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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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nächstgelegenen Ge m einde stand neben dem Bauern, dessen Land zum Opfer dieses grauenhaften Einschlags aus dem Hi mm el gewor d en war. Hinter ihnen standen ihre zwei Ford-Laster m it Nu mm erntafeln, auf denen zu lesen stand: »Ich überlebte Pearl Harbor«. Nun, zum zweiten m al in ihrem Leben, widerspiegelten ihre Gesichter das Grauen eines plötzlichen, gräßlichen Massensterbens.
    »Das ist kein Un f allort, das ist ein gottverda mm t es Kre m atoriu m .« Der altgediente Flugsicherungs-Er m ittler schüttelte m üde den Kopf. Er nahm die Mütze m it den aufgestickten Buchstaben »NTSB« ab und wischte sich m it der anderen Hand über die gerunzelte Stirn. George Kaplan war einundfünfzig Jahre alt. Schütteres, an den Schläfen graues Haar bedeckte den breiten Schädel. Die eins siebzig große Gestalt zeigte einen leichten Bauchansatz. Begonnen hatte er seine Laufbahn als Ka m pfpilot in Vietna m , danach hatte er viele Jahre als Linienpilot gearbeitet, ehe er sich der NTSB anschloß, nachdem ein guter Freund m it einer zweisitzi g en Piper an einem Hügel zerschellt war, kurz nach einem Beinahe-Zusa mm enstoß m it einer 727 in dichtem Nebel. Da m als beschloß Kaplan, daß er weniger fliegen, sondern verstärkt zur Ver m eidung von Unfällen beitragen wollte.
    George Kaplan war f ür diesen Un f all zum Leiter der Er m ittlungen ernannt worden, und dies war der absolut letzte Ort der W elt, an dem er sich au f halten wollte, doch leider waren gerade Flugzeugabsturzstellen o ff ensichtliche Orte f ür die Suche nach vorbeugenden Maßnah m en. Jeden Abend gingen die Mitglieder der Er m ittlungstea m s m it der aussichtslosen Hoffnung zu Bett, daß nie m and ihre Dienste benötigen würde, und beteten, es m öge keinen Anlaß geben, an ferne Orte zu reisen, wo sie sich durch die Überreste eines weiteren Unglücks wühlen m ußten.
    W ährend er die Absturzstelle betrachtete, verzog Kaplan das Gesicht und schüttelte aber m als den Kopf. Besonders auffällig war das Fehlen von W rackund Leichenteilen, Gepäckstücken und den Millionen anderer Dinge, die für gewöhnlich geborgen, sortiert, verzeichnet, analysiert und doku m entiert wurden, bis m an daraus Aufschluß gewonnen hatte, warum ein 110 Tonnen schweres Flugzeug vom Hi mm el gefallen war. Außerdem gab es keine Augenzeugen, da sich der Absturz einerseits früh m orgens ereignet hatte, andererseits eine niedrige W olkendecke vorherrschte. Von dem Z e itpunkt, als das Flugzeug aus den W olken hervorbrach, konnten bis zum Aufprall nur Sekunden verstrichen sein.
    W o die Maschine m it der Nase voraus in die Erde gekracht war, klaffte nun m ehr ein Krater. Spätere Ausgrabungen sollten ergeben, daß er eine Tiefe von etwa neun Metern oder ungefähr einem Fünftel der Länge des Flu g zeugs au fw ies. Allein diese Tatsache gab ein schauerliches Zeugnis von der Gewalt ab, m it der alles Leben an Bord in beängstigender Geschwindigkeit ins Jenseits katapultiert worden war. Der gesa m t e Ru m p f , ver m utete Kaplan, war von vorn bis zum Heck wie ein Ackordeon zusa mm engedrückt worden, und die Überreste ruhten in den Tiefen des Einschlagloches. Nicht ein m al das Leitwerk, sprich, die Hecckonstruktion, war sichtbar. Erschwerend kam hinzu, daß nun m ehr Tonnen von Schutt und Geröll das W r ack des Flugzeugs bedeckten.
    Das Feld und die u m liegende Gegend waren übersät m it Trü mm ern, die m eisten davon ka m en jedoch über Handflächengröße nicht hinaus, da sie beim Aufprall der Maschine auf die Erde abgesplittert waren. D e r Großteil des Jets und der darin gefangenen Passagiere m ußte sich angesichts der unvorstellbaren W ucht und Geschwindigkeit beim Aufprall und der wenige Sekunden darauf folgenden Explosion des sich entzündenden Treibstoffs för m lich in Nichts aufgelöst haben, ehe sich neun Meter Erdreich und Geröll zu einem luftdichten Massengrab vereinigten.
    W as an der Erdoberfläche geblieben war, ließ sich un m öglich als Bestandteil eines Jets erkennen. All das erinnerte Kaplan an den unerklärlichen Absturz einer Boeing 737 der United Airlines 1991 in Colorado Springs. Auch diese Katastrophe hatte er in seiner Eigenschaft als Exp e rte für Flugsicherungsfragen bearbeitet. Erst m alig in der Geschichte der NTSB seit deren Gründung im Jahre 1967 als unabhängige Bundesbehörde hatte m an keine wahrscheinliche Ursache für einen Flugzeugabsturz feststellen können. Die »Blech- W ühler«, wie sich die Er m ittler der NTSB

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