Total verschossen
hochbegabten Computerfachleuten. Max hatte sie aus lukrativen Anstellungsverträgen abgeworben, und mit seiner Hilfe hatten sie dieses Wunderwerk der Technik geschaffen, mit dem Max sein Auto ausgerüstet hatte.
Neben normalen Dingen wie einem Tachometer, einem Altimeter und einem GPS-System gab es dort einen hoch entwickelten PDA, ein Keyboard, ein digitales Spracherkennungsmodul, einen Fotoqualitätsdrucker mit Fax, ein Satellitentelefon, einen kleinen HDTV-Fernsehbildschirm und ein komplettes Videokonferenzzentrum. Das alles gesteuert von einem Computer, der nicht größer war als ein Aschenbecher.
»Sie« besaß eine Marilyn-Monroe-Stimme, und da sie ständig Informationen von einem Expertenteam übermittelt bekam, war sie die Einzige, die es mit Max‘ Genie aufnehmen konnte.
Und nicht nur das: Max hatte eine Technologie entwickelt, die es der Maschine ermöglichte, Urteile zu fällen. Auf der Basis menschlicher Emotionen. Seine Konkurrenz – und selbst die Regierung – hatte so etwas für nicht machbar gehalten. Und jetzt wollten sie die neue Technologie unbedingt haben.
»Dee Dee ist schwanger«, erklärte Jamie.
»Oh-oh.«
»Ganz deiner Meinung«, meinte Max. »Wir müssen uns auf drastische Veränderungen im Fontana-Haushalt gefasst machen.
»Moment mal«, unterbrach Muffin. »Ich dachte, sie wäre in den Wechseljahren.« Jamie, die die Neuigkeit selbst noch nicht ganz verdaut hatte, musste schmunzeln.
»Noch nie von einem späten Baby gehört? So was kommt vor.«
»Und wie nimmt sie‘s auf?«
»Sie scheint überglücklich zu sein«, meinte Jamie, »und ich glaube, dass sie eine wundervolle Mutter sein wird. Dee Dee hat ein so weiches Herz. Und Frankie wird den Zuwachs nach Strich und Faden verwöhnen, denke ich mir.«
»Ich werde sofort anfangen, mir die besten Bücher, die es derzeit auf dem Markt gibt, anzusehen«, erklärte Muffin entschlossen. »Ich kriege alles raus, was es auf dem Gebiet zu wissen gibt. Und dann werde ich mit Dee Dee reden.«
»Ich kann‘s kaum erwarten, sie in Umstandskleidung zu sehen«, meinte Jamie. »Beenie wird sicher darauf bestehen, dass sie nur das Beste nimmt, was die modernen Modedesigner zu bieten haben.«
Max bedachte sie mit einem trägen Grinsen. »Du klingst ja richtig begeistert, Zuckerlippe. Klingt, als hättest du nichts dagegen, selbst so ein kleines Bambino zu bekommen. Solltest vielleicht mal drüber nachdenken. Ihr Frauen macht euch doch immer solche Sorgen um eure tickende biologische Uhr.«
»Mit meiner biologischen Uhr ist alles in Ordnung, Max«, wehrte sie ab, »und nein, ich glaube nicht, dass ich schon bereit bin, Mutter zu werden. Ich kann ja noch nicht mal einen Hund richtig aufziehen, aber wenigstens sitzt der nicht in dreißig Jahren beim Psychiater und beschwert sich darüber, wie schlimm ich ihn verkorkst habe.
»Ach Jamie, du wärst eine sehr gute Mutter«, meinte er.
»Meinst du wirklich?« Die Aufrichtigkeit in seiner Stimme blieb auf Jamie nicht ohne Wirkung.
»He, Entschuldigung«, unterbrach Muffin. »Vergesst ihr da nicht was? Den Vater, vielleicht?«
Max und Jamies Blicke verhakten sich. »Ja, wie geht es dem guten alten Flohsack eigentlich?«, fragte Max.
Jamie fand, dass das ein jämmerlicher Versuch war, das Thema zu wechseln. »Ich habe ihn gerade kastrieren lassen.«
»Siehst du, was für eine verantwortungsvolle Hundebesitzerin du bist?«, meinte Max.
»Ahm, Muffin«, sagte Jamie, »wo wir schon von Kinder, Küche, Kirche reden, wie steht‘s mit deinem Liebesleben?« Muffin hatte seit einiger Zeit eine Affäre mit einem Laptop bei MIT. Max hatte Muffin mit Persönlichkeit ausgestattet. Einer starken Persönlichkeit.
»Wir machen gerade eine Beziehungspause«, erklärte Muffin. »Ich glaube, dass ich ihn einschüchtere. Ich glaube, er chattet mit jemand anderem.«
»Der kommt wieder«, beruhigte Max. »Ein kluger Mann lässt keine Frau sausen, die wirklich was Besonderes ist.«
Jamie spürte seinen Blick, wagte es aber nicht, zu ihm hinzusehen. Wie sie schon Flohsack erklärt hatte: Das mit ihr und Max war kompliziert. »Ich nehme an, du hast Muffin von dem Mord erzählt«, sagte sie und wusste selbst, dass diesmal sie diejenige war, die das Thema wechselte. Jedes Mal, wenn es zu persönlich zwischen ihnen zu werden drohte, machten entweder beide oder zumindest einer von ihnen einen Rückzieher. Außerdem, wenn Max jetzt anfing, Süßholz zu raspeln, kämen sie nie zum Arbeiten.
»Ja, sicher. Was hältst du
Weitere Kostenlose Bücher