TOPMODEL, ZUM STERBEN SCHÖN
steckte hinter den Stalkerangriffen. Und jetzt wollte er sie überfahren! Bestimmt hatte er den Wagen gestohlen. Und sobald er sie überfahren hätte, wollte er Fahrerflucht begehen – und die Versicherungssumme kassieren.
David begann, wild zu hupen. Er blendete die Scheinwerfer auf.
Zoe hielt auf die Böschung zu. Da ertönte ein dumpfer Knall. Glas splitterte. Sie drehte sich um und sah erschrocken, dass der Truck schlingerte.
Dann hielt er geradewegs auf sie zu. Die Frontscheibe war zerborsten. Zoe starrte direkt in Davids weit aufgerissene Augen. Schnell sprang sie zur Seite. Das Fahrzeug verfehlte sie um Zentimeter und krachte in den Graben. Zoe musste mit ansehen, wie David mit dem Kopf auf dem Lenkrad aufschlug und darüber gebeugt liegen blieb.
Sie wartete darauf, dass er sich bewegte. Nichts geschah. War er bewusstlos? Tot? Was, wenn er ihr nur etwas vorspielte?
Es ging nicht anders. Sie brauchte dieses verdammte Auto, um nach Barstow zu fahren und Hilfe zu holen.
Sie sah sich den Truck an. Keiner der Reifen war geplatzt. Seltsam, dachte Zoe, wieso ist David verunglückt? Sicherheitshalber hob sie vom Straßenrand einen Stein auf, den sie notfalls als Waffe benutzen konnte. Dann schlich sie zur Fahrertür. Nachdem sie die Tür geöffnet hatte, hob Zoe den Stein. Aber David hing leblos über dem Steuer.
Zoe zerrte ihn vom Sitz, und er sank auf die Straße. Erst jetzt sah Zoe, dass sich sein Hemd dunkelrot verfärbt hatte. Ein rundes Loch klaffte in seiner Brust. Sie betrachtete es genauer: eine Schusswunde!
Verdammt! Was war hier los?
Hastig stieg sie in den Truck und drehte den Zündschlüssel. Der Motor sprang zum Glück sofort an. Zoe gab langsam Gas, um den Chevy aus dem Graben zu fahren. Der Wagen rollte ein-, zweimal zurück. Sie betete, dass er nicht stecken blieb, und gab etwas mehr Gas. Der Truck machte einen Satz und stand auf der Straße. Sie wendete, um in die Stadt zu fahren.
Ein dunkler Ford kam ihr entgegen.
Geschockt fuhr sie weiter. Vielleicht war es nicht derselbe Wagen, der auf sie zugerast war. Im Dunkeln und vor lauter Angst hatte sie zwar die Automarke, aber weder das Modell noch das Kennzeichen erkannt. Dieses Fahrzeug fuhr in normalem Tempo, die Scheinwerfer leuchteten hell, und Musik drang schwach durch die geschlossenen Fenster.
Der Fahrer hielt und stieg aus.
„Jason!“ Zoe bremste, stieß die Fahrertür auf und sprang aus dem Chevrolet. „Bin ich froh, dich zu sehen! Ich dachte schon … Äh, das ist aber nicht dein Auto, oder? Egal, ich brauche dringend deine Hilfe! Tom und ich hatten einen Unfall …“
„Langsam! Ich versteh dich ja gar nicht.“ Beruhigend legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Was machst du mitten in der Nacht hier? Und wie siehst du aus? Bist du verletzt? Ist der Typ da nicht dein Boss?“
Er kniete sich neben David und fühlte dessen Puls. „Er ist tot. Scheiße! Was ist passiert?“
„Ich habe keine Ahnung“, antwortete Zoe leise. „Angeblich haben sie den Stalker verhaftet. Aber ich glaube, das stimmt nicht. Ich bin sicher, dass er mir hierher gefolgt ist. Tom hat David verdächtigt, den Kerl angeheuert zu haben. Aber jetzt ist David tot … Ich drehe bald durch! Du musst mir helfen! Der Reifen von unserem Mietwagen ist geplatzt. Wir sind eine Böschung runter … Tom liegt schwer verletzt im Wagen.“
„Ich rufe Notarzt und Polizei.“ Jason zog sein Handy aus der Hosentasche. „Steig ein! Wir fahren zur Unfallstelle. Vielleicht können wir Tom helfen.“
„Dich schickt wirklich der Himmel!“ Dankbar darüber, endlich Hilfe gefunden zu haben, stieg Zoe in den Ford.
Jason telefonierte. Dann packte er David unter den Schultern und zog ihn ins Gebüsch. „Wir können ihn nicht auf der Straße liegen lassen. Wir holen ihn später ab“, meinte er, als er auf den Fahrersitz rutschte.
„Ich bin noch nicht allzu weit gekommen. Der Unfallort ist auf der rechten Seite. Du erkennst die Stelle an dem niedergedrückten Gestrüpp.“
„Alles klar.“ Jason gab Gas. „Ich hab gesagt, dass ich ein Warndreieck auf die Straße stelle, damit sie den Unfallort finden. Das wird schon alles wieder!“
„Hoffentlich.“
Zoe lehnte sich zurück und spürte wieder, wie sehr ihr der Kopf und die Beine wehtaten. „Seit wann fährst du denn einen Ford? Du hattest doch diesen tollen Oldtimer“, sagte sie und rang nervös ihre Hände.
Sie hatte solche Angst, Tom nicht mehr lebend vorzufinden.
„Das ist nicht mein Auto. Es gehört
Weitere Kostenlose Bücher