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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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das dicke Holz ein.
    »Nein!«, schrie Thadd und stürzte vor. Ich musste mir den Mund zuhalten, als vier Wachen über ihn herfielen und ihn zu Boden rissen. Jeck rührte sich nicht. Er hatte keinen Blick für Thadd übrig, sondern blieb ganz auf den Rand des Kreises konzentriert. Er suchte nach mir.
    Thadd kämpfte, bis sie ihn so festhielten, dass er freie Sicht auf Garrett hatte. Mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht sah er zu, wie der Prinz auf die Kiste eindrosch. »Ich bin von Idioten umgeben!«, brüllte Garrett und hieb immer wieder mit der Axt auf das Holz. Die vordere Wand barst mit einem beängstigenden Krachen. Garrett stieß einen triumphierenden Schrei aus, ließ die Axt fallen und zerrte an den gesplitterten Brettern. Mehrere Wachen packten an den Rändern zu, und in einem Schauer von Sägespänen fiel die vordere Wand der Kiste auseinander.
    Auf der Terrasse wurde es still. Sägespäne rieselten von Prinzessin Contessas Statue und enthüllten Thadds von Herzen kommende Hommage an die Frau, die er liebte. Im weichen Licht wirkten die hellen Falten ihres Gewandes so leicht, als sollte die abendliche Brise sie sacht bewegen. Sie hielt eine Taube in der Hand und neigte den Kopf so zur Seite, dass ihr anmutiger Hals und der Fall ihres langen Haars zur Geltung kamen. Drei Herzschläge lang betrachteten alle diese Vision der Anmut und Schönheit.
    Dann verzerrte sich Garretts Gesicht zu einer Fratze, und er zog das Schwert. »Das ist sie nicht!«, brüllte er und holte aus.
    »Nein! Nicht!«, rief Thadd und versuchte verzweifelt, aufzustehen.
    Garretts Klinge traf mit einem dumpfen Klirren auf die Statue. Meine Augen weiteten sich, als ein Brocken exquisit verarbeiteten Steins abbrach und eine weitere Terrassenplatte zertrümmerte. Schockiert warf ich einen Blick auf Jeck. Seine Lippen waren schmal, und er hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Brüsk gab er einem der Gardisten einen Wink, und der Mann trat zu ihm. Er konnte den Blick nicht vom Wutanfall des Prinzen losreißen, während Jeck ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    »Sie hätte da drin sein sollen!«, rief Garrett. Thadd senkte den Kopf, als Garretts Klinge erneut gegen die Statue prallte und mit einem scharfen Pring! zerbrach. »Aargh!«, brüllte Garrett und schleuderte das abgebrochene Schwertheft ins Gebüsch. Rasend vor Zorn trat er vor Thadd, der immer noch unter mehreren Wachen auf dem Boden lag.
    »Wo ist sie?«, schrie er und zerrte den Bildhauer auf die Füße, nachdem die Wachen ihn eilig losgelassen hatten. »Wo?«
    »Ihr seid ein mörderischer Hund«, sagte Thadd, der beinahe in Tränen ausbrach, weil sein Lebenswerk zerstört worden war. »Ich hätte es Euch vorher schon nicht gesagt. Jetzt sage ich es Euch erst recht nicht.«
    Garrett griff nach seinem Schwert. Seine Hand klatschte gegen die leere Scheide. Offensichtlich aufgebracht darüber, dass er die zerbrochene Klinge schon vergessen hatte, rammte er Thadd stattdessen die Faust in den Magen. Der gedrungene, kräftig gebaute Mann krümmte sich und hätte mit seinem Gewicht fast die Wachen mit umgerissen.
    Kochend vor Wut stapfte Garrett zu Hauptmann Jeck hinüber. »Ich will, dass sie befragt werden«, spie der Prinz beinahe aus. »Legt den Größeren zuerst auf die Streckbank. Wir finden schon heraus, wo das Gossenweib steckt.«
    Ich schlug mir in Todesangst um die beiden die Hand vor den Mund. Banners Knurren wurde wieder hörbar.
    »Es gibt keine Streckbank, Prinz Garrett«, sagte Jeck. »König Stephen hat so etwas nicht benutzt.«
    »Dann improvisiert ein wenig – Hauptmann«, entgegnete Garrett in bissigem Tonfall. »Ihr geht indes hinaus in die Stadt und brennt sie nieder, eine Straße nach der anderen, bis sie sich stellt. Sie ist nicht hier.«
    »Bei allem Respekt, Prinz Garrett, ich werde den Palast nicht verlassen.«
    Garrett blieb ruckartig stehen. Die Wachen wechselten unruhige Blicke. »Ich habe Euch einen Befehl gegeben!«, schrie Garrett, und im Fackelschein glänzte Speichel an seinen Lippen, während seine Stimme von den fernen Mauern widerhallte. »Geht und sucht sie!«
    »Ich werde das Gelände nicht verlassen – Prinz Garrett.« Gespannt und mit angehaltenem Atem sah ich zu, wie Jeck vor Garrett stehen blieb und ihm trotzte. »Ich habe Euch gesagt, dass sie nicht in dieser Kiste ist. Das war nur ein Ablenkungsmanöver. Die Männer von der Mauer abzuziehen, war ein Fehler. Wenn sie nicht bereits in den Palast eingedrungen ist, wird sie es bald tun. Ich werde

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