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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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verbringen, sollte es ihr recht sein.
    Pippa schlug ein, und Pia ließ den Korken aus der Flasche schießen. Der Schaumwein sprudelte in die Gläser, und sie stießen gutgelaunt auf die Vereinbarung an.
    Sie kamen nicht dazu, den Blanquette auch zu trinken, denn lautes Geschrei aus dem Hof störte die fröhliche Runde.
    Eine durchdringende Frauenstimme verlangte herrisch nach Pascal, und dieser reckte den Hals, um aus dem Fenster zu blicken. Was er sah, schien ihm nicht zu gefallen, denn er verzog das Gesicht und stellte sein Glas mit einem Seufzer ab.
    »Stammgäste«, sagte er, »früher als erwün… als angekündigt. Ich werde Lisette beim Einchecken helfen, Ferdinand ist noch nicht vom Markt zurück.«
    Die Neugier trieb Pippa ans Fenster. Vor dem Eingang des Restaurants standen zwei Frauen inmitten von Gepäck, und auf dem Parkplatz erkannte sie den Bus der Angler aus Berlin. Ein paar der Männer schleppten weitere Koffer und Taschen heran.
    »Das gibt es nicht!«, sagte Pippa erstaunt. »Wie klein die Welt ist. Unsere Retter von der Autobahn, Pia! Wo wollen die denn unterkommen? Habt ihr so viele Wohnungen, Pascal?«
    Der Koch schüttelte den Kopf. »Nur die Damen ziehen hier ein. Die Männer zelten auf dem hauseigenen Campingplatz am anderen Seeufer – die wollen nur ihre Zelte abholen.« Mit deutlichem Widerwillen ging er zur Tür.
    »Du lässt mich doch jetzt nicht alles allein mit Pippa besprechen?«, fragte Pia.
    Pascal zuckte bedauernd die Achseln. »Kann ich momentan nicht ändern. Familienbetrieb und selbständig, da gibt es kein Entkommen. Wird Zeit, dass ich mir eine vielköpfige Familie zulege, die für ihr Erbe um die Wette ackert. Wir sehen uns beim Abendessen. Auf der Terrasse.«
    Vergeblich suchte Tatjana Remmertshausen in Pascals Gesicht nach Anzeichen von Freude darüber, sie endlich wiederzusehen. Hieß es auch bei ihm: aus den Augen, aus dem Sinn? Hatte er deshalb ihre Mails nicht mehr beantwortet?
    »Pascal«, sagte sie leise, »was ist denn los? Freust du dich nicht, mich zu sehen?«
    Pascal runzelte die Stirn. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, um ihrer drängenden Nähe zu entgehen, aber Tatjana folgte ihm.
    Der Koch machte eine höfliche Verbeugung. »Wie schön, dass Sie wieder bei uns zu Gast sind, Madame. Ich hoffe, Sie und Ihre Freunde haben einen angenehmen Aufenthalt.«
    »Das sind nicht meine Freunde«, zischte Tatjana, »das weißt du ganz genau.«
    Einige ihrer Mitfahrer waren näher gekommen, sie bemerkte, dass Achim Schwätzer interessiert die Ohren spitzte. Tatjana sah sich schnell nach Gerald um, aber ihr Mann bugsierte gerade einen riesigen Gaskocher zurück in den Bus und hatte keine Augen für sie.
    Als Pascal sich anschickte, Sissi zu begrüßen und die Angler für den Campingplatz einzuweisen, schaltete Tatjana einen Gang höher. Sie ließ sich gegen Pascal fallen und hauchte: »Mir ist furchtbar heiß. Ich glaube, ich werde ohnmächtig.«
    Pascal rief sofort nach ihrem Gatten und übergab sie umstandslos an Remmertshausen, der die junge Frau in den Schatten der Terrasse zog.
    Tatjana genoss die Aufmerksamkeit, die ihr zuteilwurde, sichtlich, registrierte aber dennoch, dass Pascals Blicke immer wieder zu einem Fenster im Obergeschoss des Seitenflügels wanderten. Sie bat ihren Mann um ein Glas Wasser, um Pascal in Ruhe beobachten zu können.
    Tatjana presste die Lippen zusammen, als sie bemerkte, dass am Fenster eine Frau stand und das Treiben im Hof beobachtete. Eine Frau mittleren Alters, mit absurd roten Haaren und etlichen Pfund zu viel auf den Hüften.
    Erleichtert atmete sie auf. Gott sei Dank keine Konkurrenz, dachte sie und winkte der Rothaarigen fröhlich zu, die ihren Gruß erstaunt erwiderte. Auf das Glas Wasser wartete sie nicht mehr.
    Als Tatjana Remmertshausen das Vent Fou betrat, hatte sie bereits einen Plan: Sie würde sich mit dieser Rothaarigen anfreunden. Denn falls diese einen direkten Draht zu Pascal hatte, könnte sich das als sehr nützlich erweisen.
    Am späten Nachmittag schlenderten Pia und Pippa durch den Ort und genossen es, sich nach zwei Tagen Fahrt die Füße vertreten zu können.
    Pippa deutete auf das Schild der ansteigenden Straße, in die sie einbogen. » Rue Soupe à l’Aile Rose ?«, fragte sie amüsiert. »Straße der rosa Knoblauchsuppe? Wie kommt man denn auf diesen Straßennamen? Die Leute hier haben Humor.«
    Als Pia nickte, stieß Pippa sie in die Seite. »Nun erzähl schon, du weißt doch etwas

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