Total verschossen
reagierten. Sie schob die Post beiseite und blickte zu Max auf.
»Destiny hatte Recht. Noch ein Mord. Und ich kannte das Opfer.«
»Du lebst in einer Kleinstadt, Jamie, da kennt jeder jeden.«
Aber sie hörte überhaupt nicht hin. »Brent Walker«, sagte sie plötzlich. »Er hat Maxine gestern öffentlich bedroht.« Es klopfte an ihrer Tür, und Jamie machte einen erschrockenen Satz. Destiny steckte den Kopf herein.
»Ich habe es im Radio gehört und bin gleich hergekommen. Wie geht es Ihnen?«
Jamie zuckte die Achseln.
»Die werden den Täter schon finden.«
»Ja, aber wie viele müssen bis dahin noch sterben?« Jamies Augen wurden feucht. »Die arme Maxine. Sie hatte so viele Pläne mit ihrem Laden.«
Destiny schienen für den Moment die Worte zu fehlen. Die drei schwiegen eine Weile.
Destiny warf einen Blick auf die Post. »Ist da was für mich dabei?« Jamie wischte sich die Augen ab. »Sogar das meiste.«
Abermals wurden sie durch ein Klopfen unterbrochen. Jamie war nicht überrascht, den Polizeichef, Lamar Tevis, in ihrer Tür stehen zu sehen.
Er warf einen kurzen prüfenden Blick auf Destiny, dann trat er ein. »Aus Ihren Gesichtern schließe ich, dass Sie‘s schon gehört haben.«
Jamie nickte. »Es ist furchtbar.
Lamars Blick huschte abermals zu Destiny. »Jamie, ich muss mit Ihnen und Max reden. Vertraulich«, fügte er hinzu.
Jamie befürchtete das Schlimmste. »Lamar, das ist Destiny Moultrie. Sie hilft uns bei der Aufklärung des Falles. Sie können frei sprechen, wir haben keine Geheimnisse vor ihr. Aber möchten Sie sich nicht erst setzen? Kaffee?«
Lamar setzte sich aufs Sofa und schüttelte den Kopf. »Bin die ganze Nacht auf gewesen und habe schon viel zu viel Koffein intus.« Er zögerte. »Ich fürchte, ich habe noch mehr schlechte Nachrichten für Sie. Wir haben Maxines Laden und ihr Haus durchsucht. Auf dem Küchentisch lag ein Ausschnitt aus Ihrer Zeitung. Die Kontaktanzeigenseite, ja, leider. Wir wissen nicht, ob sie sich mit jemandem getroffen hat, denn es ist nichts angestrichen, aber -« Er hielt inne und griff in die Brusttasche seines Hemds, zog ein Blatt Papier hervor und entfaltete es.
Genau das hatte Jamie befürchtet.
»Das ist ein Gerichtsbeschluss«, erklärte er und reichte Jamie das Dokument. »In dem Sie aufgefordert werden, uns alles auszuhändigen, was Sie über die Leute haben, die eine Anzeige in Ihre Zeitung gesetzt haben. Und auch jene, die darauf geantwortet haben. Außerdem würde ich Sie bitten, die Rubrik für den Moment auf Eis zu legen. Zumindest so lange, bis wir der Sache auf den Grund gegangen sind.«
»Warten Sie, ich kopiere Ihnen alles, was wir haben«, sagte Max und griff in seine Aktentasche, um die Akte hervorzuholen, die sie zu dem Fall angelegt hatten.
Jamie erhob sich mit zitternden Knien. »Lass nur, ich mach das schon«, sagte sie, weil sie das Gefühl hatte, etwas, irgendetwas, tun zu müssen. Sie ging rasch in die Empfangshalle hinaus und machte die Kopien. Sie war froh, dass Vera nicht da war und sie löchern konnte. Wenig später händigte sie Lamar die Kopien aus.
Er blätterte sie durch. »Larry Johnson. Den Knaben kenne ich. Mit dem hatten wir schon den einen oder anderen Zusammenstoß, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf seine Frau. Leider hat sie die Anzeige später wieder zurückgezogen.«
»Er hat ein ernstes Alkoholproblem. Und er kann seine Aggressionen nicht kontrollieren«, bemerkte Jamie.
Max nickte. »Wenn er nicht arbeitet, treibt er sich in der Bar im Holiday Inn herum.«
»Wie ich sehe, haben Sie auch schon einiges über die anderen Personen gesammelt«, bemerkte Lamar. »Das ist gut, denn leider haben wir uns bisher nur auf Luannes geschäftliche Aktivitäten konzentriert und nicht auf die Kontaktanzeigenseite.«
»Destiny und ich haben uns mit diesen Männern verabredet«, erläuterte Jamie. »Sie scheinen auf den ersten Blick alle harmlos zu sein. Bis auf Larry Johnson.«
Nun meldete sich auch Destiny zu Wort. »Vergessen Sie nicht die Brechstangen«, erinnerte sie Jamie.
Jamie sah Lamar an. »Ach ja. Larry Johnson hat immer eine im Wagen und eine im Hausgang, neben der Haustür.«
»Sie sollten sie vielleicht auf Spuren untersuchen lassen«, warf Max ein.
»Und wir dürfen Brent Walker nicht vergessen«, warf Jamie ein. »Er hat Maxine gestern in aller Öffentlichkeit gedroht. Ich könnte mich irren, aber ich glaube, der Kerl hat ein paar Schrauben locker.«
»Er stellt sich ständig an
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