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Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition)

Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition)

Titel: Tote Dichter lügen nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Flipo
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griechischen Restaurant.
    Christophe erläuterte: » Ihr Polizist kontrolliert nicht die, die einen Schlüssel haben. Bei uns ist vor zwei Wochen ein Schlüsselbund verschwunden; jener, der normalerweise auf meinem Schreibtisch liegt. Sicher ist der Mörder ein Kunde, der ihn mitgenommen hat, aber wer? In den letzten zwei Wochen hatten wir fast zweihundert Kunden.«
    Die Kommissarin blieb weiter beim Fenster stehen, weil der Gasgeruch so unglaublich intensiv war. Ja, die Sache schien simpel: Der Mörder war mit dem Schlüssel hereingekommen, nachdem Christophe gegangen war. Um alles glaubwürdig zu inszenieren, hatte er Astrid dazu genötigt, Alkohol zu trinken, damit es nach Selbstmord aussah, dann hatte er ihren Mund an das Ventil der Gasflasche gepresst. Man würde ihn nicht finden: Wenn es ein Kunde war, hatte er bestimmt einen falschen Namen angegeben und bar gezahlt.
    » Warum sind Sie zu Ihrem Vater gefahren? An einem 14. Februar wären Sie an Astrids Seite besser aufgehoben.«
    » Er ist 75. Der Tod meiner Mutter liegt noch nicht lange zurück und hat ihn sehr mitgenommen. Ich hatte befürchtet, dass er sich am Abend des Valentinstags allein fühlt. Astrid hat darauf bestanden, dass ich zu ihm fahre. Ich wäre später nach Hause gekommen, und wir hätten noch eine Runde Karten gespielt.«
    Vivianes Blick wurde ein bisschen zu argwöhnisch, denn er preschte vor und erklärte: » Ich gebe Ihnen die Telefonnummer meines Vaters, Sie können das überprüfen. Falls Sie mich verdächtigen, sollten Sie wissen, dass ich keinerlei Interesse daran haben konnte, dass Astrid stirbt. Sie wollte eine große Lebensversicherung zu meinen Gunsten abschließen: Fast ihr gesamtes Vermögen hätte nach ihrem Tod mir gehört. Sie können bei ihrer Bank nachfragen, die Unterlagen sind schon vorbereitet, sie musste nur noch unterzeichnen.«
    Nach einigen Worten des Zuspruchs verließ Viviane ihn. Sie ging zu dem wachhabenden Polizisten auf dem Gehweg gegenüber, neben dem Restaurant. Er war jung, sexy, mit rasiertem Schädel. Sie stellte sich vor und schaute ihm tief in die Augen. » Nun, nichts Auffälliges?«
    » Die Feuerwehr vorhin, natürlich.«
    Sie näherte sich seinem Mund, kam ihm sehr nahe. Er wich zurück, als wollte Viviane ihn küssen. Sie hätte nicht Nein gesagt, aber vor allem wollte sie seinen Atem riechen. Sie schnupperte Wein und Schokolade.
    » War es gut, das Restaurant? Also ich mag von der griechischen Küche am liebsten Moussaka. Retsina mag ich weniger. Und Sie?«
    Er hatte verstanden, was sie verstanden hatte, und stammelte: » Ja, ich war da drin, aber nicht lange, und ich habe weiter überwacht, Commissaire. Wir haben nach einem Platz auf der Terrasse beim Fenster gefragt, ich hatte alles im Blick.«
    » Ja, natürlich. Ein verliebtes Essen am Valentinstag, Hand in Hand, Auge in Auge, und Sie wollen alles im Blick gehabt haben? Als Sie dann die Feuerwehr gehört haben, haben Sie die Augen wieder aufgemacht und Posten bezogen, ist es so?«
    » Nur eine Stunde, ein kleines Essen, mit meiner Frau, ich konnte nicht Nein sagen an so einem Abend. Drücken Sie ein Auge zu, Commissaire.«
    Viviane antwortete, dass sie nichts versprechen könne und ging. Sie hasste alle Leute, die am Valentinstag so voller Liebe waren.

Kapitel 14
    Freitag, 15 . Februar
    Sie musste ihre Routine wiederfinden und jeden Verdächtigen befragen– in ihren Augen waren alle Protagonisten verdächtig–, um zu erfahren, was sie am Abend des Valentinstags gemacht hatten. Warum gaben sie sich Mühe, Viviane zu antworten? Aus Grausamkeit?
    Patricia Mesneux war mit einem Freund essen gewesen. Was für ein Freund? Sie nannte den Namen eines Cheflektors mit sehr leiser Stimme. » Und dann, nach dem Essen, interessiert Sie das auch?« Nein, über zweiundzwanzig Uhr hinaus interessierte sich die Kommissarin für nichts mehr.
    Sie rief Gary auf seinem Handy an. Als er abnahm, hörte sie im Hintergrund die enthusiastische Stimme einer Promoterin, die mit Schleuderpreisen in der Wurstwarenabteilung warb: » Ich war im Quick, mit einem Mädchen, Commissaire. Weil meine Mutter nicht da war, sind wir später zu mir gegangen.«
    Louis Saint-Croÿ hielt eine Überraschung für sie bereit; er hatte mit Joa zu Abend gegessen. » Sie dürfen darin nichts Schlechtes sehen, sie war so melancholisch, ich habe sie in ein kleines, diskretes Restaurant eingeladen.« Und mit einem Anklang vom Allmächtigen fragte er hinterher: » Und die Ermittlungen, kommen Sie

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