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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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Aaalter, dann kannste noch was lernen … Das ist ne richtige …»
    « ICH WILL DAS NICHT HÖREN , TEICHNER !», fahre ich ihn an.
    «Rülps», macht der Teichner.
     
    Wenig später hält Teichner mit seinem Wagen auf einem Gehweg in der Nähe des Bahnhofs und hupt zweimal kurz. Sabse kommt eine halbe Minute später im engen grau-pinken Jogginganzug herangestöckelt. Beidseitig mit diversen Taschen beladen, bleibt sie vor der Fahrertür stehen und keift: «Halloooo, willste mir vielleicht mal aufmachen?»
    Teichner ächzt aus dem Wagen, scheitert kläglich beim Versuch, Sabse ungelenk auf die Wange zu küssen, und öffnet ihr die Hintertür. Wortlos wirft sie sich auf den Rücksitz, und wenig später riecht es in Teichners Wagen nicht mehr nur nach Schweiß und Bier, sondern vor allem nach der Parfümerie-Abteilung eines Billig-Kaufhauses.
    «Mach doch mal den Scheiß aus, da krieg isch ja Depression, wenn isch das hör, Mann», bellt sie von hinten, als im Radio die Nachrichten laufen.
    Teichner bittet mich, ihm die im Türfach liegende CD zu reichen. Ich greife mit Fingerspitzen durch eine Mischung aus verrotzten Taschentüchern und angelutschten Bonbons hindurch nach der CD . «Bravo-Hits 2002 » steht auf dem Cover. Teichner wirft sie ein, und Sabse ruft: «Mamahintenlauda.»
    Teichner macht es, fette Beats und pulsierender Partysound von vorgestern erfüllen das Gefährt, und nach einer schwer erträglichen Weile erreichen wir den anvisierten Friseursalon.
    Wieder schält Teichner sich wie ein Chauffeur aus dem Auto und öffnet Sabse die Tür.
    «O.k.», sagt sie und pult sich die Hose aus der Hinternritze, «hol misch um sechs ab, ger?»
    Teichner nickt, verzichtet diesmal auf den Kussversuch, und kurz bevor er wieder ins Auto steigt, sagt Sabse: «Ach, Teischi, äh, haste nomma ein Zwanni oder so?. Isch musste heut Morgen schon wieder die fickteuren Windeln kaufen, da bräuscht ich jetzt nomma …»
    «O.k.», murmelt Teichner, fingert einen zerknüllten Zwanzig-Euro-Schein aus der Hosentasche und drückt ihn ihr in die Hand.
    Als er wieder neben mir sitzt und Sabse nachblickt, grinst er verzweifelt, blickt kurz zu mir rüber und sagt: «Frauen halt … was willste machen?»
     
    Dieter und Brigitte Gruber leben mitten in Nidda-Ulfa, wobei die Mitte Ulfas sehr früh beginnt und genauso schnell wieder aufhört. Wie ein kleines, von der Außenwelt abgeschottetes Volk leben die Ulfarer auf einem von Bäumen und Wiesen umgebenen Bergchen. Man spricht in der Kernstadt Nidda nicht gut über sie, aber so etwas lässt mich, der in Schotten-Rudingshain aufgewachsen ist, unberührt.
    Im Eingangsflur des Einfamilienhauses der Grubers hängt ein Foto der vor über zwanzig Jahren ermordeten Tochter. Mit einem abwesenden, entrückten Blick schaut Kirsten knapp an der Kamera vorbei; sie trägt eine bis zum obersten Knopf zugeknöpfte Rüschenbluse, die nicht einmal damals in den Achtzigern modern war.
    In der holzumkleideten Küche bitten die Grubers Teichner und mich, Platz zu nehmen. Es gibt Kaffee und Gebäck.
    «Sie können sich vielleicht denken», beginnt der Hausherr leise, «dass es uns noch immer sehr schwerfällt, darüber zu sprechen. Das müssen Sie uns bitte nachsehen.»
    Dieter Gruber, ein hagerer Mann, Mitte sechzig, mit vollem grauem Haar und einem protestantisch schmal geschnittenen Vollbart hat bis vor einem Jahr eine eigene Schreinerei geführt, ehe er sie seinem Sohn überließ.
    «Den Jochen müssen Sie bitte entschuldigen, er kränkelt etwas», erklärt Brigitte Gruber dessen Fehlen.
    Ich trete unter dem Tisch nach Teichner, da er im Begriff ist, nach dem vierten Keks innerhalb von zehn Sekunden zu greifen.
    «Ach, nehmen Sie doch ruhig», sagt Frau Gruber, die die gleiche Frisur trägt wie ihr Mann, als sie bemerkt, wie Teichner seine Hand vom Gebäckteller zurückzieht.
    Noch bevor ich das Anliegen unseres Besuches näher erläutern kann, fällt mir Dieter Gruber ins Wort.
    «Wissen Sie, das ist weiß Gott nicht leicht, wenn man seine Tochter verliert. Sie war ein so unschuldiges Mädchen. Wir haben sie immer und immer wieder vor diesem, na ja, vor diesem Unhold gewarnt. Und es ist sicherlich nicht leicht zu ertragen, dass der Kerl wieder frei umherläuft.»
    Seine Frau pflichtet ihm heftig nickend bei und hält seine Hand.
    «Hat sich Maik Fichtenau bei Ihnen in den letzten Tagen gemeldet?», frage ich.
    «Gott bewahre, nein», antwortet Brigitte Gruber.
    Wenn ich diese beiden so beobachte,

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