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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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von der Dammkrone aus gerufen wurde.
    »Wolfgang! Ich muss dringend mit dir sprechen«, rief Tatjana und winkte. »Jetzt!«
    Schmidt sah unschlüssig zwischen Tatjana und Dupont hin und her und öffnete dann die Autotür. »Später! Ich bin so bald wie möglich zurück. Bruno wird sich hier um alles kümmern.«
    Selbst von unten war zu erkennen, dass Tatjana wütend mit dem Fuß aufstampfte, als Wolfgang im Polizeiwagen davonfuhr. Dennoch setzte sie ihren Weg zum Parkplatz fort.
    »Das hätte unsere Tatti auch nicht gedacht, dass Franz Teschke ihr mal den Rang abläuft«, sagte Hotte.
    »Und sie ausnahmsweise nicht im Mittelpunkt steht«, fügte Rudi hinzu.
    »Ja, wen haben wir denn da?«
    Pippa fuhr herum. Sie hatte Leos Anwesenheit völlig vergessen. Ihr Noch-Gatte kniff die Augen zusammen und musterte Tatjana, die mit schnellen Schritten die Stufen herunterkam. Es war deutlich, dass ihm gefiel, was er sah. »Wen haben wir denn da?«, wiederholte er leise.
    »Dein Beuteschema, mein Lieber. Oberliga«, kommentierte Pippa trocken.
    Leo zögerte nicht lange. Er ging Tatjana entgegen, nahm sie fürsorglich am Arm und führte sie zurück zu den Stufen. Sanft nötigte er sie, sich zu setzen, und redete beruhigend auf sie ein.
    Schonend informierte er Tatjana über Franz Teschkes Tod, während diese fasziniert an den Lippen des attraktiven Fremden hing.
    »Ja«, murmelte Pippa, »darin ist er Experte – wenn er will.«
    Gerald Remmertshausen, der die Szene zwischen Tatjana und Leo mit gerunzelter Stirn beobachtet hatte, fragte prompt: »Sie kennen den Herrn?«
    Pippa erinnerte sich an die Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten Remmertshausen am Abend zuvor, die sie unfreiwillig belauscht hatte. Sie fühlte sich automatisch solidarisch mit Tatjana und wollte kein weiteres Öl ins Feuer gießen, also antwortete sie so leise, dass nur Gerald Remmertshausen sie hören konnte: »Ich bin mit ihm verheiratet.«
    Bevor sie das entscheidende Wörtchen »noch« hinzufügen konnte, traf sie der verächtliche Blick ihres Gegenübers.
    Dann sagte er: »Auf die gleiche Art wie Tatjana, wie es scheint.«
    Vinzenz Beringer schloss die Tür des Kühlwagens und verkündete: »Wir sollten endlich etwas Sinnvolles tun, Herrschaften. Achim und ich packen Franz’ Sachen aus dem Zelt zusammen. Ihr anderen sucht das Lager ab, Franz hatte seinen Kram überall verstreut.«
    »Und was ist mit den Fischen?«, fragte Blasko. »Sollen die jetzt nicht mehr verkauft werden? Wir könnten das Geld für die Überführung nach Berlin gut brauchen.«
    »Überhaupt!«, rief Hotte. »Fahren wir denn jetzt alle nach Berlin zurück?«
    Die Kiemenkerle begannen eine Diskussion, ob man den Urlaub abbrechen oder bleiben solle. Auch Tatjana löste sich aus Leos Bann und kam dazu.
    »Das sollten wir alle gemeinsam besprechen – auch Wolfgang sollte dabei sein«, entschied Vinzenz. »Ich schlage vor, wir treffen uns heute Abend alle auf der Terrasse des Vent Fou zum Abendessen.« Er sah sich unter den Umstehenden um. »Ich gehe doch recht in der Annahme, dass heute niemandem danach ist, im Lager zu kochen und zu essen?«
    Alle murmelten Zustimmung.
    »Ich habe es gleich gesagt«, sagte Bruno düster, »und ich habe leider recht behalten: Die Zahl Dreizehn und der Beschluss, Frauen mitzunehmen, waren ein Fehler. Ein verheerender Fehler.«
    »Jetzt sind wir nur noch zwölf. Damit müsste alles wieder in Ordnung sein«, murmelte Achim Schwätzer vor sich hin, »und wir sind alle sicher.«
    Pippa fragte sich noch, was er damit meinte, als sie Tatjana flüstern hörte: »Definiere sicher, Achim. Vor allem du: Definiere sicher.«

Kapitel 14
    T atjana drehte sich um und ließ Achim Schwätzer stehen. Ohne ihm Gelegenheit zu geben, auf ihre Bemerkung zu reagieren, ging sie über den Damm zurück zum Vent Fou. Ihre Schritte, die bei ihrer Ankunft so forsch und entschlossen gewirkt hatten, waren jetzt müde und schleppend.
    Pippa sah ihr nach. Ich hätte nicht gedacht, dass Teschkes Unfall sie so mitnimmt, dachte sie.
    »Ein wirklich hübsches Mädchen«, sagte Leo hinter ihr, »aber mit dir kann sie nicht konkurrieren.«
    »Das tun die hübschen Mädchen nie, mein Lieber«, erwiderte Pippa und wandte sich zu ihm um. »Du hast nie verstanden, dass ich nicht in diesen Kategorien denke.«
    »Immerhin habe ich nicht eine von denen, sondern dich geheiratet.«
    »Hast du gedacht, das würde mir als Liebesbeweis reichen?« Sie schüttelte den Kopf. »Mir ist nicht genug,

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