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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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uns.«
    »Nein, Alexandre, nur …«, setzte Pippa an, wurde aber von Leo unterbrochen: »Pippa ist beschäftigt. Sie geht dann später. Lassen Sie ihr einfach ein paar Forellen übrig.«
    »Leo!«, rief Pippa empört.
    Sie ging an ihm vorbei zu Tisserand und sagte: »Hör nicht auf ihn. Ich komme natürlich mit – nur nicht sofort. Macht es dir etwas aus, wenn wir erst am Mittag gehen? Sagen wir, zwölf Uhr im Pavillon?«
    »Das ist zwar nicht die beste Angelzeit, aber im Wald ist es immer schattig und kühl. Ich könnte auch den anderen Blinkerbabys Bescheid sagen. Dann ziehen wir die Praxisstunde am Fließgewässer einfach vor.«
    »Das ist eine gute Idee, Alexandre. Bis nachher.«
    Sie schloss die Tür hinter ihm und dachte: Du hast mir gerade die Einzelstunde mit einem wirklich netten Mann vermasselt, Leo. Damit heftest du dir keinen Orden an die Brust.
    »Willst du mich nur als Leiterin deiner venezianischen Filiale oder als Ehefrau?«, fragte sie ihn angriffslustig.
    Leo blickte nachdenklich an ihr vorbei auf die geschlossene Tür. »Der mag dich«, sagte er.
    »Ich weiß«, schnappte Pippa. »Und ich ihn auch.«
    Er sah ihr ernst in die Augen. »Ich will keine Scheidung. Ich will weiter mit dir zusammen leben und arbeiten.«
    »Florenz und Venedig sind nicht gerade Nachbarstädte. Zwischen ihnen dürften … warte mal … knapp dreihundert Kilometer liegen.«
    »Deswegen habe ich vor, nach Venedig zu ziehen. Und dann fangen wir noch einmal ganz von vorne an, Pippa. Neue Stadt – neues Glück.«
    »Ich komme nicht dahinter, was da wirklich im Busch ist. Könntest du mal alle Karten auf den Tisch legen, Leo?«
    »Ich weiß doch, dass Venedig dir immer besser gefallen hat als die Toskana«, sagte er schmeichelnd.
    Wider Willen musste Pippa zugeben, dass Leo überaus geschickt taktierte. Es war immer ihr Traum gewesen, in Venedig zu leben, aber er hatte stets damit argumentiert, an der dortigen Universität würde er keine der begehrten Stellen bekommen.
    Sie spürte, wie sie ins Schwanken geriet. Eine feste Stelle in Venedig, nicht nur für sie selbst, sondern auch für Leo …
    »Und du bist doch immer so gut mit Carla ausgekommen. Sie zieht wahrscheinlich auch nach Venedig, zu ihrem Onkel«, setzte er nach.
    Auch damit hatte Leo absolut recht, denn ihre Schwägerin Carla und deren Tochter Vera waren Pippa während ihrer Zeit in Florenz sehr ans Herz gewachsen. Sie vermisste sie jetzt ebenso sehr wie damals, als sie in Florenz lebte, ihre eigene Familie und die Wittigs.
    Verdammt, ich darf mich von Leo nicht einlullen lassen, dachte sie ärgerlich. »Carlas Scheidung von deinem Bruder ist also endlich durch«, sagte sie, »die Glückliche. Ich habe leider noch drei lange Jahre vor mir.«
    Leos Gesicht verdüsterte sich. Er wollte etwas entgegnen, wurde aber wieder durch ein Klopfen unterbrochen.
    »Was zum …«, fauchte er und stürmte zur Tür, die er mit einer heftigen Bewegung aufriss.
    Pascal, ein Frühstückstablett in den Händen, sah Leo hochmütig an und stolzierte ohne Gruß an ihm vorbei ins Zimmer.
    »Guten Morgen, Pippa. Alles in Ordnung bei dir? Der Maler hat gesagt, du könntest eine Stärkung gebrauchen.« Er stellte das Tablett auf dem Tisch ab.
    Sein aggressiver Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er eigentlich Ver stärkung meinte.
    Allmählich fand Pippa die Situation amüsant. Attraktive Männer gaben sich bei ihr die Klinke in die Hand und beäugten einander wie Kampfhähne. Schade, dass Wolle davon nichts mitbekommt, dachte sie, das wäre wirklich die Krönung.
    »Darf ich die Herren einander vorstellen?«, sagte sie. »Leo Gambetti, mein Noch-Ehemann – Pascal Gascard, unumschränkter und souveräner Herrscher über die Küche des Vent Fou.« Sie lächelte. »Und über meinen Magen.«
    Pascal erwiderte ihr Lächeln erfreut und warf Leo einen angriffslustigen Blick zu. »Und weit mehr als ein guter Freund – wenn Pippa das will.«
    »Und das sagen Sie in Gegenwart ihres Ehemannes?«, fragte Leo empört. »Ich finde das ganz schön dreist.«
    Aber Pascal ließ sich nicht einschüchtern und ging einen Schritt auf Leo zu. »Wie können Sie es wagen, hier unangemeldet aufzutauchen? Das finde ich dreist. Pippa hat längst ihr eigenes Leben.«
    »Wo denn – hier etwa?« Leo lachte spöttisch auf. »In diesem sogar von den Franzosen vergessenen Nest? Was haben Sie ihr denn schon zu bieten?«
    Pascal schnappte nach Luft und stemmte die Hände in die Seiten. »Ein erstklassiges

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