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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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riskierte, am Ende mit einem gebrochenen Herzen dazustehen. Max Holt hatte ihr unmissverständlich klar gemacht, dass er nicht wusste, was die Zukunft für sie bringen würde; er hatte ihr kein Happy End, kein Bis-dass-der-Tod-uns-scheidet, versprochen. Aber ihr Herz gehörte nun mal bereits ihm, und sie konnte nichts dagegen tun.
    »Na, wie sehe ich aus?«, fragte sie Flohsack, der sich gerade eine Kindersendung im Fernsehen anschaute, oder besser gesagt, vor laufendem Fernseher döste. Jamie ließ ihn keine Sendungen anschauen, in denen Sex und Gewalt vorkamen. Er machte keinen Mucks auf ihre Frage hin, zuckte mit keiner Wimper. Jamie wusste genau, dass er schmollte, weil sie ohne ihn ausging. Man musste keine Intelligenzbestie sein, um zu erkennen, dass sie ihr bestes Schwarzes nicht alle Tage anzog.
    Und Flohsack als Intelligenzbestie zu bezeichnen, hätte einen gewaltigen Mangel an eigener Intelligenz bedeutet.
    »Wie du willst. Aber ich habe auch das Recht, ab und zu mal auszugehen. Ich nehme dich ja sonst fast überallhin mit, sogar in die Arbeit!«
    Noch immer keine Reaktion von Flohsack.
    »Gut, gut. Schade, ich wollte dir noch eine Schüssel Eiscreme geben, bevor ich gehe. Pech für dich, Kumpel.«
    Flohsacks Kopf schoss hoch. Er war vielleicht kein Genie, aber die Worte
Eiscreme
und Donuts waren mittlerweile fester Bestandteil seiner Fremdsprachenkenntnisse geworden.
    »Wusste ich‘s doch, dass dich das aus der Schmollecke reißen würde.«
    Er wedelte mit dem Schwanz und hievte sich auf die Beine. Dann watschelte er in die Küche und blieb erwartungsvoll vor dem Kühlschrank sitzen.
    Es klingelte. Jamie war so damit beschäftigt gewesen, ihren Hund aus der Schmollecke zu holen, dass sie Max‘ Wagen gar nicht vorfahren gehört hatte. Sofort begann es in ihrem Magen zu flattern. Sie ging und machte die Tür auf. Max stand vor ihr, wie aus einer Modezeitschrift entsprungen. Er trug einen taubengrauen Anzug, dazu ein blaues Hemd und eine Krawatte.
    Mehrere Sekunden vergingen, bevor einer von beiden die Sprache wieder fand.
    Max war es, der die erste Bemerkung machte. »Hast du irgendwas unter dem Kleid an?«
    Jamie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte, aber diese Frage gewiss nicht. »Nicht viel.«
    »Weißt du was, Swifty«, sagte er und trat ein. »Wir könnten auch hier bleiben und uns was zu essen liefern lassen.«
    »Siehst auch ziemlich gut aus, Holt.
    »Wenn wir nicht bald gehen, dann -«
    »Ich brauche nur noch eine Sekunde«, sagte Jamie. »Ich habe Flohsack noch ein Trostpflaster versprochen, warte kurz.«
    »Aber gern.«
    Max folgte ihr in die Küche, wo Jamie eine großzügige Portion Butter-Pecan-Eis in Flohsacks Fressnapf löffelte. Der Hund ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. Schließlich stellte sie den Napf vor ihn hin. »So, bitte sehr. Sein Abendessen hat er schon gehabt, rausgelassen habe ich ihn auch, das dürfte reichen, bis ich wieder da bin.« Jamie nahm ihre Tasche, und sie gingen zur Tür.
    »Willst du den Fernseher nicht ausschalten?«, erkundigte sich Max.
    »Nein, er hat es lieber, wenn er anbleibt, während ich weg bin. Das hilft ihm, seine Trennungsängste zu bewältigen.« Max konnte darüber nur den Kopf schütteln. Als sie aus dem Haus getreten waren, nahm er ihr den Schlüssel aus der Hand und schloss ab, dann führte er sie zu seinem Auto. Jamie war nervös. Das Ganze schmeckte viel zu sehr nach einem Rendezvous. Und sie und Max pflegten keine Rendezvous zu haben. Was bedeutete das alles? Interpretierte sie mehr in diese Sache hinein, als sie sollte? Konnte sie nicht wenigstens ein Mal ihr Zusammensein mit Max genießen, ohne sich dauernd über seine Motive den Kopf zu zerbrechen? Bloß ein einziges Mal? Max half ihr ins Auto und schlug die Tür zu. Dann ging er um den Wagen herum und setzte sich ans Steuer.
    Dieser Mann roch vielleicht gut! Und schon waren sie unterwegs. »Es ist so still hier«, bemerkte Jamie. »Wo ist Muffin?
    »Sie sagt, sie fühlt sich nicht so toll. Ich habe ihr den Abend freigegeben.«
    »Was soll das heißen, sie fühlt sich nicht toll? Sie ist ein Computer!«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist wegen all dieser Recherchen für Dee Dee, Schwangerschaft und so. Jetzt glaubt sie, sie leidet unter denselben Symptomen.«
    »Du machst Witze.« Obwohl es sie eigentlich nicht hätte überraschen sollen. Muffin war auch durch die Hölle der Wechseljahre gegangen, als Dee Dee darunter zu leiden schien. Muffin hatte es auf sich genommen,

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