Total verschossen
Dank«, sagte sie.
Max freute sich über ihre Begeisterung. »War mir ein Vergnügen. Ich würde gerne auch mal tagsüber mit dir herkommen, um dir den Central Park zu zeigen. Und auch andere Städte, Paris oder Rom. Oder Hongkong. Ich würde sie gerne mit deinen Augen sehen.«
»Warum? Haben dir diese Städte nicht gefallen?«
»Doch. Aber ich bin meistens geschäftlich unterwegs.«
»Komm, mach mir nichts vor. Du hattest sicher eine Reihe von bildschönen Gefährtinnen.«
»Stört dich das?«
Das tat es allerdings, aber das hätte sie nie zugegeben. »Es geht mich schließlich nichts an.« Sie fragte sich unwillkürlich, wie viele Frauen er wohl schon in seinem Jet vernascht hatte.
»Es gibt solche und solche Beziehungen, Jamie. Einige bedeuten einem mehr als andere.«
Sie blickte ihm forschend in die Augen. Ihr Herz begann auf einmal wie wild zu pochen. »Ach ja?«
»Manche Beziehungen sind flüchtige Begegnungen. Beide Menschen sind reif genug, um zu wissen, dass das Ganze nicht von Bestand sein kann. Und dann gibt es die Art von Beziehung, an der man festhält.«
Jamie starrte ihn so lange an, dass sie schon glaubte zu schielen. Was, zum Teufel, wollte er damit sagen? »Weißt du, was dein Problem ist, Max?«
»Oh-oh.«
»Du weißt nicht, was du willst.«
»Vielleicht will ich ja etwas so sehr, dass es mich erschreckt. Und vielleicht weiß ich nicht, wo das hinführt«, sagte er bekümmert. »Hast du daran schon mal gedacht?«
Was meinte er damit? Sie beide? »Hast du Angst?«, fragte Jamie. »Das kann ich kaum glauben.«
»Ich bin auch nur ein Mensch.«
Jamie sah den verletzlichen Ausdruck in seinen Augen.
»Wenn man sich verliebt, geht man immer ein Risiko ein«, sagte sie leise.
»Liebst du mich denn, Jamie?«
Jamies Herz machte einen Satz. Er hatte ihr gerade die große Preisfrage gestellt. »Ich weiß nicht«, antwortete sie feige. »Ich sage mir, dass es ein Fehler wäre.«
»Wieso?«
Sein Blick war aufrichtig. Er wollte es wirklich wissen. »Ich glaube nicht, dass wir dieselben Dinge wollen, Max.«
»Würde es helfen, wenn ich dir verraten würde, dass ich vorhabe, in Zukunft öfter und länger in Beaumont zu bleiben? Frankie und ich haben überlegt, wie wir dringend benötigte Betriebe in diese Region bringen könnten.«
»Wieso hat mir keiner was davon gesagt?«
»Das Ganze ist noch im Planungsstadium.«
»Und was würdet ihr hier herstellen wollen?«
»Dasselbe Material, aus dem mein Auto besteht. Es ist ein neues Polymer, federleicht und dabei so hart wie der härteste Stahl. Denk nur, wenn wir dasselbe Material bei der Herstellung anderer Autos verwenden könnten. Das könnte Leben retten. Ich muss nur noch einen Weg finden, das Ganze für die breite Öffentlichkeit erschwinglich zu machen.«
»Und es würde die Arbeitslosigkeit in Beaumont verringern«, sagte Jamie begeistert. »Max, das sind tolle Neuigkeiten.«
»Aber im Moment noch vertraulich«, beschwichtigte er. »Ich will nicht, dass es rauskommt, bevor alles klar ist.« Er hielt inne. »Ich sage dir das hauptsächlich deshalb, damit du weißt, dass ich vorhabe, in Zukunft öfter hier zu sein. Falls dir das was bedeuten sollte«, fügte er ein wenig unsicher hinzu.
Jamies Magen schlug wieder einmal Purzelbäume. »Naja, ich glaube, ich könnte mich dran gewöhnen«, sagte sie.
»Ja?«
»Ja.«
Sie trafen am Flughafen ein und bestiegen den Jet. Sobald sie abgehoben und das Okay zum Losschnallen bekommen hatten, landeten Max und Jamie prompt wieder in den Federn, wo sie sich liebten, bis der Pilot die bevorstehende Landung in Beaumont ankündigte. Beide zogen sich hastig an und nahmen ihre Plätze im vorderen Teil des Flugzeugs ein. Jamie grinste wie ein Honigkuchenpferd.
»Was grinst du so?«, wollte Max wissen.
»Na, was glaubst du? Ich bin in einem Privatflugzeug nach New York geflogen, hab in einem schicken Restaurant gespeist, den Times Square gesehen und obendrein dreimal Sex gehabt.«
Max lachte laut auf. »Du nimmst kein Blatt vor den Mund! Das mag ich mit am liebsten an dir.«
Als Max Jamie kurz nach drei Uhr morgens nach Hause fuhr, lehnte sie ihren Kopf zurück und seufzte genießerisch. »Vielen Dank für diesen wunderschönen Abend, Max.«
»Das sollten wir öfter machen.«
Doch als sie bei Jamies Haus ankamen, stand dort Destinys Auto in der Einfahrt. Jamie runzelte die Stirn. »Ich glaub‘s einfach nicht. Was will
die
schon wieder hier? Um diese Zeit? Ich fange allmählich an zu glauben, dass
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