr mir mit der Zunge übers Gesicht, und das brachte mich schneller als alles andere dazu, mich aufzusetzen.
    »Platz. Aus, Banner«, japste ich und versuchte, ihn abzuwehren. Er wollte von meinen Befehlen nichts hören, weder verbal noch in Gedanken. Er warf sich mit dem ganzen Körper auf mich, so dass ich nicht einmal aufstehen konnte. Tränen liefen mir übers Gesicht, während ich ihn lange an mich drückte. Dann krabbelte ich ein Stück rückwärts und versteckte mich unter einem Busch.
    Er winselte und warf sich mir zu Füßen, und ich kraulte ihm die Ohren und sagte ihm, dass er ein braver Junge war, der beste Hund, den man nur haben konnte. Sein Fell war schmutzig und verfilzt. Seine Pfoten waren mit Dreck verkrustet. Er stank nach nassem Hund, und ich sog tief seinen Geruch ein in der Gewissheit, dass er mir bereits alles verziehen hatte. »Guter Junge«, sagte ich und wischte mir mit dem Handrücken über die nassen Augen. »Du bist ein guter Junge.«
     
    31
     
    Banners ausgehungerter, magerer Körper vibrierte, als er Garretts Wachen entdeckte und leise knurrte. Ich spürte es durch den Arm, den ich auf seinen Rücken gelegt hatte. Es war offenkundig, dass er harte Zeiten hinter sich hatte. Seine Rippen zeichneten sich deutlich ab, und sein Kopf wirkte zu groß für den Körper. »Ruhig, Banner«, besänftigte ich ihn und spähte unter dem Gebüsch hervor, in dem wir lagen. Sein Grollen verstummte, während sein Schwanz flehentlich klopfte. Ich tastete nach der glatten Oberfläche meines Blasrohrs. Mit Kavenlows Gift hatte ich nur wenige meiner Pfeile füllen können, aber ich würde nicht zulassen, dass sie Banner je wieder wehtaten.
    Der Park um den Palast sah aus wie ein Schlachtfeld. Garrett hatte das geraubte Vieh frei in den Gärten laufen lassen, und die Tiere hatten das Gras zu Matsch zertrampelt und die Wurzeln der seltenen, empfindlichen Pflanzen ausgegraben, die ich jahrelang sorgsam gehegt hatte. Der erbärmliche Anblick überzeugte mich noch mehr davon, dass

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