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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nebenan? Das trifft sich gut – vielleicht haben Sie gestern Nacht etwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen, Mr Joss?« In Lees Augen blitzte Panik auf.

    »Ich habe gearbeitet gestern Abend! Ich bin Barmann im Crown, in der Innenstadt! Sie können dort nachfragen! Ich hab um halb sieben angefangen und die Bar um halb elf geschlossen. Danach musste ich noch aufräumen. Ich war nicht vor Mitternacht zu Hause.«

    »Sind Sie zu Fuß gekommen?«, fragte Prescott. Lee sah ihn verblüfft an.

    »Selbstverständlich nicht! Ich hab ein Motorrad.«

    »Das hab ich auch gehört«, sagte seine Großmutter rasch.

    »Das Ding ist schrecklich laut, wissen Sie, und ich weiß immer, wann Lemuel nach Hause kommt. Ich hör ihn jedes Mal, und ich hab ihn auch gestern Nacht gehört. Dieser Gentleman hier ist ein Polizist, Lemuel, und sein Name ist Sergeant Prescott. Er ist wegen dem armen Mr Penhallow hier.«

    »Ach, deswegen«, sagte Lee, und seine Erleichterung war nicht zu übersehen.

    »Ich habe davon gehört.« In seine Augen war ein Glitzern getreten, das Prescott nicht entging. Doch er war nicht sicher, was es zu bedeuten hatte. Einen Moment lang sah es fast danach aus, als wollte Lee Joss einen Witz zum Besten geben, doch dann schien er sich dagegen zu entscheiden.

    »Er wurde abgemurkst, wie?« Nun, nachdem er wusste, dass Prescotts Ermittlungen nichts mit ihm oder seiner Familie zu tun hatten, gab er sich entspannt und selbstsicher.

    »Woher haben Sie von Mr Penhallows Tod erfahren, Sir?«, fragte Prescott misstrauisch.

    »Keine Ahnung«, lautete die gleichermaßen misstrauische Antwort.

    »Die Leute in der Stadt reden im Augenblick von nichts anderem.« Doch das belustigte Glitzern stand wieder in seinen Augen, trotz seiner vorsichtigen Worte. Er macht mich zum Narren, dachte Prescott verärgert. Was weiß der kleine Mistkerl, was so verdammt lustig ist?

    »Sie verdienen gutes Geld hinter der Theke im Crown, nicht wahr?«, fragte er. Prescott war kein unattraktiver Mann, doch sein Äußeres hatte wegen seiner Leidenschaft für das Rugby und den Amateurboxring im Lauf der Jahre gelitten und ihm das Aussehen eines Jahrmarktschlägers verliehen. Wenn er wollte, konnte er alarmierend finster dreinblicken. Beispielsweise jetzt. Das belustigte Glitzern in Lee Joss’ Augen erlosch.

    »Einigermaßen, ja. Könnte besser sein. Warum fragen Sie danach?«

    »Motorräder kosten Geld.«

    »Ja, sicher. Mein Dad hat mir ein wenig dazu gegeben.« Er zuckte die Schultern und sah Prescott gespielt gleichgültig an.

    »Was hat diese Frage mit dem guten alten Penhallow zu tun?«

    »Dem guten alten Penhallow?«, hakte Prescott nach. Er wusste, dass er den Burschen in eine hübsche Falle gelockt hatte.

    »Sie kannten ihn näher? Haben Sie häufiger mit Mr Penhallow zu tun gehabt?« Lee ließ die Arme sinken, die er die ganze Zeit über vor der Brust verschränkt gehalten hatte, und stieß sich vom Tisch ab.

    »Nein, na ja, ich kannte ihn vom Sehen. Ein Dickerchen, und er sah immer so selbstzufrieden aus. Schätze, wegen seinem vielen Geld und allem.«

    »Sie denken, Mr Penhallow war wohlhabend?«

    »Wohlhabend? Hören Sie auf, Mann!«, platzte Lee heraus.

    »Sehen Sie sich doch dieses Haus an, in dem die Penhallows wohnen! Und seine Frau ist dauernd in der Glotze. Sie verdient eine ganze Menge Kohle. Natürlich haben die Penhallows Geld, alle beide. Sie fahren schicke Autos, und er hat eine wirklich irrsinnig gut aussehende Freundin …« Er unterbrach sich, doch es war zu spät.

    »Erzählen Sie mir mehr darüber«, sagte Prescott und klappte sein Notizbuch wieder auf.

    »Erzählen Sie mir von Mr Penhallows Freundin. Haben Sie sie gesehen?«

    »Ja, Lemuel!«, drängte die Großmutter ihren Enkel.

    »Ich dachte mir die ganze Zeit, dass er irgendwo eine Geliebte haben muss! Erzähl uns alles, los!«

    »Tut mir Leid wegen des Wochenendes«, sagte Alan Markby.
    Als er vor ihrem winzigen Reihenhaus angehalten hatte, war die Tür aufgerissen worden, und sie war ihm die Treppe hinunter entgegengesprungen, bevor Markby Zeit gefunden hatte auszusteigen.
    Zu dumm, dass sie vorher in Tudor Lodge angerufen und mit Pearce gesprochen hatte. Sie wusste bereits, dass irgendetwas passiert war, und er konnte wenig tun, außer ihr die schreckliche Wahrheit berichten. Nichtsdestotrotz bemühte er sich, den Schock zu verringern, indem er eine indirekte Taktik wählte. Er hätte es besser wissen müssen. Indirekte Taktiken funktionierten bei

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