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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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kalt.«
    »Hab’ gerade eine Kanne voll gekocht. Ich halte die Raumtemperatur in diesem Zimmer absichtlich niedriger als im übrigen Haus, wegen der Hitze, die von all den Geräten ausgeht. Bin in einer Minute wieder da.«
    »Danke.«
    Als Fisher mit zwei Kaffeetassen zurücckehrte, starrte Sidney auf den Bildschirm.
    Während sie sich auf dem Stuhl zurücklehnte und die Augen schloß, trank Fisher einen Schluck von dem heißen Gebräu. Er beugte sich vor und betrachtete den Monitor. Dann führte er seinen letzten Gedankengang weiter aus. »Ja, eine Nachricht, die für den Eigengebrauch bestimmt ist, würde man nicht verschlüsseln.« Er trank noch einen Schluck Kaffee. »Das würde man höchstens, wenn man sie jemand anderem schickt.«
    Plötzlich riß Sidney die Augen auf und schnellte hoch. Der Anblick der E-Mail, die wie ein digitales Phantom über den Bildschirm von Jasons Computer blitzte, tauchte aus ihrer Erinnerung auf. Im einen Augenblick war es da, im nächsten verschwunden gewesen. Das Paßwort. War es das Paßwort gewesen? Wollte Jason es ihr senden?
    Sie ergriff Fishers Arm. »Jeff, wie ist es möglich, daß eine EMail auf dem Computerbildschirm erscheint und dann mit einem Schlag verschwindet? Und sich weder in der Mailbox, noch sonstwo im System befindet? Wie kann so etwas passieren?«
    »Ganz einfach. Der Sender hat die Möglichkeit, die Übertragung rückgängig zu machen. Das heißt, wurde die Post bereits geöffnet und gelesen, kann er das nicht mehr. Aber auf manchen Systemen, je nach Konfiguration, kann man eine Nachricht so lange zurückholen, bis sie vom Empfänger geöffnet wird. In dieser Hinsicht ist die elektronische Datenübertragung besser als die Bundespost.« Fisher grinste. »Du weißt schon, man ist stinksauer auf jemanden, schreibt ihm einen Brief und schickt ihn ab, und danach bereut man es. Sobald der Schrieb im Briefkasten liegt, gibt es keine Möglichkeit mehr, ihn zurückzubekommen. Bei elektronischer Post besteht diese Möglichkeit sehr wohl - bis zu einem gewissen Grad.«
    »Wie verhält sich das außerhalb eines Netzwerks? Zum Beispiel auf dem Internet?«
    Fisher rieb sich das Kinn. »Auf dem Internet ist das wesentlich komplizierter, und zwar wegen der Reiseroute der Nachricht. So ähnlich wie beim Kletterturm auf dem Spielplatz.« Neuerlich erntete er einen verständnislosen Blick von Sidney. »Du weißt schon, auf einer Seite klettert man hinauf, hangelt sich oben entlang und kommt auf der anderen Seite wieder herunter. So läßt sich grob umreißen, wie Nachrichten über das Internet laufen. Die Elemente an sich sind im Fluß, und sie bilden nicht unbedingt eine zusammengehörige Einheit. Daraus ergibt sich, daß Informationen manchmal nicht zurückgeholt werden können.«
    »Aber es ist möglich?«
    »Wenn die E-Mail den ganzen Weg über nur einen Online-Dienst - wie beispielsweise America Online - zurückgelegt hat, kann man sie zurückrufen.«
    Rasch überlegte Sidney. Zu Hause verfügten sie über America Online. Aber weshalb sollte ihr Jason das Paßwort schicken, und es wieder zurückrufen? Ihr schauderte: Es sei denn, es war nicht Jason, der die Übertragung rückgängig gemacht hatte.
    »Jeff, wenn man eine E-Mail abschickt und sie auch wirklich senden möchte, jemand anders aber möchte das nicht, kann dieser Jemand die Nachricht dann aufhalten? Kann er die Übertragung, wie du es beschrieben hast, abbrechen, obwohl der Sender möchte, daß sie erfolgt?«
    »Das ist eine recht merkwürdige Frage. Aber die Antwort lautet ja. Man braucht lediglich Zugang zur Tastatur. Wie kommst du eigentlich darauf?«
    »Ich habe nur laut gedacht.«
    Fisher musterte sie skeptisch. »Ist etwas nicht in Ordnung, Sidney?«
    Sidney überging die Frage. »Besteht die Möglichkeit, die Nachricht auch ohne das Paßwort zu lesen?«
    Fisher betrachtete den Bildschirm, dann wandte er sich langsam zu Sidney um. »Es gibt verschiedene Verfahren, die man ausprobieren kann.« Inzwischen klang er zögerlich und deutlich distanzierter.
    »Könntest du es versuchen, Jeff?«
    Er wandte den Blick ab. »Hör zu, Sidney, gleich nachdem du heute anriefst, habe ich mich im Büro gemeldet, um mich nach einigen laufenden Projekten zu erkundigen. Man hat mir . «, er setzte ab und musterte sie besorgt, »man hat mir von der Sache mit dir erzählt.«
    Mit zu Boden gerichteten Augen stand Sidney auf.
    »Außerdem habe ich zufällig die Zeitung gelesen, bevor du kamst. Ist es das, worum sich alles dreht?

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