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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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abzuluchsen und sie dann zu beseitigen. Vielleicht endeten sie deshalb in der Limousine. Parker trug eine Waffe bei sich; sie steckt noch immer unbenutzt in seinem Halfter. Es könnte zu einem Handgemenge gekommen sein. Sie zieht die Pistole, feuert und tötet einen der drei in Notwehr. In ihrer Panik beschließt sie, keine Zeugen zurückzulassen.«
    Vehement schüttelte Sawyer den Kopf. »Drei kräftige Männer gegen eine Frau? Da kann ich mir nicht vorstellen, daß die Situation außer Kontrolle geriet. Wenn wir davon ausgehen, daß sie ebenfalls in der Limousine saß, scheint es mir unmöglich, daß sie in der Lage war, alle drei zu töten und einfach davonzuspazieren.«
    »Vielleicht ist sie gar nicht einfach so davonspaziert, Lee. Nach allem, was wir wissen, könnte sie ebenfalls verletzt worden sein.«
    Sawyer starrte auf den Betonboden neben der Limousine, wo sich mehrere Blutspuren befanden; weiter vom Wagen entfernt jedoch waren keine zu sehen. Wenngleich Hardys Erklärung wenig überzeugend wirkte, so schien sie doch zumindest plausibel.
    »Also tötet sie alle drei und verschwindet ohne das Band. Wieso?«
    Hardy zuckte die Schultern. »Das Band wurde unter Brophy gefunden. Der Bursche war groß - fast hundert Kilo totes Gewicht, im wahrsten Sinn des Wortes. Zwei kräftige Polizisten waren nötig, um die Leiche für die Identifizierung umzudrehen. Dabei wurde das Band entdeckt. Gut möglich, daß sie schlicht und einfach körperlich zu schwach war, um an das Diktiergerät heranzukommen. Vielleicht wußte sie auch nicht, daß es unter ihm lag. So wie’s aussieht, fiel es ihm aus der Tasche, als er zu Boden sackte. Archer verfällt in Panik und rennt blindlings davon. Sie wirft die Kanone ins Abwasserrohr und sieht zu, daß sie schleunigst Land gewinnt. Wie oft haben wir so etwas schon erlebt?«
    Jackson wandte sich an Sawyer. »Klingt einleuchtend, Lee.«
    Sawyer aber wirkte nach wie vor nicht überzeugt. Er ging hinüber zu Lieutenant Royce, der gerade ein paar Formulare unterschrieb.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich unsere Spurensicherungsexperten herhole, um ein paar Dinge zu überprüfen?«
    »Zum Teufel, nein. Ich lehne selten die Hilfe des FBI ab. Euch stehen schließlich Bundesmittel zur Verfügung. Und wir sind schon froh, wenn wir Benzin im Tank haben.«
    »Ich möchte gern ein paar Tests im Inneren der Limousine durchführen lassen. In etwa zwanzig Minuten kann mein Team hier sein. Die Tests sollten erfolgen, solange die Leichen noch an Ort und Stelle sind. Danach würde ich gerne eine gründlichere Untersuchung im Labor machen lassen - natürlich ohne die Leichen. Wir schleppen die Kiste einfach ab.«
    Royce überdachte die Bitte einen Augenblick, dann meinte er: »Ich kümmere mich um den nötigen Papierkram.« Er warf Sawyer einen mißtrauischen Blick zu. »Wie gesagt, ich bin immer dankbar für die Hilfe des FBI, aber das hier fällt in unseren Zuständigkeitsbereich. Ich wäre sehr enttäuscht, sollte sich herausstellen, daß die Lorbeeren nach der Aufklärung des Falls auf dem falschen Haupt landen. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Voll und ganz, Lieutenant Royce. Es ist Ihr Fall. Was auch immer wir herausfinden, steht Ihnen für die Ermittlungen zur Verfügung. Ich hoffe aufrichtig, daß Ihnen der Fall eine Beförderung und eine satte Gehaltserhöhung bringt.«
    »Sie und meine Frau.«
    »Darf ich Sie um einen Gefallen bitten?«
    »Bitten dürfen Sie immer«, erwiderte Royce.
    »Könnte einer Ihrer Spurensicherungsleute die Opfer auf Pulverrückstände untersuchen? Uns läuft die Zeit davon. Ich lasse meine Leute die Proben später analysieren.«
    »Sie glauben, einer der drei könnte die Pistole abgefeuert haben?« Royce wirkte höchst zweifelnd.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber das läßt sich feststellen.«
    Royce zuckte die Schultern und winkte einen seiner Spurensicherungsexperten herbei. Nachdem er der Frau erklärt hatte, was zu tun war, beobachteten Royce und Sawyer, wie sie einen sperrigen, abgewetzten Tatortuntersuchungs-Koffer herüberschleppte, ihn öffnete und mit den Vorbereitungen für einen Pulverrückstandstest begann. Für optimale Ergebnisse mußten die Proben innerhalb von sechs Stunden nach Abfeuern der Waffe genommen werden, und Sawyer fürchtete, daß die Frist in Kürze ablief.
    Die Technikerin tauchte mehrere Baumwollbäusche in eine verdünnte Salzsäurelösung. Mit immer einem anderen Bausch rieb sie über Handfläche und -rücken jeder Leiche.

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