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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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in ihrer Wohnung einzurichten. Die Kleidung hing im Schrank oder lag ordentlich gefaltet in der windschiefen Kommode, die Hüte hingen an den einfachen Garderobenhaken, und die Wörterbücher und sonstige Literatur und Unterlagen, die sie für ihren Hemingway-Auftrag benötigte, hatten Platz im Regal gefunden. Gerade hatte sie den WLAN -Schlüssel eingegeben und ihren Computer wieder heruntergefahren, als ihr Blick müßig aus dem Fenster schweifte. Dass sie bei der Arbeit auf den See blicken konnte, war ein willkommenes Geschenk. Die süße Kirsche auf der Sahne, dachte sie.
    Sie kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können, was am gegenüberliegenden Ufer des Sees vor sich ging. Dort flackerte bereits ein Lagerfeuer, und ein Dutzend Männer baute ein Zeltlager auf. Die Angler haben schon die ersten Fische auf dem Grill, dachte Pippa. Zeit, dass ich mir meine nächste Pascal-Ration hole. Die sollte ich weder anbrennen noch kalt werden lassen.
    Ich esse nur einen Happen und gehe dann früh ins Bett, schwor sie sich, als sie die Terrasse vor dem Hotel betrat.
    Das verliebte Paar aus der Eisdiele turtelte bereits an einem der Tische. An einem weiteren saß die Frau, die Pascal am Nachmittag auf den Leib gerückt war, zusammen mit einem deutlich älteren Mann. Pippa schlängelte sich an den beiden vorbei, um einen Schattenplatz zu erreichen, als die Frau aufsprang und ihr den Weg versperrte.
    »Guten Abend, ich höre, Sie sind aus Berlin und ebenfalls heute angekommen«, sagte sie strahlend und streckte Pippa die Hand hin. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Mein Name ist Tatjana Remmertshausen – das ist Gerald, mein Mann.«
    Dein Mann?, dachte Pippa. War er der beste Freund deines Vaters? Sie ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken und schüttelte die angebotene Hand.
    »Pippa Bolle«, sagte sie.
    »Setzen Sie sich doch bitte zu uns«, fuhr Tatjana Remmertshausen fort. »Ich bitte Pascal, noch ein Gedeck …«
    »Die Dame hat einen weiten Weg hinter sich und möchte sicher ihre Ruhe«, meldete ihr Gatte sich zu Wort.
    Da will jemand eindeutig keine fremden Leute am Tisch haben, dachte Pippa und zögerte. Einerseits wollte sie Tatjana gegenüber nicht unhöflich sein, andererseits …
    Die Entscheidung wurde ihr abgenommen, als eine Hand sie sanft am Ellbogen fasste und eine männliche Stimme sagte: »Entschuldige die Verspätung. Ich habe beim Malen die Zeit vergessen. Kommst du? Wir sitzen dort drüben.«
    Vor Verblüffung zu keiner anderen Reaktion fähig ließ Pippa sich von dem Maler, den sie und Pia nachmittags im Pavillon am See getroffen hatten, zu einem romantisch beleuchteten Tisch führen, auf dem bereits eine gut gekühlte Flasche Clairette stand.
    Charmant zog er ihren Stuhl zurück und bat sie mit einer Handbewegung, Platz zu nehmen. Dann setzte er sich ihr gegenüber, lächelte sie entwaffnend an und sagte leise: »Vielen Dank, dass Sie mitspielen. Ich habe mich den ganzen Nachmittag gefragt, wie ich Sie ansprechen kann, ohne mir eine Abfuhr zu holen.«
    Er erhob sich kurz und verbeugte sich wie ein Gentleman. »Alexandre Tisserand, Auftragsmaler und Restaurator auf Inspirations- und Angelurlaub. Bitte gönnen Sie mir diesen Abend in Ihrer Gesellschaft. Ich habe sonst so selten Gelegenheit, Deutsch zu sprechen.«
    »Gern«, sagte Pippa geschmeichelt und fügte hinzu: »Pippa Bolle. Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Von mir aus können wir auch gerne beim Du bleiben.« Sie zwinkerte ihm zu. »Schließlich kennen wir uns schon Urzeiten, nicht wahr?«
    Er nickte erfreut, und sie bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Tatjana sie nicht nur gespannt beobachtete, sondern seltsamerweise gleichzeitig erleichtert wirkte.
    Pippa wandte ihre Aufmerksamkeit ihrem Gegenüber zu. »Bist du zum ersten Mal in Chantilly-sur-Lac, Alexandre?«
    »Zum ersten Mal in diesem Hotel. Ich komme seit mehr als zwanzig Jahren hierher – es ist so herrlich nah an Toulouse. Ich wohne normalerweise oben auf dem Hügel im Chambres d’hôtes au Paradis. Wegen des Lichts und wegen der Ruhe. Aber diesmal will ich nicht nur malen, sondern auch angeln. Und beides lässt sich am besten verbinden, wenn ich direkt am See logiere.«
    Sofort wurde Pippa hellhörig. »Seit zwanzig Jahren? Dann kennst du hier bestimmt jeden Baum und jeden Strauch.«
    »Wenn ich ihn schon mal gemalt habe, ganz sicher.« Sein strahlendes Lächeln enthüllte blendend weiße, ebenmäßige Zähne. »Warum fragst du?«
    »Ich möchte hier einige

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