Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
Scheiße!“, fluchte einer der Beamten, als er aus dem Wagen sprang. „Wo kam der denn her?“
Der Polizist lief zu James und bückte sich zu ihm hinunter. „Informier die Zentrale, um Himmels willen!“, rief er seinem Kollegen zu. „Hol einen verdammten Rettungswagen!“
Er kniete sich neben James. „Es ist alles okay, Mister, es ist alles okay“, sagte er. Der Mann, den sie überfahren hatten, war in den frühen Dreißigern, blond, adrett gekleidet. Er trug schwarze Jeans, ein weißes Hemd und einen schwarzen Ledermantel. Alles davon in guter Qualität. Der Beamte selbst war zweiundzwanzig Jahre alt und hieß Peter Picknall. Er fand es recht merkwürdig, dass jemand, der so gut gekleidet war, von einem heruntergekommenen Grundstück gerannt kam. Er hätte so etwas eher in der Nähe eines schicken Clubs erwartet.
„Kommt der Rettungswagen?“, rief er.
„Er kommt!“, bestätigte sein Kollege, Timmy Beal. Quäkender Funk. Zischender Regen.
„Was zur Hölle ist das?“, wollte Timmy Beal wissen.
Peter Picknall sah nicht auf. Der angefahrene Mann hatte einen schwarzen Lederhandschuh festgehalten. Als Peter ihn aufhob, bemerkte er, dass etwas Schweres darin war. Das schwere Etwas fiel heraus und prallte auf die Straßenoberfläche. Regen spritzte auf.
Es war etwas Metallisches. Etwas merkwürdig Geformtes.
Peter hob es auf. Sofort wusste er, dass das das Beste war, was er je getan hatte. Er fühlte sich, als hätte er soeben im Lotto gewonnen. Zweimal. Mitten beim Sex.
Überall um ihn herum waren Menschen. Sie lungerten um das Fahrzeug herum, schlugen Timmy Beal nieder und stießen ihn aus dem Weg.
Peter hörte Timmy vor Schmerzen aufschreien. Es kümmerte ihn kaum. Er stand auf. Er sah sich die Leute an, die sich ihm näherten.
„Groß, groß, groß“, stimmte er zu. „Jetzt verpisst euch! Ich bin dran!“
Shiznay brachte Mr Dine sein Schaschlik zusammen mit einer Beilage aus gehacktem Eisbergsalat und einem Stück Zitrone.
„Vielen Dank“, sagte er.
Sie zuckte mit den Schultern.
„Shiznay?“
„Was?“
Mr Dine studierte ihr Gesicht. „Ich habe das Gefühl, als hätte ich Sie irgendwie verärgert. Oder enttäuscht. Ich bin nicht sehr gut darin, die Gesichtsausdrücke Ihrer Art zu deuten.“
„Meiner Art?“, fragte sie, erstaunt darüber, dass er so offen rassistisch sein konnte.
Er dachte über ihre Antwort nach. „Ich fürchte, ich habe das vielleicht falsch formuliert. Ich meinte …“
„Was? Was meinten Sie?“
„Was habe ich getan, um Sie zu verärgern?“, fragte er.
„Das ist nicht wichtig“, sagte sie.
„Was immer es war, es tut mir leid“, antwortete er. „Ich habe niemals eine Kränkung oder vorurteilsbehaftete Bemerkung beabsichtigt. Wirklich nicht. Die kulturelle Einweisung ist bei den Dingen, auf die es wirklich ankommt, so ungenau. Es gibt so viele nützliche Sachen, die sie einem nicht erzählen.“
„Wovon sprechen Sie?“
„Ich mag Sie, Shiznay. Das tue ich wirklich. Ich mag Sie, und ich mag das gewürzte Fleisch und die Tierfette. Und den Alkohol.“
Sie schüttelte traurig den Kopf. „Ich verstehe Sie nicht.“
Er zuckte mit den Schultern. „Nein, ich vermute, das tun Sie nicht. Aber ich mag Sie. Sie sind freundlich. Sie haben einen körperlichen Aspekt, der …“
„Oh, also sind Sie doch ein Busen-Mann, was?“, spöttelte Shiznay und drehte sich weg.
„Das war als Kompliment gedacht! Kam das auch nicht richtig rüber?“
„Nicht wirklich“, sagte sie.
Er zuckte mit den Schultern. „Shiznay, alles, was ich sagen will, ist, dass ich es schlimm fände, etwas getan zu haben, das Sie verärgert. Das lag nie in meiner Absicht. Sie waren freundlich zu mir. Ich bin …“
„Sie sind was?“
Mr Dine saß plötzlich aufgerichtet und mit kerzengeradem Rücken da. Seine hellen, großen Augen zuckten hin und her. Mit seinem geschorenen Haar erinnerte er Shiznay an den adleräugigen Action Man, mit dem ihr Bruder als Kind gespielt hatte.
Er stand auf und stieß dabei gegen den Tisch.
„Ich muss gehen“, sagte er.
„Was?“
„Es ist etwas passiert. Ich muss gehen.“
„Aber“, protestierte Shiznay, „Sie haben bestellt.“
„Ich muss gehen.“
„Erst müssen Sie bezahlen.“
„Nächstes Mal.“
„Sie müssen bezahlen. Sie haben Essen bestellt.“
„Nächstes Mal“, beharrte er, als er zur Tür schritt.
„Mr Dine!“
„Der Direktor“, murmelte Dine. „Der Direktor wird bedroht. Ich muss gehen.“
Shiznay rannte
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