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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Hände, als er die falschen Haare, eine runde, türkisfarbene Brille und getönte Kontaktlinsen aus einer kleinen Tasche holte. Obwohl wahrscheinlich W ochen ins Land ziehen würden, bis m an dahinterka m , was geschehen war, plante m an in seiner Branche stets für den schli mm sten Fall voraus. Im Augenblick bedingte dies, unverzüglich und m öglichst weit weg zu fliehen. Zu beidem war er m ehr als bereit.
    Er dachte zurück an die jüngsten Ereignisse. Den Plastikbehälter hatte er geleert und in den Poto m ac geworfen. Ihn würde m an nie m als finden. Es waren auch keine Fingerabdrücke oder sonstigen äußeren Beweise zurückgeblieben. Sofern m an überhaupt etwas entdeckte, das ihn m it der Flugzeugsabotage in Verbindung brachte, würde er bis dahin längst über alle Berge sein. Zudem würde der Na m e, unter dem er die letzten beiden Monate gelebt hatte, die Ordnungshüter in eine Sackgasse führen.
    Getötet hatte er früher schon, aber nie in diesem gewaltigen und unpersönlichen Aus m aß. Bei seinen früheren Opfern hatte es stets ein Motiv gegeben wenn schon kein persönliches, dann eines, das ihm sein Au f t raggeber m itteilte. Dies m al reichten allein die Anzahl und die völlige Anony m ität der von ihm er m ordeten Menschen aus, um selbst an sein verkü mm ertes Gewissen zu rühren. Er war nicht in der Nähe geblieben, um zu beobachten, wer an Bord ging. Man hatte ihn für eine Arbeit bezahlt, und die hatte er erledigt. Der gewaltige Betrag, der ihm nun m ehr zur Verfügung stand, würde ihm dabei helfen, zu vergessen, wie er das Geld ver d ient hatte. Er konnte sich kaum vorstellen, daß es allzu lange dauern würde.
    Vor einem kleinen Spiegel auf dem Tisch im Schlafzi mm er setzte er sich hin. Die Perücke verwandelte das gelockte, dunkle Haar in gewelltes, blondes. An der Tür hing ein neuer Anzug, der sich in seiner schlichten Eleganz deutlich von der Kleidung unterschied, die er entsorgt hatte. Tief neigte er den Kopf der angewinkelten Hand entgegen und konzentrierte sich darau f , die Kontaktlinsen einzusetzen, die aus dem unau ff älligen Braun seiner Augen ein strahlendes Blau m achen sollten.
    Als er sich wieder aufrichtete, um das Ergebnis im Spiegel zu betrachten, stieß die verlängerte Mündung der Sig P229 gegen seinen Hinterkopf. Mit der außergewöhnlichen Beobachtungsgabe, die m it jeder Panik einhergeht, be m erkte er, daß der aufgeschraubte Schalldä m pfer die Länge des Laufs der handlichen 9 mm -Pistole fast verdoppelte.
    Kaum eine Sekunde hielt sich der Schock, während er das kalte Metall auf der Haut spürte und die dunklen Augen erblickte, die ihn im Spiegelbild anstarrten. Der Mund darunter bildete eine sch m ale Linie. Un m ittelbar vor einem Mord wies sein eigenes Gesicht ähnliche Z üge auf. Er hatte es stets als ernste Angelegenheit betrachtet, das Leben eines anderen Menschen auszulöschen. W i e gebannt beobachtete er im Spiegel ein Gesicht, das sein eigenes Mienenspiel vor einem solchen Ritual nachzeichnete. Dann sah er m it zuneh m ender Überraschung, wie die Züge zunächst in W ut, dann in Haß u m schlugen E m pfindungen, die er selbst bei einer Exekution nie verspürt hatte. Die Augen des Opfers weiteten sich, als es auf den Finger starrte, der sich um den Abzug legte. Der Mund bewegte sich, als wollte er etwas ausru f en doch die W orte drangen nicht rechtzeitig von den Lippen, bevor die Kugel in das Gehirn eindrang.
    Die W ucht des Geschosses ließ das Opfer hochrucken, dann sackte der Körper nach vorn auf den kleinen Tisch. Den schlaffen Leib warf der Schütze m it dem Gesicht nach unten in den engen Spalt zwischen Bett und W and. Danach feuerte er die übrigen elf Kugeln aus dem Magazin in den Oberkörper des Mannes ab. Zwar schlug das Herz längst nicht m ehr, dennoch traten an jeder Einschußstelle m ünzgroße Tropfen dunklen Blutes hervor, wie winzige Ölquellen. Zuletzt landete die auto m atische Pistole neben der Leiche.
    Schweigend verließ der Schütze den Rau m , wobei er nur innehielt, um zweierlei zu erl e digen. Zum einen ergriff er den Lederbeutel, in dem sich die neue Identität seines Op f ers befand. Zum anderen drückte er im Korridor auf einen Schalter und stellte die Kli m aanlage auf volle Leistung. Zehn Sekunden später öffnete und schloß sich die Eingangstür. Danach war es still in der W ohnung. Im Schlafzi mm er verwandelte sich das Beige des Teppichs rasch in ein häßliches Blutrot.
    Der Saldo des Überseekontos sollte

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