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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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den Betreffenden weiter. Die Seite ist ganz neu, aber ich hoffe, dass sie sich durchsetzt. Zumindest war das bis zu diesem Mord an der armen Luanne Ritter der Fall.«
    »Hast du dir irgendwelche Absender von denen gemerkt, die auf die Anzeigen geschrieben haben?«, wollte Max wissen.
    »Die waren alle ohne Absender«, meinte Jamie bedauernd. »Die wollten sicher anonym bleiben. Kleinstadt und so«, fügte sie hinzu.
    »Seht euch die hier an«, meinte Max kurz darauf.
    Jamie blätterte in den Anzeigen. »Ja, an die kann ich mich auch erinnern.« Destiny beugte sich vor und las: »Bis dass der Tod uns scheidet.«
    »Fandest du das nicht auch eigenartig, als du es gelesen hast?«, fragte Max.
    Jamie schüttelte den Kopf. »Nein. Es könnte ja einfach heißen, dass diese Person einen Partner fürs Leben sucht, was ja auch in einigen anderen Anzeigen gewünscht wird. Bloß jetzt, wo jemand ermordet wurde, klingt es natürlich reichlich ominös. Ja, ansehen müssen wir uns diesen Mann ganz sicher.«
    »Ist nicht irgendeiner drunter, der für mich infrage käme?«, meinte Destiny zur Überraschung der anderen beiden. »He, ich bin neu in der Stadt; ich hätte nichts dagegen, einen netten Mann kennen zu lernen. Er dürfte natürlich nicht engstirnig sein.«
    Jamie war der Themawechsel beinahe willkommen. »Mein Redakteur, Mike Henderson, hat ein Auge auf Sie geworfen.«
    »Ach, ja?«
    »Er ist bloß ein bisschen jung.«
    »Ach, jung ist nett. Zwei von meinen Ehemännern waren ziemlich alt und sind mir weggestorben. Ich sage euch, es ist ein Kreuz, eine Beerdigung zu organisieren.«
    Max räusperte sich. »Ladys, wir haben zu tun.«
    Jamie nickte. »Okay. In dieser Anzeige heißt es: ›Geh nicht an mir vorbei‹, in einer anderen: ›Folge dem Glück‹.« Sie musste plötzlich kichern. »Und hört euch das an: ›Angebot nur für begrenzte Zeit gültig‹.«
    Da musste selbst Max kichern.
    »Sie scheinen alle dasselbe zu suchen«, meinte Jamie. »Eine Frau, die ein bisschen Spaß haben will und vielleicht an einer dauerhaften Beziehung interessiert wäre.« Ein Blatt fiel zu Boden. »Ach ja, den hätte ich fast übersehen. Hört euch das an: ›Tiefer als die Nacht‹.«
    »Oh, wie nett«, sagte Destiny.
    »Ja, hört euch den Anzeigentext an: ›Egal, welchen Weg du auch wählst, keep it simple, aber tu‘s aus ganzem Herzen‹.«
    Destiny seufzte. »Wow, geht einem richtig unter die Haut.« Sie schaute auf einen leeren Fleck im Raum. »Ach, jetzt hör schon auf, dich wie ein eifersüchtiger Idiot aufzuführen, Ronnie. Du bist schließlich tot, schon vergessen? Ist ja nicht so, als ob ich mit dir zum Kegeln oder zur Waschbärjagd gehen könnte.« Sie schaute Jamie an und verdrehte die Augen. »Das ist Ronnies Vorstellung von Freizeitgestaltung, falls Sie das glauben können. Mein letzter Geist hatte wenigstens Klasse – er war ein Englischprofessor.« Jamie starrte sie verblüfft an.
    »Wie alt ist dieser ›Tiefer als die Nacht‹-Typ?«, fragte Destiny.
    »Fünfunddreißig. War nie verheiratet.«
    »Was bedeutet, dass er keine Kinder hat«, überlegte Destiny weiter. »Glaubt mir, ich hatte mehr als genug Stiefkinder. Ich sollte die Anzeige mit nach Hause nehmen und heute Nacht unter mein Kopfkissen legen. Vielleicht träume ich ja was. Sie sollten mir seinen Namen und seine Adresse geben. Ich könnte an seinem Haus vorbeifahren und sehen, ob ich was reinkriege.«
    »Die Anzeigen sind vertraulich.«
    »Sie hatten doch vorhin auch nichts dagegen, dass ich sie anfasse«, protestierte Destiny.
    »Das war was anderes. Ich brauchte Ihre, ähm , professionelle Meinung. Wenn Sie diesen Mann kennen lernen wollen, müssen Sie den vorgeschriebenen Weg einschlagen, wie jeder andere auch. Allerdings würde ich Ihnen raten, damit zu warten, bis wir diesen Mord aufgeklärt haben.«
    Max warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Schon nach Mitternacht. Wir sollten heimgehen und uns richtig ausschlafen. Morgen hat Muffin sicher einiges für uns. Damit können wir dann weitermachen.«
    Wenig später verließen sie das Gebäude, und Jamie schloss ab. Destiny fuhr in ihrem Mercedes davon, und Max half Jamie auf den Beifahrersitz. Kurz darauf saß er selbst hinterm Steuer.
    »Max, wir müssen über Destiny reden«, sagte Jamie. »Ich weiß, sie klingt überzeugend, aber du glaubst doch nicht wirklich an so was wie übernatürliche Phänomene.«
    »Ich versuche nur, offen zu bleiben«, meinte er. »Ich habe von Fällen gehört und auch selbst

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