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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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ein. „Habt ihr den Typ auch bemerkt?“, fragte sie, nachdem sie ihn den anderen beschrieben hatte. „Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass ich ihn schon mal gesehen habe. Aber ich komm einfach nicht darauf, woher ich ihn kenne.“
    Es war zum Verrücktwerden. Die Erinnerung war wie ein scheues Pferd. Immer wenn Tori sich ihr ein Stück weit genähert hatte, schreckte sie auf und galoppierte davon.
    â€žMir ist niemand aufgefallen. Ich hatte aber auch alle Hände voll damit zu tun, die wütenden Leute wieder zu beruhigen“, sagte Sina. „Was hat der Typ denn gemacht? Hatte er ein Kind dabei?“
    â€žNicht dass ich wüsste. Ich glaube, er hat irgendwas verteilt. Handzettel oder Prospekte.“
    â€žNa, das ist doch schon mal was. Die können ja nicht alle weg sein“, erklärte Myriam. „Vielleicht gucken wir zuerst mal in die Mülltonne. Meistens schmeißen die Leute Werbezettel nämlich direkt wieder weg.“
    â€žDie Tonne stand aber gar nicht auf dem Hof“, sagte Hannah zerknirscht. „Ich hab vergessen, sie aus dem Schuppen zu holen.“
    â€žDa war so eine große, dicke Rothaarige“, erinnerte sich Tori. „Die war mit ihrem Kind da und stand direkt neben dem Fremden. Vielleicht hat sie einen Zettel mitgenommen. Kennt die eine von euch?“
    â€žDas könnte Frau Günzel sein“, überlegte Hannah. „Hatte sie ein kleines Mädchen dabei? Eine Blonde mit Brille?“
    â€žKeine Ahnung. Ich schau mir die Kinder nicht so genau an“, erwiderte Tori. „Die Frau war auf jeden Fall total sauer, dass ich so früh mit dem Kartenverkauf aufgehört habe. Wollte sich sogar beschweren. Ich frag mich nur, bei wem.“
    Sina murmelte etwas, was Tori nicht richtig verstand . Sie beschloss, nicht darauf einzugehen.
    â€žWeißt du, wo diese Frau Günzel wohnt?“, fragte sie Hannah.
    â€žBei uns in der Nähe. Ich müsste meine Mutter fragen, wo genau.“
    Aber das konnte erst am nächsten Morgen geschehen. Hannahs Mutter hatte nämlich keine Ahnung, dass ihre Tochter noch einmal zur Ranch gefahren war. Außer Juliana, die ja auf der Ranch übernachten sollte, hatte keines der Pferdemädchen seine Eltern informiert. „Besser, ihr schleicht euch einfach aus dem Haus und lasst euch nicht auf lange Diskussionen ein“, hatte Tori ihren Freundinnen geraten, als sie sie angerufen hatte.
    â€žGünzel.“ Myriam tippte schon auf ihrem iPhone herum. „Das ist kein sehr häufiger Name. Vielleicht finden wir ihre Telefonnummer.“
    â€žWillst du sie jetzt noch anrufen?“ Juliana schielte unbehaglich auf ihre Armbanduhr. „Es ist Viertel vor elf. Und keine von uns kennt diese Günzel. Die legt doch sofort wieder auf.“
    Die anderen gaben ihr widerstrebend Recht.
    â€žIst sonst noch irgendjemandem was aufgefallen?“, fragte Sina.
    Schulterzucken. Myriam kritzelte Smileys auf den Block, auf dem bisher nur die Namen „Jonas Spitzer“ und „Frau Günzel“ standen. Hannah kaute an ihren Fingernägeln. Draußen vor dem Fenster hörte man Fritz heulen. Du liebe Zeit, wurde der denn gar nicht müde?
    â€žWas machen wir bloß mit ihm?“, fragte Juliana. „Wenn der noch lange weiterschreit, rufen die Fischers die Polizei.“
    â€žWir müssen ihn irgendwie ruhigstellen“, sagte Sina.
    â€žBaldrian“, schlug Tori vor.
    â€žHä?“, fragte Sina.
    â€žDas nimmt Sue, wenn sie nicht einschlafen kann“, erklärte Tori. „Sie hat das Zeug bestimmt im Haus.“
    â€žDu kannst Fritz doch kein Schlafmittel geben!“, protestierte Hannah. „Was ist, wenn er zu viel davon erwischt und nicht mehr aufwacht?“
    â€žBaldrian ist ganz harmlos“, meinte Tori. „Und rein pflanzlich. Wir geben ihm einfach eine kleine Dosis und warten ab, was passiert.“
    â€žZu Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“, murmelte Sina.
    â€žBaldrian hat keine Nebenwirkungen“, sagte Tori. Das behauptete Sue zumindest immer. „Und das einzige Risiko ist, dass es vielleicht nicht wirkt. Wir haben nichts zu verlieren.“
    Die anderen zögerten.
    Fritz röhrte wie ein Hirsch in Todesnot.
    â€žAlso gut. Einen Versuch ist es wert“, seufzte Sina.
    Sie fanden das Fläschchen mit Sues Baldrian im Medizinschrank im Bad, träufelten vierzig

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