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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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sage ich schon fast resignierend.
    «Komm, verarsch mich net. Ich bin mit Sarah in der Stadt, da labert mich diese Tussi an. Sagt so was wie: Ahhh, du bist doch die Melina, wir kennen uns noch gar nicht. Dein Papa hat doch bestimmt schon viel von mir erzählt und so. Ich guck sie voll behämmert an und versteh nur Bahnhof. Da sagt se mir, sie sei deine neue Freundin, und wir würden uns ja bestimmt bald besser kennenlernen. Sorry, Dad, aber das kannste dir so was von abschminken.»
    Mir schwant Schlimmstes.
    «Sag mal, wie sah die aus? Klein, schmal, blass, schwarze Haare, Pferdeschwanz?»
    Melina nickt.
    «Das ist doch nicht zu fassen», schreie ich. «Diese Irre, die bring ich … also das vielleicht nicht, aber die kann sich so was von auf was gefasst machen!»
    Melina runzelt die Stirn, und dann erzähle ich ihr haarklein alles über meine «Beziehung» zu Rike. Selten hat mir meine Tochter gebannter zugehört als in diesen zehn Minuten.
     
    Ich habe stark gehofft, Egon bei meinem abendlichen Hundespaziergang nicht über den Weg zu laufen, doch anscheinend wacht der Hundewitwer von früh bis spät über das gesamte Waldgebiet rund um Bad Salzhausen. Er erkennt mich von weitem und steuert schnurstracks auf mich zu.
    Auch wenn Bummo ein grauenhaft angsteinflößender und unerträglich aggressiver Hund war, fühle ich ein wenig mit Egon mit.
    «Ich habe das Gefühl, dass ihr von der Bullerei mit den Ermittlungen eher so stagniert, oder?»
    «Wir sind dran», floskele ich. «Wir werden ihn schon kriegen.»
    «Pass auf, ich denke, das könnte hilfreich sein», sagt Egon und kramt einen zerknüllten DIN -A 4 -Zettel aus seiner Hosentasche. «Hier, ich hab mal mit der Irmgard vom Tierschutzverein ein paar Hauptverdächtige aufgelistet.»
    «Aha», sage ich und lese:
    Thorsten Jung – Jogger, meckert jedes Mal über unsere harmlos spielenden Hunde. Behauptet, er sei mal von Bummo «angefallen» worden, nur weil der ihm mal mit den Pfoten auf seinen Schultern «Hallo» sagen wollte und ihm vorher ein klein wenig aus Spaß hinterhergerannt ist.
Sonja (Nachname unbek.), aggressive Mutter mit Kleinkind, lässt ihr Gör immer mit Ball frei spielen und wundert sich, dass unsere Hunde ihr Revier verteidigen wollen. Schreit dann wie eine Irre rum. Als wär die Wiese nur für die Kinder da.
Türkenjungs (Namen unbekannt), fühlen sich beim Fußball gestört und haben mehrmals mit Ball auf Boxer Django geschossen. Nebenbemerkung: Rolf hat sie schon mal beim Drogenverzehr mit Wasserpfeife gesehen …
Antje und Hans Greiling, Katzenbesitzer mit Hundeallergie und somit von Haus aus Hundehasser, schon mehrmals durch verächtliche Blicke aufgefallen.
Bernd Neumann, Postbote, wurde dementsprechend häufig mangels Sachkenntnis im Umgang mit Hunden «gebissen» und ist bester Kumpel von
Frank Hillich, der im Rewe hinter der Fleischtheke arbeitet und somit gut an Leberwurst rankommt.
    Ich bedanke mich, um schnellstmöglich Ruhe vor Egons Zorn und Ermittlungseifer zu haben, warne ihn aber nochmals intensiv davor, ein zweites Mal vermeintlich Verdächtige zu überwältigen. Manni Kreutzer schrieb mir vor ein paar Stunden per Mail, dass er noch immer unter Schock stünde, unter Panikattacken leide, er diese Gefühle allerdings gut für seine Kunst nutzen könne. Er hätte schon wieder Ideen für mindestens drei neue Songs. Daran ist alleine Egon schuld!

Kapitel 23
    E s wäre um ein Vielfaches netter gewesen, wenn Miriam allein aus Berlin angereist wäre, gar keine Frage, doch das Leben ist kein Wunschkonzert, wie meine Mutter zu sagen pflegt.
    Jedenfalls sitze ich mit ihr und ihrem Vorgesetzten, Hauptkommissar Brunschel, in einem griechischen Lokal in Alsfeld zum Mittagssnack. Zunächst hatte der Frankenberliner Brunschel gar einen alleinigen Arbeitsbesuch angedroht, um, wie er es formulierte, die Zusammenarbeit der beiden Polizeidienststellen in Berlin und Alsfeld zu intensivieren. Doch glücklicherweise schloss sich Miriam der Reise ins Hessische an, da sie ab morgen Urlaub habe und dies ohnehin mit einem Kurzbesuch in der alten Heimat verbinden wolle.
    Während wir auf den Kellner warten, bemerkt Brunschel: «Na, dann wollnwa doch mal a weng die Griechen unterstützen, wa? Die können’s gebrauchen.»
    Vor einer knappen Stunde habe ich Miriam und Brunschel am Bahnhof abgeholt. Jetzt stärken wir uns noch schnell, um dann gleich zur gemeinsamen Besprechung mit Körber und Markus ins Revier zu fahren.
    «Dit is für mich eine wahre

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