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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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Spruch: »Arnold an Detroit: Lasst euch einsargen!« Ich reagierte darauf in den Medien mit dem Spruch: »Arnold an Detroit: Kriegt endlich den Hintern hoch!«
    Meine Bereitschaft, über die Parteigrenzen hinweg mit den Menschen zusammenzuarbeiten, fanden die konservativen Republikaner nach wie vor befremdlich. Schon weil ich mich für den Kampf gegen den Klimawandel einsetzte, glaubten sie, dass ich kein echter Republikaner sei, und als ich mich mit der Gesundheitsreform beschäftigte, verloren sie jedes Vertrauen.
    Im September eröffnete ich eine Parteiversammlung in der Nähe von Palm Springs, wo ich mich gezielt gegen die Hardliner wandte. »Wir floppen an den Kinokassen«, erklärte ich meinen republikanischen Parteigenossen. »Wir kriegen die Säle nicht voll. Unsere Partei hat die Mitte verloren, und wir werden die politische Macht in Kalifornien nur zurückgewinnen können, wenn wir diese Mitte wieder besetzen. Ich bin voll und ganz der Meinung von Ronald Reagan, dass wir nicht mit fliegenden Fahnen untergehen sollten.« Ich merkte noch an, dass ich das 2005 am eigenen Leib hatte erfahren müssen, als die Gewerkschaften die Wähler dazu aufriefen, meine Volksentscheide abzuschießen. »Der Weg zu unserem Comeback liegt klar vor uns«, sagte ich. »Die Republikanische Partei Kaliforniens sollte eine Mitte-rechts-Partei sein, aber die Betonung sollte auf der Mitte liegen. Das ist ein üppig grüner, verlassener politischer Raum, den wir uns erschließen können.« Ich schloss mit dem Appell, hart an diesem Ziel zu arbeiten. Doch meine Rede traf auf taube Ohren. Höflicher Applaus, mehr nicht. Die Leute mochten die üppig grüne Mitte nicht. Sie wollten lieber weiterhin ihr Dasein irgendwo im Abseits fristen.
    Der nächste Sprecher war Gouverneur Rick Perry aus Texas, ein Konservativer wie er im Buche steht. Er tat den Klimawandel als Hirngespinst ab, nannte Infrastrukturprogramme »mit vollen Händen zum Fenster hinausgeschmissenes Geld« und behauptete, dass die Republikanische Partei kurz vor einem Höhenflug stehe. Das Publikum tobte. Es war nur noch ein Jahr bis zur Präsidentschaftswahl 2008, und ich fragte mich, ob Ronald Reagan womöglich recht behalten sollte. »Mit fliegenden Fahnen untergehen« – das war genau das, worauf die Republikaner sich vorbereiteten.

Kapitel 28
    Das wahre Leben eines Gouvernators
    Kaliforniens offizieller Beiname lautet »Goldener Staat«. Es war das Land des Goldrausches, aber auch immer schon das Land der Naturkatastrophen. Bedingt durch die geografische Lage und das Klima kommt es hier überdurchschnittlich oft zu Flächenbränden, Überschwemmungen, Erdrutschen, Dürren und Erdbeben. Rein statistisch betrachtet, musste ich also damit rechnen, dass sich auch in meiner Amtszeit eine solche Naturkatastrophe ereignen würde. Die kalifornischen Feuerwehrleute, Polizeikräfte und anderen Ersthelfer zählen zu den besten der Welt, doch in meinen Augen reichte es nicht aus, mich mit ihren Kommandanten zu besprechen oder die Katastrophenpläne zu lesen. Ich wandte mich daher an unsere Gesundheitsministerin, Kim Belshé, und bombardierte sie geradezu mit Fragen. Was ist, wenn es in Los Angeles zu einer Pandemie kommt und zehntausend Menschen in Krankenhäuser eingewiesen werden müssen? Wie würden die Krankenhäuser reagieren? In welcher Größenordnung konnte man Zelte aufstellen, mit Betten und Sauerstoffflaschen und einer halbwegs sterilen Umgebung? Wo befanden sich diese Zelte? Wo befanden sich die Betten? Woher würde man die Ärzte und Pflegekräfte nehmen? Gab es Listen mit pensionierten Ärzten oder ehemaligen Pflegern, die den Beruf gewechselt hatten, die man aber im Notfall rufen konnte? Waren diese Listen auf dem neuesten Stand? Wann wurden sie zuletzt überprüft?
    Nach der »Katrina«-Katastrophe im Jahr 2005 waren sich alle schmerzlich des Scheiterns der Regierung bewusst. Uns durfte so etwas einfach nicht passieren. Mir war klar, dass der Actionheld-Gouverneur an dieser Front erst recht nicht versagen durfte. Und das hieß, dass wir unsere Ausbildung und unsere Einsatzübungen verbessern mussten. Selbst wenn es nur um einen Film ging, hatte ich keinen Stunt gedreht, den ich nicht wenigstens zehnmal geübt hatte. Wie konnte ich also erwarten, dass wir im Notfall richtig reagieren würden, wenn wir die Szenarien von Feuersbrünsten, Überschwemmungen und Erdbeben vorher nicht durchgespielt hatten? Und was ist, wenn ein Erdbeben einen großen Brand

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