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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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ihr damit nicht klarkommt. wegen mir müsst ihr das wirklich nicht machen. ich sehe doch in euren augen, was ihr über mich denkt. glaubt mir, ich komme hier gut klar ohne euch. lebt euer leben weiter und lasst mich die jahre hier in ruhe absitzen. ich mache hier mein ding. ich renne auch woche für woche zu diesen psychologen und sage denen, was die hören wollen. denn auch die verstehen mich nicht, auch die haben ihre vorgefassten meinungen. nur kirsten, die, die ihr so abgelehnt habt, die war die einzige, die mich wirklich kannte und verstand. und auch noch immer versteht!
    ihr glaubt, dass es mir hier im knast schlechtgeht? dass ich hier schlecht behandelt werde? weil meine nase gebrochen ist? ich sag euch was: das ist nichts! das ist nichts gegen all das, was in freiheit passierte. das ist nichts gegen das, was kirsten erleiden musste. nur geglaubt hat ihr niemand. deswegen schwieg sie am ende immer. doch mir hat sie vertraut, mir erzählte sie es.
    vater, ich weiß, dass du mich für einen versager hältst. das juckt mich nicht, denk ruhig so weiter, doch verschon mich mit deinen besuchen hier. ich werde euch niemals den gefallen tun können, der sohn zu sein, den ihr euch gewünscht habt. und mutter, stell dich ruhig weiter schützend vor vater. versuch bitte nicht, zu vermitteln, und komm nicht wieder hierher. glaub mir, ich will deine tränen nicht mehr sehen.
    vergesst mich. ich bin einfach nicht mehr euer sohn. das ist auch für euch das beste und einfachste. haltet mich einfach wie alle anderen für einen brutalen mörder. hakt mich einfach ab.
     
    maik

Kapitel 15
    R egen ist kein Argument!»
    So lautete vor einer halben Stunde die klare Antwort des Trainerstabs auf die leise und zögerliche Fragestellung einiger verweichlichter Eltern, ob man nicht vielleicht doch das sonntägliche F-Jugend-Fußballturnier aufgrund Dauerregens und Sturmwarnung absagen sollte.
    Da Regen nun also kein Argument ist, packe ich an diesem frühen Sonntagmorgen pflichtbewusst für Spieler und Vater die nötigen Überlebensutensilien in diverse Taschen. 7 . 15  Uhr, Treffpunkt am Sportplatz der SC Viktoria ist um 8 . 00  Uhr, dann folgt die Abfahrt zum Sportplatz Herbstein, auf dem ab 9 . 30  Uhr unzählige hessische Knaben mal mehr, mal weniger koordiniert dem Ball nachjagen werden. Erfahrungsgemäß sind diese Turniere recht langwierige Veranstaltungen. Wenn man Glück hat, ist man noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause.
    «Hey, Laurin, das wird bestimmt toll heute», rufe ich ihm beschwingt zu. «Mal so richtig nass werden und durch Pfützen rennen, das hat doch auch was, oder?»
    Nein, das hat nicht was, verrät sein Gesichtsausdruck. Mürrisch packt er seine Schienbeinschoner in die Tasche.
    Ich bin ein großer Fan der F-Jugend der SC Viktoria Nidda, zu jedem Heim- oder Auswärtsspiel reise ich an. Noch mehr Spaß würde es machen, wenn Laurin auch mal wieder mitspielen dürfte. Seitdem nämlich der stracke neue Trainer vor einem halben Jahr das Traineramt übernahm und damit «der Leistungsgedanke wieder stärker in den Vordergrund» rückte, wird Laurin meist nur dann eingewechselt, wenn sich genügend andere verletzt haben.
    Laurin befindet sich derzeit in einer kleinen Formkrise. Mit längeren Motivationsmonologen versuche ich diese zwar zu verkürzen, doch bisher ohne Erfolg.
    Ich schaue ein weiteres Mal durchs Fenster, wovon der Regen nicht weniger wird. Im Gegenteil, er peitscht regelrecht gegen unser Haus.
    «Oma und Tante Ulli wollen ja auch kommen, gell?», fragt Laurin tonlos und packt ein Buch in seine Tasche.
    «Das hatten sie eigentlich vor, ja», antworte ich, «aber bei dem Wetter werden sie wohl nicht kommen.»
    «Müssen sie auch nicht.»
    «Nein, du hast recht, das müssen sie auch wirklich nicht.»
    «Ist ja auch langweilig für die, gell? Da können die ruhig zu Hause bleiben. Beim dem Wetter ist das ja doof für die.»
    Ich nicke, gehe dann kurz hinunter in Melinas Zimmer, stelle ihr einen dritten Wecker für zehn auf den Nachttisch und hoffe, dass die Hunde noch vor zwölf ausgeführt werden.
     
    Bruno Rötzenbrink ist so etwas wie der Retter unserer F-Jugend. Keiner wollte oder konnte das vakante Traineramt übernehmen, alles sah danach aus, als müsse man die Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden und die Jungs auf die anderen Dörfer verteilen, da kam irgendeiner aus dem Verein auf die skurrile Idee, den 83 -jährigen Fußballsenior zu fragen, ob er nicht noch mal

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