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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Lyons
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Informationen kann ich Ihnen nicht helfen«, sagte er, nun in väterlichem Tonfall. Ganz der erfahrene Mentor, der einer Anfängerin auf die Sprünge half. Rollen, die längst der Vergangenheit angehörten. Spätestens seit sie vor zweieinhalb Jahren wegen ihm beinahe umgebracht worden wäre.
    Er blickte aus dem Fenster in die Sonne und ließ wieder den Fuß kreisen. »Mal sehen, Hopewell. Ah ja, jetzt erinnere ich mich. Die Nacht, in der Ihnen während der Fahrt schlecht wurde. Dann haben Sie den örtlichen Polizeichef gegen uns aufgebracht, und die Mutter des Opfers hätte wegen Ihnen beinahe einen Nervenzusammenbruch erlitten.« Er warf ihr ein weiteres Lächeln zu. »Nicht gerade Ihre Glanzstunde, Caitlyn.«
    Ganz im Gegensatz zu dem Moment, in dem er entschied, die Verstärkung abzuziehen, sodass Caitlyn und ihr Partner allein um ihr Leben kämpfen mussten. Sie sah im Geiste noch Glas splittern, den entsetzten Ausdruck in Santores Gesicht, als sie beide aus dem Fenster taumelten, das schreckliche Gefühl zu fallen, der Schmerz, als sie auf dem Boden aufschlug – all das raste in Sekundenschnelle durch ihren Kopf. Dennoch gelang es Caitlyn, ihre Mimik und ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. Gelassen erwiderte sie seinen Blick. »Vielleicht liegt mir ja auch deswegen so viel daran, die Dinge richtigzustellen.«
    »Hmpf! Ich erinnere mich an den Tatort. Es hat in Strömen geregnet, und wir mussten halb den Berg raufwandern. Die einheimischen Bauerntrampel haben, so gut es ging, versucht, den Tatort zu sichern, aber der Wind und der Regen haben uns nicht viel übrig gelassen. Dennoch fanden wir eine Blutspur von dem damals noch nicht identifizierten Täter.«
    Caitlyn schüttelte den Kopf. »Wieder daneben, Jack. Das Blut der nicht identifizierten Person stammt nicht von Damian Wright.«
    Er sprang auf, tat überrascht, riss den Mund auf. Aber es gab keine Regung der Augenbraue, kein wirkliches Erstaunen in seinem Gesicht. »Tatsächlich? Nicht möglich? Wessen Blut war es dann?«
    Caitlyn entschied, ihn in dem Glauben zu lassen, dass sie nichts von Richland wusste. Immerhin hatten er und Logan beide an dem Korsakov-Fall gearbeitet. »Das von einem Kerl namens Stanley Diamontes. Sagt Ihnen der Name irgendetwas?«
    Er gab sich nachdenklich, schürzte die Lippen, runzelte die Stirn. »Kann sein, kann sein.«
    »Er hat gegen einen Russen namens Korsakov ausgesagt. Danach haben wir seine Spur verloren. War geradezu ein Wunder, dass wir seine DNA überhaupt zuordnen konnten.«
    »Korsakov, ja, an den erinnere ich mich definitiv. Wer könnte das vergessen! Ein krankes Schwein, hatte genau zwei Hobbys: Filme drehen und Menschen foltern. Kann nicht behaupten, dass es mich überrascht, wenn ein Zeuge, der ihn belastet hat, verschwindet, sich in die Berge flüchtet und einen neuen Namen annimmt.« Er richtete sich auf. »Nun denn, Rätsel gelöst. Wenn Sie möchten, kann ich gerne meine alten Aufzeichnungen zum Korsakov-Fall heraussuchen. Um der guten, alten Zeiten willen meinetwegen auch ohne Bezahlung.«
    Er glitt auf die Füße, ging auf die Tür zu, erwartete offenbar, dass sie ihm folgte. »Tut mir leid, dass ich nicht mehr Zeit für Sie habe, Caitlyn.«
    Sie beeilte sich nicht, blieb so lange sitzen, bis er schon bei der Bürotür angekommen war und sie aufhielt. Erst dann stand sie auf und schlenderte an ihm vorbei, blieb jedoch auf der Schwelle stehen. »Danke, Jack! Ich wusste, von Ihnen würde ich Antworten bekommen. Ich möchte unbedingt einen Blick in diese Akten werfen. Besonders, da Korsakov heute aus dem Gefängnis kommt.«
    Seine Augen weiteten sich, und ehe er sie aus der Tür scheuchen konnte, bemerkte sie noch, wie sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn bildeten. »Gut. Kein Problem. Margery wird sie bis heute Abend nach Quantico faxen.«
    Er versuchte die Tür zu schließen, doch Caitlyn stellte sich ihm in den Weg. »Besser, sie scannt sie ein und schickt sie mir per E-Mail, Jack. Ich bin nämlich auf dem Weg nach Hopewell.«
    Damit war sie aus der Tür und durch den Empfangsbereich entschwunden, bevor er noch etwas erwidern konnte. Er knallte die Glastür hinter ihr zu, wischte sich mit der Hand die Stirn ab. Der Idiot war so an die durchsichtigen Wände gewohnt, dass er sie ganz vergaß. Sie beobachtete ihn im Spiegel über den Fahrstuhlknöpfen. Er stürzte zu dem Telefon auf seinem Schreibtisch und wählte hektisch eine Nummer.
    Ein helles Ping! kündigte den Fahrstuhl an. Caitlyn stieg ein

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