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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Badezimmertür. »Natürlich! Da hängt auch mein Bademantel. Bedien dich!«
    Tatjana beobachtete, wie der Blanquette im Glas perlte, und wurde grün im Gesicht. »Seid mir nicht böse – ich renne schnell nach unten in meine Wohnung und hole mir einen Kräutertee. Mir ist gerade nicht nach Alkohol. Das muss an der frühen Stunde liegen.«
    Als Tatjana die Wohnung verlassen hatte, wechselten Pippa und Cateline einen wissenden Blick.
    Pippa deutete mit dem Kopf zur Tür. »Was denkst du?«
    »Morgenübelkeit, könnte sein.«
    »Dann hätten wir doch noch einen Grund zum Feiern!«, sagte Pippa erfreut. »Wir sollten uns aber mit Glückwünschen zurückhalten, bis sie es selbst anspricht. Was meinst du?«
    Cateline nickte. »Vielleicht ist es noch nicht offiziell.«
    »Oder wir irren uns.«
    Pippa zog sich um, während Cateline im Bad in den Bademantel schlüpfte. Um ihre nassen Haare wickelten sie sich Handtücher.
    »Eine Sache noch«, sagte Pippa, als sie Cateline half, das Handtuch im Nacken festzustecken.
    »Meine Güte – du gibst wohl nie auf?«
    »Wie eine echte Detektivin eben. Dein Cedric wäre sehr zufrieden mit mir«, gab Pippa zurück und grinste. Dann wurde sie ernst. »Lisette glaubt, du weißt, wo Jean ist und dass es ihm gutgeht.«
    »Das hat sie gesagt?«, fragte Cateline erstaunt.
    »Nicht nur das.« Pippa räusperte sich unbehaglich. »Sie vermutet sogar, dass du ihm Geld gibst, damit er sich von Chantilly fernhält.«
    Cateline wandte sich dem Spiegel zu und stopfte konzentriert einige Strähnen unter das Handtuch. Schließlich sagte sie: »Das muss ich gar nicht. Er ist sowieso gerade … verhindert. Und wird es noch für geraume Zeit sein.«
    Ehe Pippa nachfragen konnte, klopfte an es der Tür, und sie verließ das Bad, um zu öffnen.
    Auch Tatjana hatte ein Handtuch um ihre Haare geschlungen. Sie trug eine riesige Tasse, aus der es dampfte und nach Kamille duftete. Als Cateline aus dem Bad kam, lachte Tatjana auf.
    »Lasst uns den Club der Radschas gründen, Mädels. Die passenden Turbane tragen wir ja schon. Ich bin der grüne Radscha, Cateline der blaue und Pippa der gelbe.« Sie hob ihre Tasse. »Prost! Auf uns!«
    »A notre santé«, sagte Cateline.
    »Genau – auf uns!«, rief Pippa. »Cateline … Tatti …«
    Tatjana stöhnte. »Bitte nicht auch noch du, Pippa. Ich bin achtunddreißig Jahre alt. Ich mag nicht mehr Tatti heißen. Das ist ein Name für kleine Mädchen, aber nicht für eine erwachsene Frau.« Sie lächelte schief. »Ich gebe zu, dass ich mich nicht immer erwachsen benehme, aber ich bin es echt leid. Stell dir vor, du heißt dein ganzen Leben lang Steffi statt Stefanie, Bine statt Sabine, Susi statt Susanne …«
    »Du hast völlig recht, Tatjana. Ich gelobe Besserung«, sagte Pippa ernst. »Lasst mich dazu einen passenden Trinkspruch von Hemingway ausbringen: Ich habe mich entschieden, nicht mehr mit Speichelleckern zu trinken. Ich trinke nur noch mit Freunden. Ich habe dreißig Pfund abgenommen .« Sie hob ihr Glas. »In diesem Sinne: Tchin-tchin, die Damen!«
    Sie grinsten sich verschwörerisch an und tranken. Nach einem Moment des Schweigens lehnte Cateline sich auf dem Stuhl zurück und sagte ernst: »Das ist wirklich eine besondere Nacht. Pippa, du hast mich sehr persönliche Dinge gefragt, aber nicht aus Sensationsgier, sondern aus echtem Interesse.« Sie wandte sich Tatjana zu. »Auch du, Tatjana, nimmst mich einfach so, wie ich bin – und das, obwohl Pascal bestimmt mit dir über mich gesprochen hat.«
    Sie goss Pippa und sich selbst nach und fuhr fort: »Ich habe mich außerhalb meiner Familie selten so wohl gefühlt wie mit euch. Ich habe nicht viele Freundschaften in Chantilly …« Sie brach ab und lachte. »Selbst wenn man eine wunderbare Familie wie meine hat, sollte man ab und an auch ohne sie unbeschwert verrückt sein dürfen, nicht wahr?« Sie hob ihr Glas.
    Die drei stießen erneut an, dann sagte Cateline: »Ich mag euch beide – deshalb möchte ich euch einen guten Rat geben.«
    Pippa und Tatjana sahen sich überrascht an.
    Cateline beugte sich vor und sagte eindringlich: »Seid vorsichtig mit Pascal. Überlegt euch gut, was ihr ihm glaubt. Denkt sorgfältig nach, bevor ihr eine Entscheidung trefft.«
    Tatjana wiegte den Kopf. »Du magst ihn nicht, weil du glaubst, er nimmt dir und deinen Jungs das Erbe weg.« Sie grinste breit. »Ganz ehrlich: Dazu hätte ich tatsächlich Lust. Das Vent Fou ist einfach zu schön, um es nicht selbst zu

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