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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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ich wecke dich besser, bevor ...“ Er brach ab und sah über die Schulter. Irgendwo im Freizeitraum hörte man Jack entzückt zu den Geräuschen einer Handfeuerwaffe johlen.
    „Ja, richtig. Tut mir leid“, murmelte Owen.
    Ianto blickte ihn ernst an. „Du willst doch nicht süchtig danach werden, oder?“
    „Fang damit lieber gar nicht erst an“, murmelte Owen. „Du bist genauso schlimm wie Tosh. Nein, ich habe … eine Software für sie getestet.“
    „Ich verstehe.“ Ianto versuchte, ernst zu nicken, konnte sich dann aber doch nicht verstellen. Kurz darauf war sein Grinsen so breit, dass es ihm fast das Gesicht in zwei Hälften teilte.
    „In Ordnung, ja“, gab Owen zu. Ianto hatte offensichtlich gemerkt, dass er nicht die ganze Nacht gearbeitet hatte. Vielleicht konnte er sich herausreden. „Und wenn schon. Ich habe online jemanden getroffen, der Interesse an Cybersex hatte.“
    Iantos Lächeln verschwand augenblicklich, und ein panischer Ausdruck huschte über das Gesicht des jungen Mannes. Das war eine extremere Reaktion, als Owen erwartet hatte. Andererseits gefiel es ihm aber, Ianto das Grinsen aus der Visage zu wischen. Vielleicht war der Rezeptionist noch prüder, als er gedacht hatte. Zweifellos einer dieser walisischen Presbyterianer aus dem Tal, kein Zweifel. Jeden Sonntag Kirche. Es würde ihnen nicht gefallen, ein schwules Mitglied in ihrer Gemeinde zu haben. Kirchgänger … ja, das würde erklären, warum er an einem Sonntag in aller Herrgottsfrühe seinen schicken Anzug trug. „Warum bist du schon so früh hier, Ianto?“
    Ianto sah verunsichert aus. „Ich könnte dich das Gleiche fragen, Owen.“ Ein weiteres Johlen aus dem Freizeitbereich verkündete, dass Jack noch ein Level geschafft hatte. „Aber vielleicht lasse ich das besser.“
    Owen deutete zu Jack hinüber. „War er die ganze Nacht hier?“
    „Nein“, antwortete Ianto. „Er ist vor ungefähr dreißig Minuten zurückgekommen.“
    Owen nickte und ging davon.
    Im Freizeitbereich war Jack mit voller Begeisterung auf ein Ballerspiel konzentriert. Vor einigen Monaten hatte er es witzig gefunden, Zombie Death zu installieren – zusätzlich zu den zwanzig Jahre alten Automatenspielen wie Asteroids und dem Flipper, der nach dem Thema Bat Out of Hell gestaltet war.
    „Jack.“ Owen setzte einen Ton kesser Vertraulichkeit auf. Er wollte es zuerst mal mit einem Bluff versuchen. „Wie kommst du voran?“
    „Ich radiere dich aus der Tabelle aus, Freundchen“, antwortete Jack. „Deine ganzen Highscores? Alle weg!“ Er hielt eine Plastikwaffe in der Hand, die wie ein alter Revolver aussah und mit einem stabilen Kabel am Boden des Spielautomaten befestigt war. Auf dem Bildschirm konnte man eine Armee aus geifernden Untoten sehen, die über eine am Boden kauernde Schar von Patienten und Krankenschwestern herfiel. „Tosh hat mir von ihrer 3-D-Spieltechnologie erzählt. Aber du weißt ja, dass ich es lieber traditionell mag. Ich bevorzuge die klassische Aufmachung. Retro.“
    Was du nicht sagst , dachte Owen, während er Jacks kragenloses Hemd und die Hosenträger darüber betrachtete.
    „Ich dachte, ich versuche es heute mal linkshändig“, fuhr Jack nonchalant fort. „Damit du auch eine Chance hast.“ Er feuerte eine rasche Folge von Schüssen ab. Die Maschine gab ein zustimmendes elektronisches Geräusch von sich, als die Zombies auf dem Bildschirm zu Pixelstaub zerfielen. Jack johlte noch einmal triumphierend. „Oh, ja! Gesehen?“ Er zog Owen näher an den Automaten heran und tippte mit dem Finger auf den Schirm. „Das heißt, ich bekomme ein zusätzliches Leben. Aber ...“ Er tat, als wäre er verzweifelt, „… ich kann nicht den ganzen Tag hierbleiben. Okay, du kannst hier weitermachen.“ Er warf die Waffen in einem kurzen Bogen in die Luft, damit Owen sie auffangen konnte. Owen fand, dass er diese Herausforderung nicht unbeantwortet lassen konnte und nahm seine Position vor Zombie Death ein.
    Jack hielt auf dem Weg nach draußen inne, um Owens Haltung zu betrachten.
    „Hast du was mit deinen Möpsen gemacht?“
    Owen konnte nicht anders, als sich verschämt an die Brust zu fassen. „Nein, ich habe das Spiel ausgeschaltet.“
    „Nun, du solltest anfangen an deinen Brustmuskeln zu arbeiten, Kumpel. Ich kann dir ein gutes Fitnessstudio empfehlen. Ist die Wildman-Autopsie fertig?“
    Owen versuchte, sich das „Oh Scheiße!“-Gefühl nicht anmerken zu lassen. Natürlich hatte er die Autopsie noch nicht abgeschlossen,

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