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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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lebte der alte Baron noch. Er wurde ermordet.«
    »Von wem?« fragte Nanny Ogg.
    »Alle wissen, daß der Herzog dahintersteckte«, entgegnete Frau Gogol.
    Die Hexen wechselten einen Blick. Regierungsprobleme schienen im Ausland höchst kompliziert zu sein.
    »Hat den Baron so lange hinter sich hergezogen, bis ihn das Leben verließ, wie?« vermutete Nanny.
    »Herzog ist ein Titel«, erklärte Frau Gogol geduldig. »Der Baron fiel einem Giftanschlag zum Opfer. Es war eine schreckliche Nacht. Und am nächsten Morgen kam der Herzog in den Palast. Um das Testament zu verlesen.«
    »Laß mich raten«, sagte Oma Wetterwachs. »Bestimmt vermachte der Baron alles dem Herzog. Und ich wette, die Tinte war noch feucht.«
    »Woher weißt du das?« fragte Frau Gogol.
    »Mit solchen Dingen kenne ich mich aus«, erwiderte Oma hochmütig.
    »Der Baron hatte eine Tochter«, sagte die Voodoo-Magierin.
    »Die sicher noch lebt«, meinte Esme.
    »Du scheinst viel darüber zu wissen«, stellte Frau Gogol fest. »Nun, wieso glaubst du, daß die Tochter noch lebt?«
    Weil ich weiß, wie’s in solchen Geschichten zugeht, wollte Oma antworten. Doch Nanny Ogg kam ihr zuvor.
    »Wenn der Baron so gut war, wie du eben angedeutet hast … Dann muß er in der Stadt viele Freunde gehabt haben, oder?«
    »Ja. Die Bürger mochten ihn.«
    »Nun, wenn ich der Herzog wäre und nur ein fragwürdiges Testament vorweisen könnte, um Anspruch auf den Thron zu erheben …«, überlegte Nanny laut. »Ich würde versuchen, alles etwas offizieller zu gestalten. Zum Beispiel durch eine Heirat mit dem wahren Thronerben. Dann könnte der Herzog allen eine lange Nase machen. Ich nehme an, die Tochter weiß nicht, wer sie ist, oder?«
    »Da hast du recht«, bestätigte Frau Gogol. »Auch der Herzog hat Freunde. Beziehungsweise Leute, die ihm helfen. Keine besonders angenehmen Personen. Sie behalten die junge Dame im Auge und beschränken ihre Kontakte mit dem Rest der Welt auf ein unvermeidliches Minimum.«
    Eine Zeitlang schwiegen die Hexen.
    Nein, dachte Oma Wetterwachs. Das stimmt nicht ganz. So schildert man es in Geschichtsbüchern, aber eine Geschichte ist anders beschaffen.
    »Entschuldige bitte, Frau Gogol«, sagte sie laut, »aber welche Rolle spielst du bei dieser Angelegenheit? Nichts für ungut, aber mir scheint, hier im Sumpf kann es einem ziemlich gleich sein, wer die Stadt regiert.«
    Zum erstenmal verriet das Gesicht der Voodoo-Magierin so etwas wie Unbehagen.
    »Der Baron war … ein Freund von mir«, erwiderte sie.
    »Ah.« Oma nickte verständnisvoll.
    »Nun, von Zombies hielt er nicht viel. Er meinte, man sollte den Toten ihre Ruhe lassen. Aber er beharrte nie darauf. Der neue Herrscher hingegen …«
    »Der Herzog lehnt die Interessanten Künste ab?« fragte Nanny.
    »Oh, ganz im Gegenteil«, widersprach Oma. »Er verwendet sie für sich selbst. Ihm bleibt auch gar keine Wahl. Es ist nicht unsere Magie, aber sie entfaltet viel Kraft …«
    »Wie kommst du darauf?« fragte Frau Gogol.
    »Nun, dir ist das Magische nicht fremd, Verehrteste«, erläuterte Nanny. »Mit den hiesigen Verhältnissen würdest du dich wohl kaum abfinden, wenn du nachhaltige Veränderungen bewirken könntest. Es gibt viele Möglichkeiten, gewisse Angelegenheiten zu regeln. Wenn dir jemand nicht gefällt … dem Betreffenden könnten plötzlich die Beine abfallen. Oder er findet Schlangen in den Stiefeln …«
    »Oder einen Alligator unterm Bett«, fügte Oma Wetterwachs hinzu.
    »Ja«, bestätigte Frau Gogol. »Jemand schützt den Herzog.«
    »Ah.«
    »Mit mächtiger Magie.«
    »Ist jene Magie mächtiger als deine?« erkundigte sich Oma.
    »Ja.«
    »Ah.«
    »Jetzt noch«, betonte Frau Gogol.
    Wieder folgte Stille. Keine Hexe gab gern zu, weniger als fast-absolute Macht zu haben, oder hörte gern, wie eine Kollegin dies eingestand.
    »Sicher willst du Zeit gewinnen, um dich gut vorzubereiten«, sagte Oma freundlich.
    »Du sammelst Kraft«, meinte Nanny.
    »Es ist ein enorm starker Schutz«, kam es leise von Frau Gogols Lippen.
    Oma lehnte sich zurück. Im weiteren verriet ihr Tonfall, daß sie gewisse Vorstellungen hatte und herausfinden wollte, wieviel ihre Gesprächspartnerin wußte.
    »Von welcher Art?« fragte sie. »Kannst du Einzelheiten nennen?«
    Frau Gogol suchte zwischen den Kissen ihres Schaukelstuhls und holte einen Lederbeutel sowie die Pfeife hervor. Kurz darauf blies sie eine Wolke aus bläulichem Rauch in die Morgenluft.
    »Hast du in letzter Zeit häufig in

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