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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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sich Miriams Team inzwischen wieder stärker in die Ermittlungen eingeschaltet. Schließlich wird Maik Fichtenau nicht nur verdächtigt, mit dem Verschwinden meines Vaters etwas zu tun zu haben, sondern er gilt auch bei den Mordfällen Gummer und Dürrstein, dem Friedhofsopfer, als Hauptverdächtiger.
    «Wir haben gerade vier Morde parallel aufzuklären», jammert nun auch Miriam. «Wir sind am Limit.»
    «Vielleicht hat Maik Fichtenau tatsächlich unschuldig gesessen und ist nun auf Rachefeldzug», sage ich tonlos. «Ich habe mir die Akten noch ein weiteres Mal durchgesehen. Es wurde ausschließlich in Richtung Fichtenau ermittelt. Sollte wohl ein schneller Ermittlungserfolg werden. Das ist so was von klar. Mein Vater war sonst ein so überkorrekter akribischer Polizist, und hier ging alles wirklich etwas sehr schnell. Fichtenau hat weder gestanden, noch gab es eindeutige Beweise.»
    Miriam fragt, ob ich eine Idee hätte, aus welchem Grund mein Vater und Gummer so sehr auf einen schnellen Ermittlungserfolg aus gewesen sein könnten.
    «Es gibt eigentlich nur eine Erklärung», antworte ich. «Aus purer Karrieregeilheit. Beide wollten zügig auf der Leiter nach oben. Sie brauchten vermutlich dafür diesen Ermittlungserfolg. Und es ist nun mal schlicht und ergreifend so, dass Vater und Gummer beide kurz nach der Anklage auch befördert wurden.»
    Und nun zahlt der Herr Papa den Preis, denke ich still.
    Danach tauschen wir uns noch ein wenig über die nächsten Ermittlungsschritte aus, bevor ich Miriam am Ende unseres Gesprächs frage, wie es ihr denn in Berlin privat so ergehe.
    «Na ja, so viel mit Privat ist bei mir nicht. Ich arbeite eigentlich ständig», antwortet sie und verschwindet für einen kurzen Moment aus dem Bild. Mit einer Flasche Bier in der Hand kehrt sie zurück.
    «Prost», sage ich. «Und wie läuft’s mit deinem Freund, dem … wie heißt er noch, Alexander?»
    Dass Miriam seinerzeit Alsfeld verließ und in die Hauptstadt wechselte, hatte auch damit zu tun, dass ihr Partner dort lebte.
    «Das ist grad ein bisschen schwierig», sagt sie und unterdrückt ein müdes Gähnen. «Willste das wirklich wissen?»
    Ich bejahe und füge hinzu, dass mir unser privater Austausch fehle.
    «Wir versuchen so etwas wie eine offene Beziehung. Verstehste? Also, du weißt schon, Treue ist relativ. Wir erlauben uns sozusagen fremdzuvögeln.»
    «Aha.»
    «Wenn wir uns Monogamie verordnet hätten, würden wir uns ständig belügen. Und da wir das nicht wollen, machen wir’s halt so. Nur fragt Alex mir ein bisschen zu viel. Und wenn ich dann mal was andeute, wo ich die letzte Nacht war, dann ist er gekränkt. Und das nervt gewaltig.»
    «Hmm.»
    «Und gestern war er richtig sauer, weil ich was mit ner Frau hatte. Da kann er gar nicht mit umgehen.»
    «O.k.»
    «Jetzt versuchen wir das auf die Kette zu kriegen. Aber mir fehlt dazu der Nerv, weil ich so viel um die Ohren habe.»
    «Klar.»
    Ich fühle mich bei weitem nicht befähigt, dazu etwas Schlaues zu sagen. Dafür bin ich zu spießig und zu provinziell. Man muss seine Grenzen kennen.

Kapitel 17
    D as sieht hier ja lustig aus bei euch», feixt meine Schwester, während sie sich in meinem Büro in Alsfeld umschaut.
    «Wie meinst du das, lustig?»
    «Och, nur so …»
    Ulrike kichert. Mir schwillt schon wieder der Kamm.
    «Wurde hier in den letzten vierzig Jahren mal irgendetwas verändert?», fragt sie. «Oder kann es sein, dass diese ganze alte schlechte Energie von Generationen noch drinhängt.»
    «Wenn du weiter so rumredest, ist hier wirklich gleich mal schlechte Energie», motze ich.
    «Ach Kinder», schaltet sich Mutter dazwischen, «streitet euch doch nicht immer. Lasst es doch einfach mal sein, mir zuliebe wenigstens.»
    Meine Mutter und Ulli hatten sich für diesen Besuch in der Polizeidirektion heute früh telefonisch angekündigt. Sie wollten sich, so meine Mutter, ein eigenes Bild von der Suche nach meinem Vater machen. Wie kann ich da nein sagen?
    Die Tür geht auf, und es macht «Rülps». Nein, eher «Röööörrrp», und das sehr, sehr laut.
    «Oh …» Teichner hält sich erschrocken die Hand vor den Mund. «Oh, sorry, das wusste ich net, dass … äh … Besuch …»
    Mit roter Birne verschwindet er flugs aus meinem Büro.
    «Was war denn das bitte für ein unflätiger Mensch?», ereifert sich meine Mutter. «War das dieser Teichmann?»
    «Teichner, ja.»
    «Und
diese
Leute suchen Papa?», fragt Ulrike. «Na dann prost Mahlzeit.»
    Ich

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