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Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markku Ropponen
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Vikman.«
    Jeri saß in der Küche, als wäre nichts gewesen. Mit irgendeinem Trick, den Kuhala sich nicht vorstellen konnte, hatte der Hund das Würstchen aus dem Fritteusekorb geangelt. Der Korb schaukelte noch immer auf dem Rand der Spüle, die mit allen möglichen Sachen vollgestellt war, angefangen bei Messerblock und ungespülten Biergläsern.

24
    19. Juni Der Besitzer der Ferienhäuschen döste nach dem Abendessen auf der Treppe vor seinem Bauernhaus und erhob sich zur Begrüßung des Gastes. Auf seinem Gesicht lag das Lächeln eines findigen Mannes, der sich seiner Kräfte bewusst ist. Die Europäische Union hatte ihn noch nicht kleingekriegt, und falls die Landwirtschaft heruntergefahren würde, könnte er mit Urlaub auf dem Bauernhof vielleicht ordentlich Geschäfte machen. Jeri und der zum Hof gehörige Karelische Bärenhund mit dem fetten Nacken schlossen Bekanntschaft, indem sie sich leicht mit der Nase berührten und, wie es sich gehörte, zwischen den Beinen beschnupperten.
    Der Hof thronte auf einem Höhenzug, von wo aus man die finnische Landschaft mit ihren bis zum Horizont reichenden, von Ackerstreifen durchsetzten Wäldern bewundern konnte, wie man sie aus alten Heimatkundebüchern kannte. Es wurden entspannte Komplimente ausgesprochen, und der Mann erzählte gewiss nicht zum ersten Mal, wann ein ferner Urahn von ihm die Hofstelle auf der Anhöhe ausgemessen hatte und dass die Landschaft ringsum spielend mit den Wundern der großen weiten Welt mithalten könne.
    Er holte den Schlüssel und beschrieb den Weg zum Ferienhäuschen. »Es liegt ein bisschen abseits von den anderen, aber dafür ist es ruhig, falls man das will.«
    »Klingt gut. Allerdings gibt es eine Änderung im Plan. Ich muss schon in zwei Tagen nach Jyväskylä zurück. Man kann die Arbeit nicht so einfach liegen lassen.«
    Der Mann lachte kurz auf und sagte, er finde leicht neue Mieter für das Häuschen. »An Mittsommer ist hier ständig was los. Und unsereiner starrt dann auch nicht bloß an die Decke. Holz liegt im Haus bereit, man muss es nur selber hacken, für die körperliche Ertüchtigung. Viel Spaß, und wenn was ist, einfach anrufen. Die bessere Hälfte kommt dann morgen früh?«
    Kuhala nickte. Der Mann sagte, er werde Annukka den Weg zum See erklären, und lüftete seine Mütze. Die Frau, die aus dem Fenster spähte, winkte Kuhala zu.
    Hinter dem massiven Stallgebäude, das für Hochzeiten und andere feierliche Anlässe benutzt wurde, führte eine unasphaltierte Straße in Serpentinen den Hang hinab und in den Nadelwald hinein. Dort verschmälerte sie sich zum Weg, dessen Mittelstreifenvegetation am Boden des Renault kratzte. Die Äste filterten das Sonnenlicht, Spinnennetze glänzten, in einem ausgetrockneten Bachbett verliefen Risse wie Staatsgrenzen auf einer Landkarte. Nach den versprochenen dreieinhalb Kilometern Fahrt hielten Kuhala und Hund an und warfen einen ersten Blick auf die Umgebung. Im Fenster der gemütlichen Blockhütte hing ein Vorhang mit Blumenmuster.
    »Das ist doch was für uns«, sagte Kuhala zu Jeri und kraulte ihn unterm Kinn. »Geh schon mal die Wassertemperatur testen.«
    Er öffnete die hintere Tür, und schon schoss der Hund wie der Blitz am Häuschen vorbei zum Ufer, beschleunigte vor dem Steg noch etwas mehr und machte wie ein Weitspringer, der seinen Anlauf perfekt abgemessen hat, mit gespreizten Beinen einen Satz in den See. Kurz darauf hörte man prächtiges Planschen und animalisches Prusten, eine Reiherente, die in der Bucht paddelte, flog auf und schiss auf Jeri.
    Kuhala lachte. Er trug Gepäck und Proviant auf die Veranda und schloss die Haustür auf. Das Häuschen umfasste Wohnzimmer, Küche und Schlafnische. Der prall gefüllte Holzkorb vor dem Funkenblech des Schiefersteinkamins, das karge Mobiliar unterschiedlichen Charakters und die unvermeidlichen Flickenteppiche schufen eine freundliche Atmosphäre. In der Küche hing die Titelseite einer Nachkriegsausgabe von Heim & Herd , auf der ein pummeliges Mädchen mit Margeritenkranz im Seidenhaar lächelte.
    »Nass kommst du mir nicht in die gute Stube«, sagte Kuhala zu dem Hund, der schnuppernd an die Tür tappte.
    Er gab seinem Freund ein paar Kostproben aus der Hundekekstüte und räumte den Inhalt der Kühltasche in den Gaskühlschrank. Der erste Schluck kühles Bier wäre eigentlich dazu angetan gewesen, die ärgsten Sorgen in den Hintergrund zu schieben. Doch die mögliche Verbindung zwischen den gewaltsamen Toden von Helena

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