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Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition)

Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Flipo
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hartnäckig wie einen Feind behandelte.
    » Sind Sie dafür verantwortlich, Monot, oder Ihre kleine Freundin?«
    » Das kommt auf dasselbe raus, Commissaire. Ich hatte ihr davon erzählt, sie versprach mir, es für sich zu behalten.«
    » Sie werden sich entscheiden müssen, Monot. Wir haben alle das Recht auf einen geheimen Garten, aber man kann keine Ziegen darin halten, wenn man dort Kohl ziehen will.«
    Sie merkte, dass das Bild zweifelhaft war, vor allem, weil es Charles Baudelaire standhalten musste, aber Monot hatte verstanden. Er ging hinaus und nickte nur.
    Der Tag der Kommissarin war erbärmlich. Ihre Männer wichen ihr aus, so unerträglich war sie, jeder suchte nach einer Aufgabe außer Haus. Sie fühlte sich dermaßen allein, dass sie am späten Nachmittag Fabien anrief, der sie aber freundlich abwimmelte: » Nein, in dieser Woche ist es kompliziert. Und außerdem, heute Abend wäre es merkwürdig, meinst du nicht?«
    Ja, natürlich, es war Valentinstag. Da konnte man nicht tun als ob. Sie ging alleine nach Hause und stellte sich auf einen verrückten Abend ein: Montignac-Diät und Glotze. Auf TF 1 gab es einen großen Abend zum Thema » Die 100schönsten Liebesgeschichten«. Sie fand es ganz normal, sich das anzuschauen; die Montignac-Diät machte sie etwas schlapp.
    Gegen einundzwanzig Uhr dreißig war sie bei der dreiundvierzigsten Geschichte, einer Liebesgeschichte zwischen einem Präsidenten und einer Schauspielerin und Sängerin– die Geschichte spielte in den USA –, als das Telefon klingelte. Die Stimme, die sie vernahm, war nichts als Elend. Es war die von Christophe Le Marrec: » Kommen Sie schnell, Commissaire, man hat Astrid ermordet.«
    Viviane würde nie den Ausgang der Liebesgeschichte des Präsidenten erfahren. Sie stürzte los. Sie fuhr in die Avenue de La Motte-Picquet ein, als sie den Feuerwehrwagen mit eingeschaltetem Blaulicht dort stehen sah. Beim Einparken sah sie, wie man eine Bare in den Wagen brachte und vor ihrer Nase wegfuhr.
    Sie fand Christophe zusammengesunken im Eingang der Wohnung, deren sämtliche Türen und Fenster offen standen. Trotzdem hing immer noch ein starker Todesgeruch in der Luft, oder besser: ein Gasgeruch. Christophe war erleichtert, sie zu sehen, als ob er jemanden brauchte, dem er die Geschichte erzählen konnte: » Als ich nach Hause kam, stank es in der Wohnung nach Gas. Sie lag auf ihrem Bett, zusammengerollt auf der Seite, der tragbare Butangas-Heizkörper stand auf der höchsten Stufe, war aber nicht angezündet. Ich habe die Fenster aufgerissen und erst die Feuerwehr und dann Sie angerufen, ich habe Mund-zu-Mund-Beatmung gemacht, aber es hat nichts genützt, sie hat schon nicht mehr geatmet.«
    Jetzt wären ein paar tröstende Worte nötig gewesen, Worte des Mitleids, aber sie kamen nicht. Egal, Viviane stützte sich auf Ermittlungsformeln: » Von wo kamen Sie?«
    » Ich bin kurz vor sieben Uhr von Astrid weg, um mit einem Freund etwas trinken zu gehen, dann bin ich mit der Metro zu meinem Vater gefahren, nach Clichy. Als ich bei ihm ankam, habe ich bemerkt, dass ich mein Handy zu Hause vergessen hatte, und bin wieder zurückgefahren, weil ich einen wichtigen Anruf erwartete. Da habe ich Astrid gefunden.«
    » Warum haben Sie mir gegenüber Mord erwähnt? Sie sehen doch, dass es sich um Selbstmord handelt.«
    » Das dachte ich auch auf den ersten Blick. Aber hier handelt es sich eher um eine schlechte Inszenierung. Erstens war die Wohnungstür einfach zugezogen, nicht abgeschlossen. Astrid schließt sich aber immer ein, vor allem jetzt, wegen der Telefondrohungen. Sie roch nach Gin, in der Küche stand eine angebrochene Flasche. Das ist absurd: Der Gin gehört mir, sie hasst Alkohol. Sie hätte sich niemals betrunken, bevor sie sich umbringt. Und ihre Brille lag noch im Arbeitszimmer. Wie hätte sie sich Gin einschenken oder den Heizkörper einschalten können? Sie ist total blind ohne Brille.«
    Viviane war so aufmerksame Zeugen nicht gewohnt; es kam ihr vor, als würde sie mit einem Praktikanten reden. Sie fand Gefallen an der Sache. » Sie soll so schnell gestorben sein?«
    » Der Mörder muss sie gezwungen haben, das Gas direkt an der Verschlussklappe der Butangas-Flasche einzuatmen. Ihre Lippen waren etwas geschwollen, Sie können das nachprüfen.«
    » Aber wer kann sich Zutritt verschafft haben? Das Haus wird bewacht.« Viviane beugte sich aus dem Fenster: Auf der anderen Straßenseite hielt ein Polizist Wache, er stand neben einem

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