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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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isset wirklich erstaunlich was geschieht wenn man gar nicht damitte rechnet, zum Beispiel haben wir Frau Gogol kennengelernt tagsüber arbeitigt sie als Köchin aber sie kennt sich mit Wuduh aus, glaubt bloß nicht an all den Unsinn über schwarze Magie und so, Frau Gogol isset wie wir nur anders. Das mit den Zombies stimmet aber trotzdem stecket nicht das dahinter was man vermutet …
     
    Für Nanny war Gennua eine besondere Stadt. Man verließ die Hauptstraße, ging durch eine Gasse und ein kleines Tor – und plötzlich wuchsen überall moosige Bäume, an denen Llamas hingen. Außerdem wackelte der Boden bei jedem Schritt und verwandelte sich in Sumpf. Jenseits des Weges erstreckte sich dunkles Wasser. Dort schwammen nicht nur Seerosen, sondern auch überaus seltsame Baumstämme.
    »Hier werden die Molche ziemlich groß«, meinte Nanny Ogg.
    »Das sind Alligatoren.«
    »Potzblitz. Offenbar mangelt es ihnen nicht an Nahrung.«
    »Nein.«
    Frau Gogols Haus schien aus Treibholz mit einem Dach aus Moos zu bestehen. Es ruhte auf vier Pfählen. Die Stadt war so nah, daß Nanny Stimmen und das Pochen von Hufen hören konnte, doch gleichzeitig schienen jene Geräusche aus einer ganz anderen Welt zu kommen.
    »Wirst du hier nie gestört?« fragte Gytha.
    »Nicht von den Leuten, auf deren Gesellschaft ich lieber verzichte.« Einige Seerosen bewegten sich, und neben ihnen entstand eine kleine, Vförmige Welle.
    »Selbständigkeit«, kommentierte Oma Wetterwachs anerkennend. »Ist immer sehr wichtig.«
    Nanny richtete einen abschätzenden Blick auf die Reptilien. Sie versuchten, ihm standzuhalten, gaben jedoch auf, als ihre Augen zu tränen begannen.
    »Davon könnte ich zwei oder drei zu Hause gebrauchen«, sagte Gytha nachdenklich, während die Alligatoren fortglitten. »Unser Jason wäre sicher bereit, noch einmal einen Teich anzulegen, kein Problem. Äh, was fressen die Biester?«
    »Praktisch alles.«
    »Ich kenne einen Witz über Alligatoren«, sagte Oma, als kündige sie eine sehr ernste Wahrheit an.
    »Unmöglich!« platzte es aus Nanny heraus. »In deinem ganzen Leben hast du nie einen Witz erzählt!«
    »Was jedoch nicht bedeutet, daß ich keinen kenne«, erwiderte Oma würdevoll. »Nun, es geht dabei um einen Mann …«
    »Um was für einen Mann?« fragte Nanny automatisch.
    »Irgendein Mann betritt eine Taverne. Ja. Eine Taverne war’s. Und dort sieht er ein Schild. Darauf steht geschrieben: ›Wir servieren alle Arten von Brötchen.‹ Der Mann liest das Schild und sagt dann zum Wirt: ›Bring mir ein Alligator-Brötchen – und zwar schnell!‹«
    Nanny Ogg und Frau Gogol sahen Oma erwartungsvoll an.
    Schließlich wandte sich Gytha an die Voodoo-Frau.
    »Äh, du wohnst hier ganz allein?« fragte sie. »Keine lebende Seele in der Nähe?«
    »In gewisser Weise.«
    »Wißt ihr, die Sache ist die, Alligatoren …«, begann Oma laut. Doch dann unterbrach sie sich. Die Tür der Hütte hatte sich geöffnet.
     
    Auch dies war eine große Küche. 22 Früher hatte sie sechs Köchen Arbeit gegeben. Jetzt lag auf den an Haken hängenden Pfannen und Terrinen eine dicke Patina aus Staub. Die Tische waren zur Seite geschoben, in den Backöfen brannte kein Feuer mehr.
    Mitten in dieser grauen Ödnis hatte jemand einen kleinen Tisch am Kamin plaziert. Er stand auf einem bunten Läufer und präsentierte ein Marmeladenglas, in dem einige Blumen verwelkten. Dieser Bereich war ein fahler Lichtschein in all der Schwermut dieser Küche.
    Ella rückte nervös einige Dinge zurecht, bevor sie sich Magrat zuwandte.
    Schließlich deuteten ihre Lippen ein verlegenes Lächeln an.
    »Eigentlich dumm von mir«, sagte sie. »Ich schätze, du bist an so etwas gewöhnt.«
    »Äh«, erwiderte Magrat. »Ja. Oh, ja. Erlebe so etwas immer wieder. Äh.«
    »Ich habe nur erwartet, daß du ein wenig … älter bist. Du warst bei meiner Taufe zugegen, nicht wahr?«
    »Ja?« Magrat überlegte. »Nun, weißt du …«
    »Aber bestimmt kannst du dir jedes beliebige Erscheinungsbild geben«, kam ihr Ella zu Hilfe.
    »Äh. Ja.«
    Einige Sekunden lang wirkte die Patentochter ein wenig verwirrt. Wenn Magrat so aussehen konnte, wie sie wollte – wieso kam sie dann ausgerechnet als Magrat hierher?
    »Na schön«, sagte sie. »Und jetzt?«
    Die Besucherin versuchte, etwas Zeit zu gewinnen. »Du hast Tee erwähnt.«
    »Oh, natürlich.« Ella wandte sich dem Kamin zu, in dem ein rußgeschwärzter Kessel über etwas hing, das Oma Wetterwachs als »Feuer eines

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