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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Garrett ein ungehobelter Barbar war.
    Banner und ich blickten auf eine kreisrunde Terrasse, die von knospenden Rosenbüschen umgeben war. In der Mitte standen der Wagen und ein Häuflein Wachen. Das Pferd hatte man in den Stall gebracht, und Duncan und Thadd waren nun auch die Hände gefesselt, während sie immer noch die Schellen um die nackten Fußknöchel trugen. Niemand tat mehr so, als könnten die beiden einfach freigelassen werden.
    Jeck stand ihnen reglos gegenüber. Seine kraftvolle Gestalt war auch im flackernden Fackelschein unverkennbar. Er trug wieder diesen protzigen Hut, und die schwarzen, abgebrochenen Federn hingen ihm schlaff über den Nacken. Nun nahm er ihn ab und zerknüllte ihn in einer behandschuhten Hand. Er sah zornig aus.
    Ganz im Gegensatz zu Garrett. Die Bewegungen des Prinzen waren ein wenig hektisch vor Aufregung, und er lief von einem Ende der Terrasse zum anderen. Sein Umhang wallte ihm um die Knöchel und ließ seine prächtigen Gewänder hervorblitzen. Äußerlich war er jeder Zoll der Prinz und begehrenswerte Ehemann. Bitter dachte ich daran zurück, wie unschuldig und ahnungslos ich gewesen war.
    Mein Blick glitt am dunklen Turm empor. Kavenlows Fenster war schwarz, doch aus meinem Salon drang ein schwacher Lichtschein. Ich war sicher, dass Contessa dort drin saß, und ich hoffte, dass es ihr gut ging.
    Rufe und ein lautes Scharren und Kratzen durchbrachen die abendliche Stille und zogen meinen Blick zurück zur Terrasse. Sechs Wachen rangen mit der Kiste, die Thadd quer durch das halbe Königreich gekarrt hatte. Sie war schwer; Thadd arbeitete mit Marmor. Jeck hielt reichlich Abstand. Er beobachtete auch nicht die Kiste, sondern die Umgebung der Terrasse. Langsam ließ ich den Atem entweichen und zitterte in der Kälte.
    »Seid vorsichtig!«, sagte Thadd und streckte unwillkürlich die gefesselten Hände aus, als die Kiste polternd auf den Boden schlug. Die Steinplatte darunter bekam einen Sprung, und ich konnte seine Bestürzung sogar von hier aus sehen. Ein Wächter versetzte ihm einen Hieb, um ihn zum Schweigen zu bringen, und nur Duncans rasche Reaktion verhinderte, dass der gedrungene Mann zu Boden ging. Ein weiterer derber Stoß, und Duncan und Thadd waren wieder voneinander getrennt.
    Garrett trat ungeduldig vor die Kiste. Banner knurrte bei seinem Anblick. »Sei still«, flüsterte ich, dachte aber, dass ich den Prinz selbst gern noch einmal beißen würde, und Banner winselte verwirrt.
    »Zurück!«, schrie Garrett die drei Wachen an, die ihm auf Schritt und Tritt folgten. »Lasst mich in Ruhe, ihr macht mich noch verrückt. Fort mit euch! In die Hölle sollt ihr alle verdammt sein!«
    Die drei Männer wichen zurück, als Jeck die Hand hob. Sofort nahm er ihren Platz ein. »Mehr Fackeln«, befahl Garrett laut. »Ich will das Blut dieser Gossenhure fließen sehen, wenn ich sie endlich aufgespürt habe.«
    Mein Unterkiefer sackte vor Entsetzen herab. Sie glaubten, ich sei in der Kiste! Deshalb hatten sie sie umzingelt. Ich schloss kurz die Augen und war sehr froh, dass ich Duncans Rat nicht angenommen hatte.
    Garrett lief auf und ab, während zwei Gardisten die Latten aufzustemmen versuchten. »So wollte sie sich also in den Palast schmuggeln«, sagte Garrett spöttisch zu Duncan und Thadd. »Sie ist nicht besonders klug, was?«
    Jeck sagte nichts. Sein Blick blieb auf den umliegenden Park gerichtet.
    »Ich weiß nicht, wofür ich Euch eigentlich bezahle, Hauptmann Jeck«, höhnte Garrett. »Ihr habt eine ganze Woche darauf verwendet, diesen dummen Weiberrock zu jagen, und habt sie nicht zu fassen bekommen. Ich habe dazu nichts weiter gebraucht als ein wenig Geduld.«
    Jeck straffte die Schultern. Seine Hand wich nie weit von der Öffnung seines Wamses, und ich fragte mich, ob sein Blasrohr darin versteckt war. Die Wachen kehrten mit mehreren Fackeln zurück, und Jeck wies ihnen Posten am Rand des gepflasterten Kreises zu. Die Terrasse war nun erleuchtet wie für ein großes Fest, und die Ironie der ganzen Situation drehte mir den Magen um.
    »Bitte«, flehte Thadd, als die Kiste aufrecht hingestellt wurde. »Bitte seid vorsichtig.«
    Garrett rieb sich erwartungsvoll die Hände. »Seht ihr?«, kicherte er. »Sie ist da drin.«
    Atemlos sah ich zu, wie die Soldaten die Kiste bearbeiteten, mit geringem Erfolg. Garrett hielt die Spannung offenbar nicht mehr aus. Er riss eine Axt vom Boden hoch und stieß einen Gardisten beiseite. Unter lautem Ächzen holte er aus und hieb auf

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