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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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auf die Hacken. Wieso?«
    Sein Schwanz schlug einmal dumpf auf den Boden.
    »Und wieso bin ich heute Morgen eigentlich so schlecht gelaunt?« Auf einmal fiel es ihr wieder ein. Stirnrunzelnd machte sie Flohsack die Tür auf. Es war Max. Er hatte sie gestern Abend einfach stehen gelassen. War einfach abgedampft. Sie wünschte, es würde ihr nicht so viel ausmachen. Sie wünschte, sie wüsste, wo sie mit ihm stand.
    »Ach, hör auf, dir was vorzumachen«, schalt sie sich laut. »Du weißt genau, wo du stehst.« Deshalb tat es ja so weh. Es spielte keine Rolle, dass sie beide darauf brannten, miteinander ins Bett zu gehen; Tatsache war, Max wollte keine feste Bindung, und das würde sie akzeptieren müssen, ob sie wollte oder nicht.
    Es wurde Zeit, den Tatsachen ins Auge zu blicken.
    Flohsack watschelte stracks auf Jamies einzigen Rosenstrauch zu. Was noch schlimmer war, er schaute sich mit einem Blick zu ihr um, der sagte: »Na, was willst du dagegen machen?« Dann hob er das Bein und pinkelte dreist den Busch an. Jamie seufzte, schloss die Tür, ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein, die brav zu gurgeln begann.
    Ihr Magen knurrte. Wo blieb Max mit den Donuts? Nun, heute würde er sicher nicht mehr kommen. Es war bereits sieben, und er hätte längst da sein müssen. Wahrscheinlich hockte er in seinem Hotelzimmer und probte die große Abschiedsrede. Ach, sollte er doch hingehen, wo der Pfeffer wächst. Sie brauchte ihn nicht mehr als er sie. Sie hatte auch ihren Stolz.
    Trotzdem, es tat weh. Sie hatten so viel erlebt, so viel gemeinsam durchgemacht. Wie konnte ein Mann sie nur so ansehen, wie Max sie ansah, und nichts für sie empfinden? Wie konnte er sie so streicheln und küssen und dabei so eine Distanz wahren? Sie konnte das jedenfalls nicht.
    Flohsack kratzte an der Hintertür, und Jamie ließ ihn rein. Dann ging sie ins Bad. Flohsack folgte ihr. Jamie starrte in den Spiegel. Ihre Haare waren eine einzige Katastrophe, ihr Gesicht nicht weniger – sie hatte Reste von verschmierter Wimperntusche um die Augen. Ihr Sleepshirt hatte mehr Knitterfalten als Flohsacks Gesicht. Sie blickte auf den Hund hinab.
    »Schau mich nur an«, sagte sie. »Ich hab mich gehen lassen.«
    Flohsack legte den Kopf schief, als würde er versuchen, sie zu verstehen.
    »Wir können uns nicht weiterhin nur von Fast Food und Donuts ernähren«, fuhr Jamie fort. »Wir sind beide in einem Alter, wo wir mehr auf unsere Gesundheit achten sollten. Sonst sind unsere Arterien bald so verstopft, dass selbst Abflussfrei nichts mehr nützen würde. Du weißt, was das heißt? Keine Donuts mehr, kein Eis.«
    Flohsack sank zu Boden und legte eine Pfote über die Augen. Jamie wusste, dass er kein Wort verstand, vielmehr auf ihren Ton reagierte. Dennoch konnte man fast das Gefühl haben, dass er alles verstand, was man sagte.
    »O ja! Das bedeutet, ich muss anfangen, mehr Gemüse zu essen, und du das sündteure Hundefutter, das ich für dich gekauft habe. Im Ernst, Kumpel« – sie versuchte, sich selbst genauso sehr wie ihn zu überzeugen –, »ab heute ziehe ich andere Saiten auf. Ich werde Max Holt zum Teufel schicken, selbst wenn es mich umbringt. Und ich werde aufhören, diese blöden Brownies zu futtern.«
    Jamie ging ins Schlafzimmer und zog eine Jogginghose, ein altes T-Shirt und Joggingschuhe an. Flohsack beobachtete sie, als erwarte er das Ereignis des Jahrhunderts. Jamie überlegte, wann sie sich das letzte Mal sportlich betätigt hatte. Könnte tatsächlich ein Jahrhundert her sein. Puh, wahrscheinlich bekam sie einen Herzanfall, noch bevor sie den Vorgarten durchquert hatte.
    Flohsack folgte ihr nach draußen. Trotz der frühen Stunde war es bereits furchtbar schwül. Sie konnte die Luftfeuchtigkeit förmlich auf Armen und Gesicht fühlen. Sie hoffte wirklich, dass das Wetter bald umschlug. Jamie blickte auf Flohsack hinab. »Du kannst nicht mit mir joggen gehen, weil du gerade erst kastriert worden bist. Außerdem erfordert das körperliche Anstrengung, und wir wissen beide, dass das nicht gerade deine starke Seite ist.«
    Als habe er verstanden, watschelte Flohsack zum nächst besten Baum und ließ sich in dessen Schatten zusammensacken. Jamie fing mit etwas Stretching an, um ihren armen Körper auf die ungewohnte Folter vorzubereiten. Sie sah den französischen Pudel, der durch ihren Garten flitzte, zunächst gar nicht, doch plötzlich ertönte ein lautes Jaulen aus Flohsacks Richtung, und ein Pudel bemühte sich eifrig,

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