Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Aber.« Sie wusste, dass er Recht hatte. Es wurde Zeit, dass sie mit dem Grübeln aufhörte und ihre Zeit mit Max einfach genoss, denn um ganz ehrlich zu sein, begehrte sie ihn genauso sehr wie er sie. Und sie musste ja nicht gleich die ganze Nacht bleiben. Sie konnte später nach Hause gehen und Flohsack rauslassen. Später, wenn es sie nicht mehr ganz so sehr gruselte.
    »An der Ampel links.«

SECHS
    Das
Carteret Street Bed and Breakfast
war ein wuchtiges, zweistöckiges Gebäude im Kolonialstil, mit einer Veranda im Erdgeschoss und einem umlaufenden Balkon im ersten Stock. Geräumige Schaukelstühle und Körbe mit üppigen Farnen gaben dem Gebäude einen gemütlichen Anstrich. Nachdem Max den Wagen geparkt und seine Reisetasche aus dem Kofferraum geholt hatte, wies Jamie auf einen schmalen, blumengesäumten Pfad, der von altmodischen Straßenlaternen erhellt wurde. Kurz darauf standen sie vor seiner Tür. Und wie angekündigt, lag ein Schlüssel unter der Fußmatte. Er schloss auf und ließ Jamie den Vortritt.
    Auf einem glänzend polierten Kirschholztischchen stand ein Strauß frischer Margeriten. Die Möbel waren mit cremefarbenen und rostroten Bezügen bespannt, was dem Raum die Atmosphäre schlichter Eleganz gab. Die Mahagonipaneele waren mit reichhaltigem Schnitzwerk versehen, das sich auch im Sims des Kamins wiederholte. Auf dem Parkettboden lag ein geschmackvoller Teppich. Max schob zwei Schiebetüren auseinander und entdeckte dahinter ein Spülbecken, einen kleinen Kühlschrank und einen Mikrowellenherd.
    »Nett«, sagte er. »Und wo ist das Schlafzimmer?«
    Jamies Magen schlug einen Purzelbaum. »Hier entlang.«
    Er nahm sie bei der Hand und führte sie durch den kurzen Gang ins Schlafzimmer. Dort erwartete sie ein breites Himmel bett in Kirschholz, dazu eine ebensolche Kommode mit Aufsatz. Die Tagesdecke wie auch die Vorhänge waren reinstes Leinen. Jamie hatte die Frühstückspension vor einigen Jahren, kurz nach der Renovierung, besichtigt und sie in ihrem Artikel in höchsten Tönen gepriesen. Sie war froh, dass Mrs. Hobbs Max die schönste Suite gegeben hatte.
    Die Hobbsens waren ein ältliches Pärchen – klein und kompakt wie Teetassen, wie Vera sich ausdrücken würde, aber Mrs. Hobbs war eine noch schlimmere Klatschtante als Vera. Vera tratschte am liebsten sonntags nach der Messe, Myrna Hobbs dagegen hielt vorzugsweise im
Piggly
Wtggly Hof, dem örtlichen Lebensmittelladen, wo sie gewöhnlich ihre Lebensmittel für die Pensionsgäste einkaufte. Vera behauptete, Myrna würde schamlos übertreiben und man könne der Frau kein Wort von dem glauben, was sie sagte. Sie selbst hielt sich zumindest an die Fakten. Max ergriff Jamies Arm.
    »Ich, ahm, dachte, wir sollten uns vielleicht zuerst den Garten ansehen«, stammelte sie. »Er ist echt schön. Mrs. Hobbs hat extra einen Gartenbauarchitekten aus Charleston herkommen lassen, der berühmt ist für die Gestaltung einiger der schönsten Parks und Gärten von alten Plantagenhäusern.«
    Max musste auf einmal schmunzeln. »Du bist ganz schön nervös, was, Zuckerlippe? Du musst ans letzte Mal denken. Lass dir eins sagen, Süße, ich habe in den letzten Wochen nur an dich gedacht.«
    Sie lächelte grimmig. »Ja? Ich wünschte, das hätte ich gewusst.« Sie hasste es, ausgerechnet jetzt auf die Tatsache zu sprechen zu kommen, dass er sich in all den Wochen kein einziges Mal gemeldet hatte, aber es musste wohl gesagt werden.
    Wahrscheinlich lag‘s am Wein. Sie hatte drei Gläser bei Frankie und Dee Dee getrunken, weit mehr, als ihrem normalen Quantum entsprach.
    »Ich war die meiste Zeit außer Landes. Und ich hasse es, Postkarten zu schreiben.« Als sie nichts darauf sagte, seufzte er verlegen. »Na ja, ich schätze, ich könnte mich bessern.« Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durch die Haare. »Willst du dir immer noch diesen Garten ansehen?«
    Jamie schob die Terrassentür auf, nahm Max bei der Hand und führte ihn über einen schmalen, gewundenen Ziegelweg hinaus. Sie überquerten eine malerische kleine Brücke, die einen Teich überspannte. Auch hier wurde alles von altmodischen Straßenlaternen erleuchtet. Jamie war froh, dass Mrs. Hobbs das Licht für Max angelassen hatte.
    »In dem Teich sind sogar Goldfische«, erklärte sie. »Riesige Dinger.«
    Max betrachtete seine Umgebung mit wenig Interesse. »Und – weißt du, was das für Pflanzen und Bäume sind?«
    »Klar.« Jamie schaute sich um. »Das da ist eine Hemlocktanne. Darunter, die

Weitere Kostenlose Bücher