Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
verzögert haben? Die Schneefälle im Küstengebiet von Maine erwiesen sich für gewöhnlich als heftig, zudem war der Schnee wegen der Nähe zum Ozean mitunter äußerst matschig, was häufig für gefährliche Straßenverhältnisse sorgte, wenn der Matsch gefror. Und wo steckten ihre Eltern? Leider hatte Sidney keine Möglichkeit, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, während sie unterwegs waren.
    Hastig lief sie zum Landrover, rief die Auskunft an und erhielt die Nummer von Federal Express. Dort gab sie Name und Adresse von Absender und Empfänger des Päckchens an. Nachdem sie kurz dem Klappern von Computertasten lauschte, bekam sie eine erstaunliche Antwort.
    »Soll das heißen, Sie haben keinen Eintrag über das Päckchen?«
    »Nein, Ma’am, laut meinen Aufzeichnungen haben wir es gar nicht erhalten.«
    »Aber das ist unmöglich, sie müssen es erhalten haben. Das muß ein Fehler sein. Bitte, überprüfen sie es noch einmal.« Mit wachsender Ungeduld lauschte Sidney neuerlich den Geräuschen der Tastatur. Die Antwort blieb die gleiche.
    »Ma’am, vielleicht sollten Sie mal beim Absender nachfragen, ob er das Päckchen tatsächlich aufgegeben hat.«
    Sidney legte auf, holte sich aus der Handtasche im Haus Fishers Telefonnummer, rannte zurück zum Landrover und wählte. Die Chancen, Fisher zu Hause anzutreffen, standen eher gering. Zweifellos hatte er sich Sidneys Rat zu Herzen genommen und war untergetaucht. Aber gewiß hörte er regelmäßig den Anrufbeantworter ab. Sidneys Hände zitterten. Was, wenn Jeff das Päckchen nicht hatte abschicken können? Das Bild der in der Limousine auf sie gerichteten Pistole blitzte vor ihr auf. Brophy und Goldman. Berstende Schädel. Blut und Gehirnmasse überall. Einen Augenblick legte sie in ihrer Verzweiflung den Kopf aufs Lenkrad, dann griff sie zum Telefon und wählte.
    Es klingelte, dann wurde abgenommen. Sidney bereitete sich darauf vor, eine Nachricht zu hinterlassen, als eine Stimme »Hallo!« sagte.
    Sidney begann zu sprechen, bis sie plötzlich erkannte, daß ein Mensch am anderen Ende war.
    »Hallo?« sagte die Stimme erneut.
    Nach kurzem Zögern beschloß sie, nicht aufzulegen. »Jeff Fisher, bitte.«
    »Wer spricht denn, bitte?«
    »Ich ... ich bin eine Bekannte von Jeff.«
    »Wissen Sie, wo er sich aufhält? Wir müssen ihn unbedingt finden«, meinte die Stimme.
    Sidneys Nackenhaare richteten sich auf. »Wer spricht dort?«
    »Inspektor Rogers vom Alexandria Police Department.«
    Sofort brach Sidney die Verbindung ab.
    Seit Sidney Archers Besuch in Jeff Fishers Vorstadthaus hatten sich darin unverkennbare Veränderungen vollzogen. Am deutlichsten äußerten sie sich in dem Umstand, daß kein einziger Teil der Computerausrüstung mehr vorhanden war. Die Nachbarn hatten den Umzugswagen am hellichten Tag gesehen. Einer sprach sogar mit den Möbelpackern. Alles schien seine Ordnung zu haben. Zwar hatte Fisher nie erwähnt, daß er umziehen würde, doch die Möbelpacker gingen ihrer Arbeit ausgesprochen unbeschwert nach, ließen sich dabei Zeit, packten alles fein säuberlich ein, hatten Papiere dabei und unterbrachen die Arbeit sogar für eine Zigarettenpause. Erst, nachdem sie weg waren, wurden die Anrainer mißtrauisch. Als Fishers unmittelbarer Nachbar ins Haus ging, um nach dem Rechten zu sehen, stellte er fest, daß kein einziges Möbelstück fehlte, sondern ausschließlich Fishers umfangreiche Computeranlage. Also wurde die Polizei eingeschaltet.
    Inspektor Rogers kratzte sich am Kopf. Das Problem war, daß Jeff Fisher spurlos verschwunden war. Sie hatten sich bei Fishers Arbeitgeber, bei seiner Familie in Boston, bei Freunden in der Umgebung erkundigt. Niemand hatte ihn in den letzten Tagen zu Gesicht bekommen. Im Zuge der Ermittlungen stieß Inspektor Rogers auf eine weitere Überraschung. Fisher war vor kurzem wegen rücksichtslosen Fahrens Gast einer Zelle in der Polizeistation von Alexandria gewesen. Er hatte eine Kaution hinterlegt, einen Gerichtstermin erhalten und war entlassen worden. Anscheinend war dies das Letzte, was man von ihm wußte. Rogers schrieb seinen Bericht zu Ende und verließ das Haus.
    Sidney rannte die Treppe hinauf, stürzte ins Schlafzimmer, riß die Tür hinter sich zu und verriegelte sie. Dann ergriff sie die Schrotflinte vom Bett, entsicherte sie, kauerte sich in eine Ecke und richtete sie unmittelbar auf die Tür. Tränen strömten ihr über die Wangen, während sie ungläubig den Kopf schüttelte.
    O Gott! Sie hätte Jeff

Weitere Kostenlose Bücher