Total verschossen
nehmen musstest?« Sie wich angeekelt zurück.
»Ja.« Jamie hoffte, dass Dee Dee jetzt nicht nach den kahlen Stellen auf Flohsacks Rücken fragen würde. »Ich hänge sehr an ihm. Um ehrlich zu sein, er schläft nachts sogar am Fußende meines Bettes.«
»Iiiiiih!« Dee Dee war entsetzt. »Was ist mit seinem Fell passiert?«
Jamie seufzte. »Das ist eine lange Geschichte, Schätzchen, aber wenn du bleiben willst, wirst du dich an ihn gewöhnen müssen. Du wirst sehen, er ist ein netter Hund.«
Dee Dee rang sich ein Lächeln ab. »Wie heißt er?«
»Flohsack.«
»Iiiiih!« Dee Dee und Beenie drängten sich Schutz suchend aneinander. Auch einer der Bediensteten blieb, Koffer in der Hand, wie angewurzelt stehen.
»Du machst Witze, oder?«, quiekte Beenie.
»Den Namen hat er nicht von mir«, versuchte Jamie zu erklären. »Und er hat auch keine Flöhe.« Sie hielt inne. »Du wirst bei mir schlafen müssen«, sagte sie zu Dee Dee.
»Beenie kann das andere Schlafzimmer nehmen.«
»Ich dachte, du hättest drei Schlafzimmer«, sagte Dee Dee.
»Das dritte ist schon lange ein Arbeitszimmer.«
»Ich finde immer noch, wir sollten uns besser ein hübsches Hotel suchen«, meinte Beenie mit einem angeekelten Blick auf den Hund.
»Aber wir können nicht in ein Hotel!«, fauchte Dee Dee ihre männliche Gouvernante an. »Wie würde das aussehen, wenn die Frau des Bürgermeisters ihren Mann so einfach verlässt? Noch dazu, wo inzwischen die ganze Stadt weiß, dass ich schwanger bin?«
Max trat vor. »Dee Dee, du solltest wirklich mit Frankie reden. Ich bin sicher, es gibt eine Lösung. So oft sind seine Freunde doch auch nicht zu Besuch.«
»Ja, aber diesmal wollen sie einen ganzen Monat bleiben. Das halte ich nicht aus. Sie reden nur über die guten alten Zeiten. Und sie essen nur Wiener Würstchen, Corned Beef und Sardinen aus der Dose. Sie behaupten, das hätten sie immer gegessen, bevor sie berühmt wurden.« Sie schüttelte sich. »Und das ist noch nicht mal das Schlimmste. Snakeman und Big John lassen überall ihre Playboys rumliegen. Das Letzte, was Frankie im Moment sehen sollte, ist ein Haufen nackter Weiber. Wo ich doch in Kürze wie eine Wassermelone aufquellen werde.« Sie brach erneut in Tränen aus.
Beenie tätschelte ihre Schulter. »Na, na. Du ruinierst dir nur das Make-up, und morgen sind deine Augen zu geschwollen. Du musst tapfer sein. Schon wegen des Kindes.« Max startete ebenfalls einen Versuch, sie zu beruhigen, doch es war offensichtlich, dass er an ihr Theater gewöhnt war. »Beenie hat Recht, du darfst dich nicht aufregen. Schon wegen des Babys.«
»Und wovon soll ich leben?«, kreischte sie. »Das Einzige, was ich gelernt habe, ist, wie man bei Partys aus einer Torte hüpft.«
»Tja, das könnte ein Problem werden«, überlegte Beenie. »Wie sollst du mir da noch mein Gehalt zahlen?« Doch dann erhellte sich seine Miene. »Ach, pah, dein Mann wird weiter für dich blechen. Ist ja schließlich sein Kind.«
»Entschuldigen Sie bitte, aber wo sollen wir die Koffer hinbringen?«, erkundigte sich ein Hausdiener.
Jamie deutete auf ihre Schlafzimmertür. »Wie viele Koffer hast du denn?
»Ach, nur sieben oder acht.«
Nur sieben oder acht. Jamie war klar, dass sie dankbar sein konnte, dass es nicht noch mehr waren.
»Weiß Frankie eigentlich, dass du ihn verlassen hast?«, erkundigte sich Max.
Dee Dee schüttelte den Kopf. »Er ist mit seinen Kumpels beim Bowling. Danach gehen sie wahrscheinlich noch in Charlie‘s Sports Bar. Wer weiß, wann die heimkommen.«
»Er wird sofort hier vor der Tür stehen, wenn er merkt, dass du gegangen bist«, sagte Jamie.
»Wir machen einfach nicht auf«, entgegnete Dee Dee.
»Na, wenn der dich verzweifelt genug vermisst, könnte es gut sein, dass er die Tür einrennt.«
»Glaubst du wirklich?«, fragte Dee Dee hoffnungsvoll.
»Hach, wie romantisch«, seufzte Beenie.
Max legte die Hand auf Jamies Schulter. »Hör zu, tut mir Leid, die fröhliche Runde sprengen zu müssen, aber ich glaube, ich fahre jetzt besser in mein Hotel zurück. Ich habe jede Menge zu tun. Außerdem möchtest du sicher deine Gäste in Ruhe auspacken lassen.« Er gab seiner Schwester einen brüderlichen Kuss auf die Stirn und war auch schon verschwunden.
»Tja dann«, sagte Dee Dee. »Wir sollten uns vielleicht was zum Essen kommen lassen.«
»In der Küche steht eine noch unberührte Pizza«, erklärte Jamie. Sie war sauer, dass Max sie so einfach mit seiner launischen Schwester
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