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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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dahinter die schwarze Nacht. »Was tut er jetzt, Duncan?«, fragte ich leise und dachte, dass ich die Suppe doch hätte essen sollen, ob sie mich nun angestarrt hatte oder nicht.
    Duncan verlor absichtlich seinen Hut und warf einen Blick hinter uns, als er ihn wieder aufhob. »Er beobachtet uns«, raunte er mit einem fragenden Unterton in der Stimme.
    »Leg einen Arm um mich«, flüsterte ich und fühlte mich wie entrückt, unwirklich. »Geh weiter.«
    »Selbstverständlich, Tess.« Sein Ton klang wissend und verschlagen, doch er legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. Ich konnte den Gestank von Bier an ihm riechen, vermischt mit Holzrauch, zerdrücktem Gras und seinem eigenen Schweiß. Mein Blut erhitzte sich, und ich schalt mich eine Närrin, weil ich auch nur einen Gedanken daran verschwendete, wie berauschend sich sein Arm um meine Schultern anfühlte, während mein Leben am seidenen Faden hing. Er war kein nervöser junger Edelmann. Seine Hände würden nicht beim leisesten Geräusch zurückzucken. Sie packten mich mit einer beherrschenden Selbstsicherheit und vermittelten mir ein Versprechen, das ich noch nie gefühlt hatte.
    »Mmm, eine Peitsche?«, hauchte er, als seine Finger federleicht von meiner Schulter glitten und nach meiner Hüfte tasteten. »Du steckst voller Überraschungen. Kann ich sonst noch etwas für dich tun, meine Liebe?« Ich konnte ein köstliches Schaudern nicht unterdrücken. »Möchtest du vielleicht einen Kuss?«
    Gott steh mir bei. Er weiß, was er mit mir anstellt. Eine Strähne meines Haars verfing sich an seiner stoppeligen Wange, und ich starrte ihn an. Sein Blick wurde immer intensiver. Ich hörte, wie der Wächter jemanden hinter uns anhielt, und stieß Duncan von mir.
    Sein leises Lachen sagte mehr als alle Worte. Ich merkte, dass ich errötete, und war froh über die Dunkelheit. Mein Herz pochte, und meine Knie drohten nachzugeben. Das liegt an der Gefahr, sagte ich mir, und nicht daran, dass ein Mann den Arm um mich geschlungen hat. Aber ich wusste, dass ich mich belog. Ich war schon oft von Männern umarmt worden und hatte hinter den Rosenbüschen verstohlen junge Adlige geküsst. Ich wusste, wie leicht man das Prickeln der Gefahr mit echter Erregung verwechseln konnte. Daher wusste ich auch, dass dieses Gefühl nicht die Wachen verursacht hatten, sondern Duncan.
    Mein Begleiter warf einen Blick hinter uns und beugte sich dicht zu mir heran. »Sie suchen nach dir«, sagte er, und ich spürte seinen warmen Atem an der Wange. »Was hast du getan? Sie wegen ihrer Unhöflichkeit gescholten? Ihnen gesagt, dass ihre Socken dringend gestopft werden müssten?«
    »Nichts.« Ich zwang mich, diese Gedanken an ihn zu zügeln, denn ich erkannte, wie gefährlich sie waren.
    »Tja, da vorn steht noch ein Gardist. Er weiß es bestimmt. Ich kann ihn ja fragen.«
    Erschrocken riss ich den Kopf hoch. »Nein.«
    Duncans Blick wurde beinahe zornig. »Heraus damit, hübsche Diebin. Was hast du angestellt?«
    Ich schnappte nach Luft, blickte zum Tor vor uns und zählte vier Wachen, zwei auf jeder Seite des Durchgangs. Ich konnte Duncan nicht sagen, wer ich war. »Womöglich glauben sie, ich hätte ein Pferd gestohlen«, log ich. »Hilf mir nur, durch das Tor zu gelangen.«
    Seine Wut wich berechnendem Verständnis. »Aha. Dieses Pferd hier?«, fragte er, längst nicht so entsetzt, wie ich erwartet hatte. »Nicht besonders klug, Madam Schwarzes Schaf. Für so etwas wird man in der Hauptstadt gehängt. Nun ja, mich würden sie dafür hängen. Dich werden sie vermutlich nackt auspeitschen.« Er beäugte mich. »Das wäre vielleicht ganz unterhaltsam.«
    »Ich habe sie nicht gestohlen«, zischte ich voller Angst, er könnte mich verraten. »Ich habe für ein Pferd bezahlt. Der Mann hat das erste davonlaufen lassen. Es war mein gutes Recht, mir ein anderes dafür zu nehmen! Und du bist ein widerlicher Haufen Schoh, weißt du das?«
    Wir mussten langsamer gehen, als wir uns der Schlange vor dem Tor anschlossen. Mein Gesicht fühlte sich kalt an, als seine Miene finsterer wurde und er den seltsam intensiven Blick über mich gleiten ließ; er verweilte bei meinen flachen Kurven und meinem Gesicht, sah mir aber nicht in die Augen. So hatte mich noch nie jemand angeschaut, und ich unterdrückte ein Schaudern.
    »Ich will alles, was du im Wirtshaus gewonnen hast«, sagte er und begegnete erst jetzt meinem Blick.
    Mir stockte der Atem. »Ich habe es ausgegeben. Alles.«
    »In einer Stunde?«,

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